Samstag, 20. März 2010

Heimwerken/2

Ein Überlebenstipp für frischgebackene Singlefrauen:

Solltest du dich in der misslichen Lage befinden, dass du entweder von vorn beginnen und in eine leere Wohnung ziehen musst oder dein taufrischer Ex-Mann/-Freund verabschiedet sich mit den Worten: "Das wars. Ich bin weg". Und verschwindet ohne ein weiteresWort zu verschwenden mit dem Mobilar der gemeinsamen Wohnung, fahre zu Ikea* und statte dich dort mit allem, was notwendig scheint, aus.

Das hat drei unschlagbare Vorteile. Erstens kannst du den ganzen Kram ganz bequem mit deinem eigenen Auto nach Hause bringen. Denn alles ist übersichtlich und handlich in mehr oder weniger kleinere Kartons verpackt. Zweitens belastet es das eigene Budget nicht übermäßig. Es bleibt immer noch ein Euro für den obligatorischen Hotdog übrig. Und drittens - das ist wohl der wichtigste Punkt - du kannst alles ganz bequem und stressfrei selbst zusammen bauen. Ja wirklich. Und das ist nicht halb so nervtötend, wie man vielleicht denken könnte, wenn man vorher die Herren der Schöpfung regelmäßig dabei beobachten konnte, wie sie sich fluchend und mit hochrotem Kopf über das Mistding aufregen, weil sie ja oftmals der Meinung sind, Anleitungen seien was für Loser oder Schwächlinge. (Ausnahme: Gardinen, Rollos etc. - also alles, was man an der Wand befestigen muss).

Frau geht viel ruhiger und gelassener an die Sache heran. Anstatt wie im Wahn alle Kartons zu zerfetzen, die Teile der Pappe kreuz und quer im extra dafür geschaffenen Freiraum herum liegen zu lassen (Ist das so etwas wie Revier markieren??), sämtliche Tütchen mit Schrauben, Nägeln, Imbusschlüssel (das sind die Teile, mit denen man die Imbusschrauben befestigt), Kleber und sämtliche andere Kleinteile auf einen Haufen zu werfen, obwohl sie ja nicht ohne Grund meist separat verpackt sind, los zu rennen und den großen Werkzeugkoffer zu holen, denn möglicherweise wird eine Bohrmaschine, eine Stichsäge, ein Kreuzschlitzschrauberzieher, eine Rohrzange, eine Blechschere etc. gebraucht - selbst wenn davon nichts auf der Anleitung steht - kann man auch ganz systematisch vorgehen.

Auspacken; klar. Anleitung studieren. Sollte ein zusätzliches Werkzeug gebraucht werden, steht das explizit darauf geschrieben. Ähnlich wie bei den Rezepten auf der Tütensuppe ("Und Sie fügen noch hinzu:")  Und dann einfach loslegen. Sollte man kurz vor Fertigstellung des nagelneuen Möbelstücks feststellen, dass die Schranktüren sich nicht öffnen lassen, weil sie sich im Schrank befinden anstatt auf der äußeren Frontseite - halb so wild. :D Hat ja niemand gesehen. Dann wirds einfach wieder auseinander baut und von vorn begonnen. Und schon steht er: der Schrank. :) Cooles Gefühl, wenn man es ganz allein fertig gebracht hat. Vermutlich ist das auch der Grund, warum Männer sich das unmöglich aus der Hand nehmen lassen Möbel selbst zusammen zu bauen. Denn im Gegensatz zum rudimentären Hausputz kann man hier den Erfolg sehen und sogar anfassen.



* P. S. Das ist keine Schleichwerbung. Sondern eine ganz persönliche Erfahrung.

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