Mittwoch, 31. März 2010

Beim ersten Mal tut's nicht immer weh

Eine kleine Anekdote des heutigen Tages, solange das Erlebte noch frisch und unverarbeitet in meinem Kopf ist:

Heute am späten Nachmittag betraten wir einen kleinen, aufgeräumten Laden. Es regnete trist vor sich hin, der Himmel war wolkenverhangen, kein Sonnenstrahl weit und breit. Und trotzdem war die Stimmung aufgeladen und fröhlich. Ich war aufgeregt, denn heute würde ich eine Premiere erleben.

Als wir vor einem langhaarigen, hageren Typen standen, ging gleich die Diskussion los: er wollte partout nicht das, was ich wollte. Ganz im Gegenteil: er sträubte sich regelrecht und holte sich gar noch Verstärkung durch seinem großen Boss. Oooookkkkk, da war wohl nix zu machen. Ich hätte drauf bestehen können, doch letzten Endes ließ ich mich überreden, dass die Idee leichtsinnig war.

Schließlich konnten wir uns nach einigem Hin und Her doch noch einigen und die nächste halbe Stunde warteten wir auf den großen Moment. Irgendwann ging die Tür auf und ein schwarzer Typ bedeutete mir, dass ich ihm folgen solle. Er führte mich durch einen engen, kurzen Gang, und in einem winzigen Raum kamen wir erstmals ins Gespräch. Ich fand ihn ok und natürlich kam ich nicht umhin, nochmals mein ursprüngliches Anliegen vorzutragen. Doch auch der Typ war korrekt und überzeugte mich letztendlich.

Er hielt sich nicht lange mit irgendwelchem Gequatsche auf, sondern bot mir sogleich an Platz zu nehmen. Ich spürte sofort, dass er so etwas schon öfter getan hatte und entspannte mich. Er wusch sich gründlich die Hände, desinfizierte sie sogar, obwohl doch das einzige, was ab und zu mal schmutzig an mir ist, meine Gedanken sind. ;) Aber ok, ich ließ ihn gewähren und schon hatte er ein durchschnittlich großes Teil in der Hand. Wow, gleich gehts zur Sache, schoß mir durch den Kopf. An dieser Stelle hatte nie jemand irgendetwas in mich hinein gesteckt. Nee, man könnte sogar sagen: dieser Ort war jungfräulich!

Die Tür ging auf und der Boss von vorhin gesellte sich zu uns. Was wollte er hier? Der Raum war klein und eigentlich war nicht genug Platz für drei Personen, aber seine Anwesenheit störte mich nicht im geringsten und so ließ ich ihn dabei zusehen, wie der Schwarze sein kaltes, glattes, spitzes Teil in mich hineinbohrte. Ich spürte es kaum. Hatte ich doch damit gerechnet, dass es es halbwegs schmerzhaft werden würde. Ich schaute ihn nicht an sondern ließ ihn seine Handlung fortsetzen.

Es blutete. Aber nur ein bissel. Und doch; nun konnte ich ein große Öffnung entdecken mit rosa Fleisch und einige Tropfen Blut, die er sorgfältig weg tupfte. Während dessen er sich langsam voran arbeitete, hielt er meinen Arm fest. Er stieß noch einmal kräftig zu, bewegte sein Teil mehrmals hin und her und der leichte Druck verriet mir, dass er die Sache gleich zum Abschluss bringen würde. Und dann war es endlich soweit.

In dem Moment, wo er fertig wurde, wandte ich mich dem schwarzen Typen zu und bekam gerade noch mit, wie er die letzten Spuren beseitigte. Oje, alles in allem hatte der ganze Akt vielleicht fünf Minuten gedauert.

























Dienstag, 30. März 2010

Date 16

anonym schrieb:

Kurz und schmerzlos

Wir hatten nun schon mehrere Tage miteinander geschrieben und alles war auch ganz nett. Dann wollte sie sich mit mir treffen und am Samstag Essen gehen. Aber vorher am Freitag wollten wir noch mal telefonieren. Das Telefonat hatte ich voll verschwitzt, weil ich Freitag Abend mal wieder mit Kumpels um die Häuser zog.

Als ich Samstag Vormittag den PC einschaltete, konnte ich mir gleich eine Rüge anhören, naja soooo schlimm war es auch nicht, warum ich denn nicht angerufen hätte. Also dachte ich mir schnell eine kleine "Not"lüge aus und alles war wieder paletti. Wir hatten uns für Samstag Abend also halb zum Essen verabredet, aber durch meinen überfüllten Terminkalender bin ich wieder nicht dazu gekommen. Das hatte ich ihr dann Sonntag früh gleich geschrieben und als es so aussah, als würde das in endlose Schreiberei ausarten, rief ich sie kurzerhand an und sagte ihr: "In zwei Stunden gibt's Essen."

Sie stimmte dann auch zu und faselte irgendwas von ja-gepflegt-aussehen und pünktlich sein und ich solle bezahlen. Hm, die Sachen waren mir ja schon klar und ich denke mal, dass man (frau) so etwas nicht extra betonen muss.

Ok. Zwei Stunden. Die Zeit rannte. Ich verschwand schnell unter die Dusche. Ein Blick in den Spiegel sagte mir, dass mein Gesichtshaar noch gut als Drei-Tage-Bart durchginge. Auf zum Auto. Als ich hineinsah, schoss mir sogleich der Gedanke 'Auweia... so schlimm' durch den Kopf. Also ran ans Werk und die restlichen Spuren einer ausgiebigen McDoof und Tequilaparty mit den Kumpels wurden beseitigt. Alles erledigt, aber die Zeit schritt unerbittlich voran. Ich bin also schnell wieder rein, um ein Outfit herauszusuchen. 'Mist. Alles doof doof doof'. Doch dann fand ich doch etwas, das in Ordnung war. Sämtliche Klamotten lagen nur schön verteilt in der Wohnung herum. Ich müsste dann also nach der Verabredung erstmal gründlich aufräumen. So, nun hatte ich noch etwas Zeit und beschloss, dass das Auto noch eine Wäsche vertragen könnte. In der Waschstraße begutachtete ich nochmals mein Outfit und befand es plötzlich als unmöglich, so dass ich anschließend schnell noch mal nach Hause fuhr, um mich erneut umzuziehen. Gut, jetzt passte es.

Ich lag gut in der Zeit. Noch 10 min. bis zum Treffen.

Schnell bin ich zum Zielort gerast und wartete auf sie. Und was dann kam, ging mal gar nicht. Sie stieg ein und eigentlich war alles schick. Aber sobald sie die Tür von innen geschlossen hatte, ging das Gerede - oder vielmehr das Gequassel - los und sollte auch nicht bis nach dem Essen aufhören. Nun war ich doch erst drei Stunden zuvor aufgestanden und konnte soooo viele Informationen in so kurzer Zeit wirklich noch nicht verarbeiten.

Eigentlich hatte ich schon die Lust auf's Essen verloren. Aber ich hatte mächtig Kohldampf. Darum steuerte ich einfach das nächste Restaurant an und hoffte das Beste.

Wir bestellten, aßen und dann schob ich einen Termin vor, fuhr sie nach Hause, denn ich wollte bloß schnell weg und die Ruhe im Auto genießen. Bei LAUTER Musik.

Sonntag, 28. März 2010

Auf zu neuen Ufern?

Ich erwähnte ja bereits, dass es heute wieder einige Anregungen und Gespräche gab, um mal wieder ein paar Gedanken hier nieder zu schreiben.

Eines der Themen war: Sollte man sich, nach etlichen Fehlversuchen und Enttäuschungen, Entbehrungen und Frust, ausgelöst durch langzeitliches Alleinesein, mal in den eigenen Reihen umschauen? Also eine gleichgeschlechtliche Partnerin in Erwägung ziehen?

Nee! Da tauchen, zumindest bei mir, tausend Fragen auf. So zum Beispiel:  Wer ist der weibliche Part der Beziehung und wer der maskuline? Was wäre, wenn zwei Superzicken aufeinander treffen? - Würde eine Frau nicht sofort jegliches zickiges, übellauniges, aufmüpfiges Verhalten durchschauen und bloßstellen? Kann überhaupt so ein vertrautes und vertrauliches Verhältnis entstehen, wie es unter Freundinnen der Fall ist , wenn SIE Tisch und Bett teilt? Und wie geht das überhaupt?

Kürzlich hab ich mir einen Lehrfilm zu diesem Thema angeschaut und dabei voller Enttäuschung festgestellt: Die machen auch nix anderes als Mann und Frau! Das will ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Ein bissel Vorstellungskraft sollte ausreichen, um den Gedanken zu Ende zu denken. ;) Da bleib ich doch lieber so wie ich bin, nehme weiterhin in Kauf, dass Man(n) niemals perfekt sein kann und toleriere die kleineren und größeren Verfehlungen und Missstände, die immer wieder ausgelöst durch Kommunikationsprobleme und verschiedene, teils entgegen gesetzte Bedürfnisse, entstehen.

Date 15

Ich gehe mal ganz ganz weit zurück. So ca. 16 Jahre.

Von ständiger Internetpräsenz konnte damals noch keine Rede sein, dank des 33.6 k teledat Modems und der Tatsache, dass der damalige Telefon- und Netzmonopolist minutengenau abrechnete. Achja, und ich hatte damals noch keinen eigenen Computer. Wow, Steinzeit. Es blieb also nix weiter übrig, als den damals üblichen Weg einzuschlagen, wollte man sich verabreden.

Wir trafen uns auch in der Disco. Durch einen gemeinsamen Bekannten, der uns gegenseitig vorstellte, kamen wir ins Gespräch. Er war nett und ich erfuhr immerhin seinen Namen. Eine Woche später trafen wir uns an gleicher Stelle wieder. Ein längeres Gespräch, dessen Inhalt sich hauptsächlich um Waschmaschinen und Atomphysik drehte, ergab, dass er mir mitteilte, seine Nummer stünde im Telefonbuch und ich solle ihn einfach anrufen.

Das tat ich nicht, denn ich kannte den Nachnamen dieses Schlaumeiers nicht. Also wieder eine Woche später an -welch Überraschung- der gleichen Stelle gab ich ihm meine Nummer und er meinte, er würde sich melden. Ein Kuss und verschwunden war er plötzlich.

Natürlich rief er nicht gleich am nächsten Tag an, sondern ließ mich erstmal warten. Doch am Montag kam dann der schon ersehnte Anruf und spontan verabredeten wir uns für den gleichen Tag.

Er kam superpünktlich und wir entschieden kurzerhand, einen Kaffee trinken zu gehen. Gerade als wir die Bestellung bei der Bedienung aufgegeben hatten, ging plötzlich das Licht aus. Wir saßen im Dunkeln. Na prima, der Strom war gänzlich weg und blieb es auch für die nächsten Stunden, so dass wir bei flackerndem Kerzenschein Geschichten austauschten und uns angeregt unterhielten.

Die Zeit verging wie im Flug. Irgendwann mussten wir aufbrechen. Er fuhr mich bis vor die Haustür. Ich blieb im Auto sitzen und bei angeschaltetem Radio unterhielten wir uns weiter und näherten uns erst zögerlich, bald darauf immer stürmischer,  an. Mit zu mir wollte ich ihn nicht nehmen, denn schon in der Disco sagte er mir, dass er nicht auf eine schnelle Nummer aus wäre und das wollte ich natürlich gleich testen.

Viel viel später verabschiedeten wir uns. Ich stieg aus und wollte gerade die Tür aufschließen. Doch dann bemerkte ich, dass das Auto nicht mehr ansprang. Ach du Schreck! Was nun? Er stand nun nicht gerade auf einem gekennzeichneten Parkplatz, sondern direkt vor der Haustür und irgendwie musste er ja nach Hause kommen. Nach einigen weiteren Fehlversuchen, die ich hilflos verfolgte, denn zu der Zeit war ich selbst noch nicht im Besitz eines Führerscheins und wusste nicht, was zu tun war, bat er mich, ihn anzuschieben. Das tat ich dann auch und nach einigen Metern stotterte das Fahrzeug los und sprang dann schließlich doch noch an. Hundemüde und total platt von den Ereignissen der letzten Stunden ging ich mit klopfendem Herz in meine Wohnung, um wenigstens noch ein, zwei Stunden Schlaf zu bekommen, bevor gnadenlos mein Wecker klingeln würde.

Frustabbau

So, das Wochenende ist geschafft. Ich auch. Gegen Frust und Langeweile, welche mich gleichermaßen gepackt hatten,  habe ich kürzlich einen netten Tipp bekommen: Wände streichen.

Gedacht, getan. Die Wand, die ich mir vorgenommen hatte, war ganz fix fertig. Aber leicht angefressen und gelangweilt war ich immer noch, also hab ich kurzerhand mit dem Rest der Farbe den Flur neu gestrichen. Naja, und wie das eben so ist: natürlich hat die Farbe dafür nicht gereicht. Das Ergebnis: Ich kann jetzt in den nächsten Tagen wieder reichlich Frust anstauen lassen, denn im Flur muss ich auf jeden Fall noch mal drüber malern. ;)

Aber immerhin hatte ich wieder mal einen schönen Höhepunkt am heutigen Sonntag und genügend Stoff für weitere Einträge in diesem Blog. Flipper allerdings war mir allerdings keine große Hilfe. Gut ok, das Baden war schön :D, im Wettstreit um das längste (tiefste lasse ich hier mal lieber weg) Tauchen, macht ihm keiner was vor und man kann auch nicht sagen, dass er jemals den Punkt erreichen würde, an dem er im wahrsten Sinne des Wortes schlapp macht, aber das Kuscheln und sinnvolle, anspruchsvolle Konversation  fehlt schon irgendwie ein bissel. Ich glaube, daran werden wir noch arbeiten müssen. 

Also einfach mal ausprobieren: Farbe kaufen (pink oder lemongreen sind die Renner), laute Musik an (Rammsteins "Bück dich" oder "Keine Lust"  kann ich da nur empfehlen), alles abkleben und abdecken, Kopf aus und los gehts. Viel Spaß.

Freitag, 26. März 2010

Unterschied

Mannohmann, manchmal bin ich echt genervt!

Ok, es gibt bereits unzählige Werke zu den kleinen und größeren Unterschieden zwischen Mann und Frau. Und zugegeben: ich habe nicht eins davon gelesen, denn wenn tatsächlich die Lösung irgendwo enthalten wäre, hätte sich das längst rumgesprochen und die Auswirkungen wären deutlich spürbar. Ist es aber nicht, also wär's reine Zeitverschwendung. Wovon ich spreche? - Kommunikationsprobleme! Frau redet - Mann versteht nicht. Mann grummelt vor sich hin - Frau versteht nicht.

Das liegt aber nicht daran, dass Männer weniger reden oder einen geringeren Wortschatz haben. Ganz im Gegenteil. Diese These wurde vor nicht allzu langer Zeit mit einer umfangreichen, Aufsehen erregenden Studie widerlegt. (Wenn ich sie noch mal finde, stell ich den Link hier rein).

Dabei wäre es so einfach: Frauen reden, tratschen, lästern, quatschen über alles und jeden. Männer, Partner, Ex-Partner, zukünftige in-Frage-kommende Partner sind ein äußerst beliebtes Thema. Und dabei wird in aller Regel kein Blatt vor den Mund genommen. Das hat den riesigen Vorteil, regelmäßig die eigene Sichtweise zu überdenken, im Dialog von den Erfahrungen und Erlebnissen anderer zu profitieren und Entscheidungen und eigene Verhaltensweisen notfalls noch mal zu hinterfragen und in die richtige Richtung zu lenken. Außerdem ermöglicht es, Missstände und Probleme ganz konkret zu benennen. Das ist umgekehrt aber oftmals nicht der Fall.

Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 24. März 2010

Schluss machen leicht gemacht

Eigentlich habe ich gerade gar keine Zeit für neue Posts, denn ich "arbeite" gerade an einem anderem Projekt. Aber im Zuge dessen fiel mir etwas ein, was ich heute noch loswerden möchte:

...Da steckt man mitten in einer Beziehung. Alles ist wunderbar und prima, bis auf die Tatsache, dass sich einer  der beiden Beziehungsteilnehmer wie ein arrogantes, selbstverliebtes A*** benimmt und der andere eventuell ein bissel drunter leidet und dies gelegentlich zur Sprache bringt.

Und plötzlich ist es vorbei. Zumindest für den Einen. Der/die Andere muss es nur noch erfahren. Und zwar am besten wie?

Mal überlegen. Man könnte anrufen und sagen: "Sorry, das wars. Du bist raus." Und dann einfach auflegen? Irgendwie blöd. Bevor man auflegen kann, hat man eine endlose Diskussion an der Backe. Wenn man dann einfach auflegt, müsste man sämtliche verfügbare Telefone ausschalten. Das hat aber den gravierenden Nachteil, dass man auch für niemand anderen erreichbar ist.

Man könnte auch sich auch einfach treffen und die Kunde persönlich übermitteln. Aber erwartungsgemäß wird das für beide Seiten unangenehm. Bei dem Einen steht der Entschluss felsenfest, der/die Andere fällt aus allen Wolken. Das könnte in einem Drama ausarten. Uncool. :-/ Zumal es sich ja in manchen Fällen gar nicht lohnt, extra einen weiten Weg auf sich zu nehmen.

Die dritte Möglichkeit: Man schreibt einfach eine email. "Blablabla... Aus und vorbei." Prima Idee! Das zeugt doch von der Sparsamkeit des frischgebackenen Ex, dass er nicht teures Geld dafür verschwendet, extra anzurufen oder gar vorbeizukommen, denn eine Internetflatrate gehört heute zur Grundversorgung fast eines jeden Haushalts. Er kann es ganz spontan tun. Zeitlich völlig flexibel. Also just in dem Moment, wo ihm der sinnige Gedanke durch den Kopf schießt, einfach mal Nägel mit Köpfen zu machen und den Beziehungsstress zu beenden. Ein weiterer Pluspunkt dieses modernen Verfahrens ist, dass er um das Wohl beider sehr besorgt scheint, verschont er doch alle Beteiligten mit Gefühlsdramen, akuten Tränenausbrüchen, fadenscheinigen Vorwürfen, trotzigen Wutanfällen und weiteren unschönen Eskapaden. Vielleicht ist auch einfach nur ein Anflug von Sentimentalität dabei, denn viele Beziehungen beginnen im Netz - warum sollen sie da nicht auch enden?

Date 14

anonym schrieb:

Mein erstes Date lief folgendermaßen ab:

Ich war wieder mal auf einer dieser typischen datingplattformen unterwegs und fand genau IHN. Sein Bild stach mir sofort ins Auge und ich war hin und weg. Mein erster Gedanke war: Was für ein gutaussehender Mann!

Ich nahm schriftlich Kontakt zu ihm auf und bereits nach wenigen ausgetauschten Nachrichten gab ich ihm meine Nummer. Auch am Telefon war er mir sehr sympathisch, mit jedem Gespräch wurde ein Treffen wahrscheinlicher und inzwischen war ich schon ziemlich aufgeregt, denn er stellte sich als außerordentlich interessant als potenzieller Partner heraus.

Wir wollten nicht endlos viel Zeit mit nichts sagenden Geschreibsel und endlosem Gequatsche am Telefon vertun, sondern es einfach drauf ankommen lassen und uns treffen. Der gravierende Altersunterschied von immerhin zehn Jahren schreckte mich nicht ab sondern sorgte eher noch für zusätzliche Aufregung, denn ich wusste ja nicht, wie ich auf ihn wirken würde und ob er das genauso stressfrei sehen würde wie ich.

Es gab schon eine gewisse räumliche Distanz, so dass wir vereinbarten uns irgendwo in Berlin zu treffen. Er holte mich ab, natürlich nicht vor meiner Haustür und als ich in sein Auto stieg, stellte ich sofort fest, dass meine Erwartungen gar noch bei weitem übertroffen wurden. Ich freute mich auf einen schönen Abend mit diesem Mann.  Wir gingen zunächst ganz klassisch erstmal was essen. Und ich muss sagen, er war mir von Anfang an total vertraut, so als würden wir uns schon ewig kennen. Es fühlte sich toll an mit ihm. Das Essen war lecker, doch der Umstand, dass dieser Mann wunderbar unterhaltsam war und ich es genoss, seiner Stimme zu lauschen und ihn anzuschauen, machte dieses Treffen zu etwas Besonderem.

Doch leider war unser Glück für diesen Moment nicht von langer Dauer. Es schneite fürchterlich und insgesamt was das Wetter ziemlich unangenehm. Nicht der richtige Zeitpunkt für ausgedehnte Spaziergänge oder ähnliches. Ganz im Gegenteil: Er drängte bald darauf, den Heimweg anzutreten, denn er hatte noch ein gutes Stück Weg vor sich. Er brachte mich wieder dorthin zurück, wo er mich aufgegabelt hatte und niemand von uns beiden erwähnte ein zweites, folgendes Treffen. Ich mochte ihn jetzt schon total gern und wusste jetzt schon, dass ich einem zweiten Treffen alles andere als abgeneigt gewesen wäre.

Stattdessen einigten wir uns darauf, dass er sich melden würde, wenn er gut zu Hause angekommen wäre und ich machte mir Gedanken um sein Wohlbefinden, denn aufgrund des Schneefalls war es sehr glatt auf den Straßen.

Ich verließ sein Auto mit gemischten Gefühlen. Würde er sich melden? Geht es ihm gut? Kommt er gut zu Hause an? Sehen wir uns wieder? So viele Gedanken, die mir gleichzeitig durch den Kopf gingen. - Ich war selbst noch auf dem Weg und hatte meine Haustür noch nicht erreicht, da kündigte mir mein Handy den Erhalt einer sms an. Von ihm! Er bedankte sich für den schönen Abend und mir fiel ein Stein vom Herzen. Es ging ihm ganz genauso wie mir. Wie herrlich - wir würden uns wiedersehen.

Absichtlich ließ ich mir Zeit zu antworten, denn er sollte sich auf die Straße konzentrieren und gut zu Hause ankommen. Das letzte, was ich wollte war, dass er im Straßengraben landete, weil er unbedingt meine Antwort lesen musste um darauf eventuell wieder selbst zu reagieren.

Einige Zeit später, ich saß schon wie auf glühenden Kohlen, kam dann endlich die erlösende Nachricht, dass er gut zu Hause angekommen sei und ich konnte mit einem Lächeln im Gesicht endlich schlafen gehen. Und mit der Frage, wann wir uns das nächste Mal wiedersehen würden und ob das der Anfang einer wunderschönen Zeit werden würde.

Sonntag, 21. März 2010

Date 13

anonym schrieb:

Das ist kein erstes Date, von dem ich hier berichte, sondern das dritte und in dem Fall auch letzte mit diesem jungen Mann.

Wir lernten uns ganz zeitgemäß im Internet kennen. Der übliche Weg - schriftliche Kontaktaufnahme, smsen, telefonieren, treffen - folgte und ich fand ihn immerhin so nett und sympathisch, dass ich ein zweites und drittes Treffen durchaus in Erwägung zog und dann auch stattfinden ließ.

Inzwischen kannten wir uns schon ganz gut, die große Aufregung, die ausschließlich beim ersten Treffen auftritt, war hinter mich gebracht. Wir waren uns auch schon etwas näher gekommen mit dem üblichen Pärchenkram (Händchen halten und knutschen), aber mein Kopf sendete völlig andere Signale als der Bauch und das Herz und so ging ich etwas zwiespältig in die dritte Verabredung, denn so genau wusste ich nicht, ob nun daraus mehr werden könnte oder nicht. Wenn wir uns sahen, war es schön, aber wenn wir uns nicht Auge in Auge gegenüber fanden, fehlte mir auch nicht wirklich etwas.

Wir trafen uns in Berlin. Es war Mittagszeit, da liegt es nahe,  erstmal Essen zu gehen. Anschließend machten wir uns auf den Weg zu ihm nach Hause. Und kaum in seiner Wohnung unter dem Dach angekommen, schmusten wir wie wild rum. Das Fenster war weit geöffnet, denn es war Sommer und ziemlich stickig. Irgendwann und irgendwie landeten wir in seinem Bett und sofort war er völlig entkleidet und erklärte mir, dass müsse so sein. Im Bett haben Klamotten schließlich nichts zu suchen und er schlafe ja auch immer nackt. Es war jetzt Nachmittag und direkt vor der Haustür begann so eben der Jahrmarkt.

Laute Musik und die Geräusche der Fahrgeschäfte drangen durchs Fenster herein. Doch wir ließen uns nicht beirren und fuhren fort, uns gegenseitig zu erkunden und Zärtlichkeiten auszutauschen. Irgendwann war es dann soweit und es ging zur Sache. Also so richtig zur Sache. Doch als er dann auf mir lag, drang eine schrille, alles übertönende Lautsprecherstimme hoch zu uns und verkündete lauthals: "Auf gehts zur letzten Runde."

Was bitteschön war das? Ich war völlig von den Socken und wusste im ersten Moment gar nicht, was darauf die angemessene Reaktion war.

Wir hatten gerade erst richtig begonnen, doch der Schausteller hatte gesprochen: diese Nummer war vorbei. ;)

Samstag, 20. März 2010

Tipps für Singles?

Letztens las ich (ja ich schreibe nicht nur, ich lese auch) einen Artikel, in dem Ratschläge für Singles erteilt wurden. Ok, zugegeben: ich habe fast den gesamten Inhalt wieder vergessen, weil es meiner Meinung ziemlicher Mist war. Aber ein Punkt blieb doch hängen. Und zwar war das in etwa so:

Sitze nicht sinnlos zu Hause rum sondern gehe alleine aus; ins Restaurant, ins Kino - wohin auch immer. Aber jetzt mal im Ernst. Das ist doch superpeinlich oder? Als wir kürzlich bei unserem Stammitaliener unseren Höhepunkt genossen, saß da auch ein Typ ganz alleine rum. Genau in meinem Blickfeld, so dass ich nicht umhin kam, ihn ab und zu mal anzusehen. Erst vermuteten wir, dass sich seine Begleitung verspätete. Aber als er sein Essen orderte und dann anfing zu speisen - allein wohlgemerkt - war die Sache klar. Meine Gedanken wechselten ständig zwischen "Oh, wie traurig" und versetzt in seine Rolle "Oh, wie peinlich. Alle starren mich an, weil ich allein hier bin".

Fazit: Blöder Tipp. Da bleib ich doch lieber zu Hause, mach die Anlage an oder schieb mir zum Essen eine DVD in den Player und verschiebe die Mahlzeit im Restaurant auf einen anderen Tag.

Mein neuer Freund

Wir kennen uns jetzt drei Tage und ja, man kann sagen wir sind ein Paar. Denn inzwischen wohnt er bei mir. Und eigentlich mag ich ihn schon. Also soweit ich das bis heute beurteilen kann. Er ist zuvorkommend, weich und anschmiegsam und spult nicht nur ein Standardprogramm ab, sondern ist tatsächlich in der Lage, auf mich einzugehen. Er übt sich in Zurückhaltung, stellt seine eigenen Interessen in den Hintergrund. Das gefällt mir.

Was mir allerdings nicht so gut gefällt bzw. mich ziemlich irritiert ist, dass er so laut ist und damit alles und jeden zu übertönen versucht. Glücklicherweise kommt das nicht allzu häufig vor. Außerdem benötigt er ständig Energienachschub. Achja, und im Haushalt ist er mir leider auch keine Hilfe. Die Wäsche ist nicht fertig, wenn ich von der Arbeit komme (typisch!! Dabei ist es doch nicht schwer, eine Waschmaschine zu bedienen.) und die Kaffeetasse steht immer noch auf dem Tisch. Aber vielleicht sollte ich darüber einfach hinweg sehen, denn immerhin versteht er es zu unterhalten und ist immer da, wenn ich ihn brauche.

Er besitzt kein einnehmendes Wesen, ganz im Gegenteil er benötigt nur wenig Platz für sich und er ist sehr genügsam, verlangt er doch nicht viel mehr, als ein regelmäßiges Bad und eben die ständige Zuführung neuer Energie.

Naja, wenn ich erwarten würde, dass er sich tagsüber ab und zu mal meldet, wäre das wohl zuviel des Guten.

Also alles in allem hat mein Flipper die besten Chancen auf eine dauerhafte Beziehung. Sollte es wider Erwarten doch nicht mit uns funktionieren, weiß ich, wo Patchy Paul, Stubby oder Angelo zu finden sind...

Heimwerken/2

Ein Überlebenstipp für frischgebackene Singlefrauen:

Solltest du dich in der misslichen Lage befinden, dass du entweder von vorn beginnen und in eine leere Wohnung ziehen musst oder dein taufrischer Ex-Mann/-Freund verabschiedet sich mit den Worten: "Das wars. Ich bin weg". Und verschwindet ohne ein weiteresWort zu verschwenden mit dem Mobilar der gemeinsamen Wohnung, fahre zu Ikea* und statte dich dort mit allem, was notwendig scheint, aus.

Das hat drei unschlagbare Vorteile. Erstens kannst du den ganzen Kram ganz bequem mit deinem eigenen Auto nach Hause bringen. Denn alles ist übersichtlich und handlich in mehr oder weniger kleinere Kartons verpackt. Zweitens belastet es das eigene Budget nicht übermäßig. Es bleibt immer noch ein Euro für den obligatorischen Hotdog übrig. Und drittens - das ist wohl der wichtigste Punkt - du kannst alles ganz bequem und stressfrei selbst zusammen bauen. Ja wirklich. Und das ist nicht halb so nervtötend, wie man vielleicht denken könnte, wenn man vorher die Herren der Schöpfung regelmäßig dabei beobachten konnte, wie sie sich fluchend und mit hochrotem Kopf über das Mistding aufregen, weil sie ja oftmals der Meinung sind, Anleitungen seien was für Loser oder Schwächlinge. (Ausnahme: Gardinen, Rollos etc. - also alles, was man an der Wand befestigen muss).

Frau geht viel ruhiger und gelassener an die Sache heran. Anstatt wie im Wahn alle Kartons zu zerfetzen, die Teile der Pappe kreuz und quer im extra dafür geschaffenen Freiraum herum liegen zu lassen (Ist das so etwas wie Revier markieren??), sämtliche Tütchen mit Schrauben, Nägeln, Imbusschlüssel (das sind die Teile, mit denen man die Imbusschrauben befestigt), Kleber und sämtliche andere Kleinteile auf einen Haufen zu werfen, obwohl sie ja nicht ohne Grund meist separat verpackt sind, los zu rennen und den großen Werkzeugkoffer zu holen, denn möglicherweise wird eine Bohrmaschine, eine Stichsäge, ein Kreuzschlitzschrauberzieher, eine Rohrzange, eine Blechschere etc. gebraucht - selbst wenn davon nichts auf der Anleitung steht - kann man auch ganz systematisch vorgehen.

Auspacken; klar. Anleitung studieren. Sollte ein zusätzliches Werkzeug gebraucht werden, steht das explizit darauf geschrieben. Ähnlich wie bei den Rezepten auf der Tütensuppe ("Und Sie fügen noch hinzu:")  Und dann einfach loslegen. Sollte man kurz vor Fertigstellung des nagelneuen Möbelstücks feststellen, dass die Schranktüren sich nicht öffnen lassen, weil sie sich im Schrank befinden anstatt auf der äußeren Frontseite - halb so wild. :D Hat ja niemand gesehen. Dann wirds einfach wieder auseinander baut und von vorn begonnen. Und schon steht er: der Schrank. :) Cooles Gefühl, wenn man es ganz allein fertig gebracht hat. Vermutlich ist das auch der Grund, warum Männer sich das unmöglich aus der Hand nehmen lassen Möbel selbst zusammen zu bauen. Denn im Gegensatz zum rudimentären Hausputz kann man hier den Erfolg sehen und sogar anfassen.



* P. S. Das ist keine Schleichwerbung. Sondern eine ganz persönliche Erfahrung.

Heimwerken/1

Seit Beginn meines Single-Daseins muss ich mich immer wieder mit Dingen beschäftigen, die vorher aufgrund klassischer Rollenverteilung nicht in meiner Hand lagen. Zum Beispiel ein Loch in die Wand bohren. Das ist eigentlich ganz cool, selbst die Probebohrungen stören mich nicht weiter, denn die sind gut versteckt und somit für einen unbedarften Laien nicht mehr auszumachen. Außerdem ist es nicht meine Schuld, sondern liegt eindeutig daran, dass die Aufbauanleitungen meist irreführend und ungenau sind. Ebenso wie mein Zollstock (Fachsprache: Gliedermaßstab, blödes Wort!). Aber das ist noch nicht alles.

Ich finde mich damit ab, dass ich, auf Zehenspitzen auf der obersten Trittfläche der Leiter stehend, einen Krampf in der linken Schulter, weil meine Arme von der ungewohnten Körperhaltung langsam lahm werden, mit Zollstock und Wasserwaage bewaffnet, feststellen muss, dass meine Wände schief sind. Ist ja immer wieder lustig anzuschauen, wie die kleine Blase in der Mitte aufmüpfig nach rechts oder links springt.

Aber wenn ich kurz drüber nachdenke, warum es so schwierig ist, ein Regal oder eine Gardinenstange gerade an die Wand zu bringen, kommt mir ganz schnell der Geistesblitz. Diejenigen nämlich, die das Haus gebaut haben, fanden sich höchstwahrscheinlich in der gleichen Situation wieder. Auf der Leiter stehend, mit einem Zollstock und einer Wasserwaage, Krampf in der Schulter...

Freitag, 19. März 2010

Einsam oder allein

Komisch komisch: Manchmal liegt einem (mir) ein Thema schwer im Magen, beschäftigt mich und will verarbeitet werden. Doch es sind einfach nicht die richtigen Worte da. Ich schreibe, lösche, schreibe, lösche. Ach das ist doch Mist. Das Thema wird erstmal beiseite gelegt und später, viel später wird es wieder hervor gekramt.

Das tue ich gerade.

Alleine sein ist nicht schlimm. Viele Dinge, die man mit einem Partner tut, kann man ebenso mit Freunden oder Familie geschehen lassen. Zum Beispiel gemeinsam kochen, ins Kino gehen, einen Kurztrip nach London unternehmen, lachen, reden etc. Das ist auch mindestens genauso wichtig, denn sich nur auf eine einzige Person zu konzentrieren, kann ziemlich übel ausgehen, wenn diese einzige Person plötzlich nicht mehr da ist.

Ich will hier gar keinen Gefühlsmist loslassen. Das ist nicht so mein Ding. Aber etwas nachdenklich bin ich doch irgendwie gerade mal wieder.

Denn es gibt sie, diese stillen, einsamen Momente, wo ich mir wünschte nicht allein zu sein. Es reicht schon, ein verliebtes, Händchen haltendes Pärchen zu sehen oder eine junge, glückliche Familie und schon ist er da. Der Stachel, der sich ganz tief hinein bohrt. Ins Innerste. Und ich mir wünschte, ich wäre an einem anderen Ort.  Denn dann geht es los. Die Gedanken machen sich selbständig. Plötzlich ist die Sehnsucht da.

Hm, wonach denn? Nach Zweisamkeit. Nach dem Gefühl, für jemanden wichtig, das Wichtigste, zu sein. Nach Vertrautheit, dem wunderbaren, durch nichts zu ersetzenden Gefühl, dass sich einstellt, wenn man jemanden kompromisslos und ohne Wenn und Aber liebt. Nach Nähe. Nach all dem zusammen und noch vielem mehr.

Tröstet es denn, wenn man weiß, dass es Millionen von Menschen tagtäglich genau so geht? Oder vielleicht die Tatsache, dass es so viele Paare gibt, die einfach nur nebeneinander her leben, ohne dass ein Gefühl von Geborgenheit, Nähe und Sehnsucht nach dem Anderen da ist?

Mich nicht.


...to Go

Kürzlich im Unterwäscheladen.

Beim Bezahlen an der Kasse entdeckte ich einen kleinen Behälter. Beim näheren Betrachten sah ich, dass sich dort drin winzige Tüten befanden, auf denen String-to-go stand. Moment mal. Ich verwickelte die schon etwas in die Tage gekommene Verkäuferin in ein belangloses Gespräch, um mir während dessen folgendes Szenarium vorzustellen:

Ich verlasse den Laden als stolze Besitzerin eines solchen Teils und eile in die Drogerie um sogleich meine relativ kleine Handtasche, die eh schon chronisch vollgestopft mit dem üblichen Kram ist (Ladekabel, usb-Sticks, Kopfhörer, Kassenzettel, Portemonaie, Schokoriegel, Lippenstift, Taschentücher, Feuerzeug, mindestens drei Kugelschreiber, noch ein usb-Stick, falls der andere verloren geht, Flyer diverser Veranstaltungen, Batterien, Schlüssel..... etc.), um dort die restlichen Utensilien zu erstehen, die jetzt nämlich noch fehlen. Das heißt Zahnbürste, Probepackung Creme, Kontaktlinsenbehälter plus der dazu gehörenden Flüssigkeit, Kamm - ach Quatsch: brauche ich nicht, Haargel, Duschgel, vielleicht noch ein paar Socken kaufen. Mit meinem Kaffee to go (Starbucks) in der einen, dem Internet to go (iPhone) in der anderen Hand mache ich mich völlig ausgelaugt und ko, denn meine Tasche wiegt inzwischen schon gefühlte 20 kg, auf den Weg in den nächsten Club. Nun bin ich ja bestens gerüstet, auf jede Eventualität vorbereitet, kann mich spontan entschließen, die Nacht auswärts zu verbringen. 


Aber stopp: Was ist, wenn ich aufgrund zu viel konsumierten Alkohols am nächsten Tag einen Kater habe, mein Kopf brummt und der Typ, bei dem ich aus Versehen gelandet bin, steigert die Übelkeit noch zusätzlich, weil ich ihn mir einfach schön gesoffen getrunken habe und weit und breit ist kein Gegenmittel in Sicht? Ach nö. Dann lieber doch nicht. 

Ich sparte mir die fünf Euro pro Stück und ließ das Teil dort, wo es war. Im Laden.

Donnerstag, 18. März 2010

Ich hatte heute ein Date!

Ich war heute mit meiner Freundin in Berlin unterwegs. Ein Einkaufsbummel sozusagen, bei dem wir unseren Frust einfach gegen neue Taschen, Hosen u. ä. eintauschen wollten. Die Zeit war knapp, denn es wartete noch ein Höhepunkt (Eisbecher!!!) für den Abend auf uns. Trotzdem beschlossen wir, noch ein Stück weiter zu fahren, um einen ganz besonderen Laden aufzusuchen. Wir hatten schon einiges von diesem Geschäft gehört und waren neugierig zu erfahren, was da nun wirklich los war.

Dort angekommen entdeckte ich ihn. Es war nicht übervoll. Alles recht übersichtlich und die Atmosphäre war eine Mischung aus Entspannung und ausgelassener Aufgeregtheit. Sein blasser Teint stach mir sofort ins Auge. Aber ich schaute mich erst mal in Ruhe um, nahm mehrere Artikel aus den Regalen, testete sie, stellte sie zurück und ging dann zielstrebig auf ihn zu. Zugegeben: er war etwas einsilbig, artikulierte sich nur undeutlich. Doch die Chemie stimmte einfach zwischen uns und so lud ich ihn ein, mich zu begleiten. Er nahm mein Angebot an. Perfekt.

Ich war gespannt, wie sich die Sache weiter entwickeln würde und wollte mein Bestes geben, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Meine Gedanken schweiften längst weit ab und ich malte mir bereits aus, wie die erste gemeinsame Nacht verlaufen würde. Ja, er sollte Bekanntschaft mit der kurz vorher erworbenen Unterwäsche machen. Welch ein glücklicher Zufall, dass ich sie gekauft hatte und sie sogleich zum Einsatz kommen würde. Uns war beiden von Anfang an klar, dass es nur um das Eine gehen würde. Eine Beziehung oder dergleichen würde nicht in Frage kommen. Dafür fehlte einfach die Basis.

Bei mir zu Hause angekommen, kam es dann auch zum ersten Körperkontakt. Oh, wie gut er sich anfühlte! Weich und griffig und fest zugleich. Er schien etwas kühl, doch darüber wollte ich erst mal hinweg sehen. Und er wirkte schüchtern, vielleicht etwas zu still. Ich sollte wohl die Initiative ergreifen. Doch ich wollte nichts überstürzen, mich stattdessen zunächst einmal an seinem freundlichen, formschönen Antlitz erfreuen und so beließ ich es dabei, ihm mehrmals fröhlich in die Nase zu zwicken.

Beim näheren Erkunden entdeckte ich einen Zettel, auf dem genau beschrieben war, wie mein neuer Freund tickte. Na wunderbar! Da kann ja gar nix mehr schief laufen. Inzwischen war ich hellauf begeistert, wollte mir aber nicht die Blöße geben, dieses knittrige Papier sofort zu studieren. Erstmal wollte ich ihn besser kennen lernen.















Darf ich vorstellen? Mein neuer Freund heißt Flipper. ;)



Dienstag, 16. März 2010

Erfahrungen Teil 6

Keine Ahnung, warum mir das ausgerechnet jetzt einfällt, aber das muss ich mal schnell loswerden.

Bei meinen endlosen Recherchen in diversen Communities fiel mir eine Spezies auf, die bisher gar keine Erwähnung fand:

Der Einsilbige

Da gibt es doch tatsächlich Leute, die denken, sie könnten anhand von 1-Wort-Nachrichten neue Leute kennen lernen, interessante Gespräche führen oder gar ein Date erhaschen. Aber denen sei gesagt: Falsch. So funktioniert das nicht normalerweise nicht. (Ausnahmen bestätigen die Regel unter der Voraussetzung, dass dieser Einsilbigkeit eine gewisse Wortgewalt voraus gegangen ist und man sich auch ohne viele Worte versteht). Wie bitte schön soll denn das aussehen? So in etwa?

- Hi
- Hi
- Alles klar?
- Ja
- Treffen?
- Nö

Na toll. Die reinste Zeitverschwendung.

Häufigkeit: ziemlich weit verbreitet 
Nervfaktor: geht so
Empfehlung: um das mal auf den Punkt zu bringen -  

Date 12

Gleich mal vorweg: - Das ist mein letztes erstes Date, von dem ich berichte(n kann).

Aber dafür werde ich mir natürlich noch mal besonders viel Mühe geben, die richtigen Worte zu finden. :)

Kurz nach dem Date Nr. 11 habe ich es wieder gewagt und mich erneut auf eine vielversprechende Konversation in dieser besagten Single-Börse eingelassen. Das war anfangs ziemlich amüsant, denn er stellte sich als besonders schüchtern und zurückhaltend heraus. Eine Eigenschaft, die mir - zumindest auf dieser Ebene des Kennenlernens - völlig abgeht.

Die Nachrichten gingen in einer Tour hin und her. Mein Postfach war chronisch überfüllt, so dass ich ihm bald darauf meine persönliche email-Adresse gab. Auch hier gestaltete sich das schriftliche Kommunizieren  unkompliziert und versprach zumindest eine positive Erfahrung zu werden. Auf viel mehr war ich erstmal gar nicht aus.

Irgendwann telefonierten wir auch miteinander. Die Art und Weise, wie er aufgeregt und teilweise gar unbeholfen auf meine Fragen reagierte, amüsierte und freute mich gleichermaßen. Das war mir bis dahin völlig unbekannt, denn eher trifft man auf völlig abgeklärte, coole, taffe Männer. Zurückhaltung oder gar echte Schüchternheit hatte ich lange nicht mehr erlebt.

Durch eine Unachtsamkeit meinerseits muss er durch einige Recherchen meinen Arbeitgeber heraus gefunden haben (ist nicht sooo schwer) und eines Tages rief er mich einfach im Büro an und teilte mir mit, dass er in Kürze einen Termin bei einer Kollegin hätte und darauf hin eine Besichtigungstour durch die Büroräume wünschte, in der ich den Reiseführer spielen sollte. Ich fühlte mich überrumpelt und fand das irgendwie doof, denn das war ein Eingriff in meine Privatsphäre, den ich an dieser Stelle noch nicht duldete. - Andererseits beeindruckte es mich schon etwas, denn das bewies ja, dass er so unbeholfen doch nicht sein konnte.

Er hielt Wort. Einige Tage später stand er plötzlich vor mir. Einfach so. Mit seinem Kollegen im Schlepptau stellte er sich mir persönlich vor und irgendwie fand ich ihn ganz süß, wie er sich wand und nach den richtigen Worten suchte. Seine Aufregung war ansteckend. Der Besuch war nur von kurzer Dauer, da er gleich den nächsten Termin hatte. Vielbeschäftigt also. Prima. Bin ich auch. Das passte mir gut.

Wir verabredeten uns spontan zum Mittagessen und zwei Tage später folgte das richtige erste Date.

Samstag, 13. März 2010

Date 11

Wieder eine Geschichte dieser single-Plattform.

Ich hatte mich gerade dort angemeldet. Wusste eigentlich noch gar nicht so richtig, wo nach ich suchte. Denn ich hatte gerade eine schmerzhafte, schockierende Trennung hinter mir. War ich schon bereit für etwas Neues? - Ich wollte es zumindest wagen.

Ich lernte nette und sympathische Männer kennen. Einige sogar. Mit denen ich regelmäßigen Schriftverkehr betrieb und niemand der Beteiligten legte es darauf an, den Kontakt zu intensivieren oder auf eine andere Ebene zu bringen. Ich schrieb ausschließlich Männer an, die weit genug von mir entfernt wohnten, als dass ein spontanes Treffen in Frage kommen könnte. Das geschah wohl instinktiv, musste ich mich doch erst an die neue Situation gewöhnen.

Es gab einen, den wollte ich gern näher kennen lernen. Anfangs war das gar nicht so leicht. Er schrieb freundlich, doch nahm ich den leicht abweisenden Ton des geschriebenen Wortes schon wahr. Aber so leicht ließ ich mich nicht abwimmeln und unsere Unterhaltungen setzten sich fort und wurden von Mal zu Mal persönlicher und vertraulicher.

Ich bemerkte, dass er in diesem Bereich schon einiges an Erfahrung hatte, fragte er mich doch ziemlich direkt, wie lange meine letzte Beziehung her sei und ob ich so schnell bereit für etwas Neues wäre. Wirklich auseinander gesetzt hatte ich mich nicht mit dem Thema, doch diese Frage ließ mich einen Moment innehalten, stimmte mich nachdenklich. Ich war noch immer am Boden zerstört, unglücklich und völlig fassungslos. Denn diese stürmische, aufregende, innige Beziehung (Date 8) lag erst gut einen Monat hinter mir. Doch ich wollte glücklich sein. Ich wollte mich nicht verstecken oder verkriechen. Ich wollte nach vorn blicken.

Damit kamen wir auch ins Gespräch. Er hatte ähnliches erlebt. Eine impulsive, emotionale Fernbeziehung. Eine Frau, die viele seiner Interessen teilte und ihm völlig neue Horizonte eröffnete. Wir wussten beide, was wir wollten: genau dieses Gefühl zurück.

Wir tasteten uns auf schriftlichem Wege voran, es wurden viele Fragen gestellt, Gemeinsamkeiten festgestellt. Wir fingen an zu telefonieren. Regelmäßig und stundenlang. Ich war erwartungsvoll, wenn ich eine Nachricht von ihm in meinem Postfach vermutete. Und eines Tages verabredeten wir uns.

Wir wollten uns in Hamburg treffen. Das war weder meine Heimatstadt noch seine. Es war an einem Samstag. Die Sonne schien, mein Auto war vollgetankt und ich frohen Mutes und gut gestimmt, denn ich hatte ein gutes Gefühl bei der Sache.

Ich bin halbwegs püntklich losgefahren, doch als ich dann auf der Autobahn war und dann das Gaspedal durchtrat, passierte: nichts! Verdammt. Was sollte das? Mein Auto fuhr zwar, aber nicht mit der üblichen Kraft und Geschwindigkeit, wie ich sie in den letzten Monaten intensiv erfahren und zu schätzen gelernt hatte. Ich fuhr noch ein Stück, bog dann ab auf einen Rastplatz, schaltete den Motor aus und startete ihn erneut. Mir war es schon mal passiert, dass das Auto nicht hochschaltete. Vielleicht sollte erwähnen, dass es sich um Automatik-Schaltung handelte.

Mein Auto hatte mich noch nie im Stich gelassen, doch auch beim zweiten Versuch das gleiche. So ein Mist! Ich überlegte; wenn ich jetzt anrufen würde, um abzusagen, weil mein Auto nicht richtig fährt, wäre das sowas von unglaubwürdig und er wäre super enttäuscht. Nee, das konnte ich nicht machen. Wollte ich auch nicht. Ich freute mich auf das Date. Also los. Weiter gings. Ich fuhr Kilometer um Kilometer, ärgerte mich, weil ich nicht so voran kam, wie ich es gewohnt war. Einen Strafzettel fürs Zuschnell-Fahren würde ich heute definitiv nicht riskieren. Na toll. Wie ätzend. Langsam dämmerte mir, dass ich ja dieselbe Strecke auch wieder zurück fahren müsse. Mist, was wäre, wenn ich mitten in der Nacht mitten auf der Autobahn einfach stehen bleiben würde?

Ich machte eine Pause, rief ihn dann doch an und erzählte von meinem Dilemma. Er war selbst schon auf dem Weg nach Hamburg und kurzerhand bot er an, mich von eben diesem Rastplatz abzuholen. Nun war ich schon so weit gekommen. Und saß hier und wusste nicht, was ich tun sollte. Also nahm ich das Angebot an. Die nicht allzu lange Wartezeit vertrieb ich mir bei einem Kaffee im Mcdonalds und dann war es auch endlich so weit. Er rief mich an und fragte, wo ich denn nun steckte. Mit dem Telefon in der Hand trafen wir uns dann auch endlich.

Meine anfängliche Nervosität löste sich sofort in Luft auf; er war unheimlich sympathisch und supernett. Wir fuhren also in seinem Auto weiter Richtung Hamburg und die folgenden Stunden habe ich sehr genossen. Zunächst waren wir in der Innenstadt unterwegs. Mithilfe meines iPhones fanden wir auch den Weg zum örtlichen Mac-Store (ja das ist wichtig! :)). Wir tranken einen Kaffee und fuhren darauf hin zum Elbstrand. Die Kulisse war herrlich. Lauter ausgelassene, fröhliche Menschen, die Sonne tankten. Wir setzten uns in den warmen Sand, redeten, alberten herum, lachten viel. Die Zeit verging wie im Flug.

Irgendwann musste ich ja auch wieder zurück fahren. Vorher wollten wir allerdings noch etwas essen gehen. So viel frische Luft macht hungrig und er hatte bereits vorher ein indisches Lokal ausgewählt, denn im Gegensatz zu mir, war er gut auf das Treffen vorbereitet. Das irritierte mich etwas, entscheide ich selbst doch oft aus dem Bauch heraus. In diesem Fall fand ich das ok und überließ ihm gern die Wahl des Restaurants.

Tja und nach dem Essen, bei dem wir wieder viel und ausgiebig geredet hatten, wurde es langsam Zeit. Die Fahrt bis zu meinem Auto verlief ziemlich ruhig, wir hörten viel Musik und schwiegen einvernehmlich. Er hatte mir eine CD mit ausgewählten Lieblingsliedern mitgebracht. Das fand ich toll und ich freute mich sehr darüber. Angekommen am Rastplatz tranken wir - wieder im McDonalds - etwas. Nun ließ sich der Abschied nicht weiter hinaus zögern. Es war schon spät, ich würde nicht vor drei Uhr morgens zu Hause sein. Aber das störte mich nicht weiter. Nur die Tatsache, dass mein Auto ja nicht richtig fuhr, schlich sich heimlich wieder in meinen Kopf. Das konnte ich nicht länger verdrängen.

Wir verabschiedeten uns. Keiner fand die richtigen Worte. Es war ein komisches Gefühl. Niemand wusste, was der andere dachte und fühlte und so umarmten wir uns kurz und ich stieg ins Auto und fuhr los.

P. S. Heute, einige Monate später, ist er ein guter Freund für mich geworden. :)

Freitag, 12. März 2010

Date 10

anonym schrieb:


Also ich war gerade 4 Monate Single nach einer 7 jährigen Beziehung und war eigentlich noch echt fertig mit dem anderen Geschlecht. Aber wie es so ist, kommt es immer anders als man(n) denkt. Ich war nun gerade in meinem Büro, da bekomme ich eine SMS. Der Inhalt so ungefähr: Hallo du, hab dich jetzt schon öfters gesehen am Bahnhof und wollt mal fragen was du so machst, NAME. Da ich diese SMS leider nirgends hinstecken konnte bzw. ich den Namen zwar schon kannte, aber leider mehrere Menschen des hübschen Geschlechts aus meinem bekannten Umfeld diesen Namen trugen, wusste ich erst gar nicht, wie ich reagieren sollte. Naja gesagt getan einfach eine SMS zurück. Und schon war der Arbeitstag gelaufen. Wir tickerten nun den ganzen Tag, aber irgendwie wollte mir nicht richtig in den Sinn kommen, wer nun hinter diesem besagten Namen stand. Hin und her gingen die SMS und auf der Heimreise im Zug kam mir so eine erste Ahnung, die sich auch dann später bestätigte. Wir kannten uns schon mindestens ewig, aber hatten uns seit über 15 Jahre Jahren aus den Augen verloren.

Zu Hause angekommen, wurde ich dann gefragt, ob ich auch irgendein Chatprogramm auf dem PC hatte. Ich sagte natürlich ja, obwohl ich gar keins hatte und lud mir schnell ICQ runter. Und weiter ging es dann den ganzen Abend mit chatten bis spät in die Nacht rein. Dann wurde abends ein erstes Date für das daraufliegende Wochenende gemacht. Die dazwischen liegenden Tage wurde natürlich der Kontakt täglich über Telefon bzw. PC aufrecht erhalten und weiter ausgebaut.

Es war so weit. Der Tag war gekommen. Sie wollte zu mir kommen und wir wollten dann ins Kino gehen. Also war erstmal Wohnung aufräumen angesagt. Alles blitz und blank gestriegelt kam noch mein Nachbar, dem ich von diesem Date erzählt hatte, hoch und brachte noch ein paar Duftkerzen. Die Zeit rückte näher und ich war so aufgeregt, dass ich allen Ernstes erstmal einen kleinen Schnaps zur Beruhigung trinken musste.

Also klingelte es nun an der Tür, Aufregung pur. Naja Tür aufgemacht und es folgte erstmal eine innige Umarmung. Dann ab ins Wohnzimmer und quatschen und nebenbei ein Glas Wein trinken. So die Zeit war nun gekommen und wir spazierten los ins Kino. Dort kam ich mir wie ein 16 jähriger Teen vor. Tja ich bin halt auch nur ein Mann und eigentlich auch recht schüchtern, naja meistens jedenfalls. Aber im Kino wie es so die 16 jährigen nunmal machen *lach* legte sie Ihr Kopf auf meine Schulter. Und ich merkte, dass sie noch mehr wollte. Ich tat aber so als, ob es mich nicht interessiert. Aber zur Mitte des Filmes kuckte Sie mich an und fragte, ob ich sie nicht mal endlich küssen wollte. Tja und den Rest des Filmes haben wir dann nicht mehr mitbekommen. Als der Film dann zu Ende war, sind wir dann mit dem Taxi zu Ihr gefahren und haben nicht wirklich geschlafen.

(kein) Date 9

Morgens und abends bin ich einfach am kreativsten. Das lässt sich übrigens hervorragend mit meinem Job vereinbaren, in dem Ideenvielfalt eher von Nachteil ist. ;)

Es gab mal eine kurze Zeit, da trieb ich mein Unwesen auf einer single-Plattform. Aus dieser Zeit kommen auch die letzten Geschichten, von denen ich berichten kann.

Die Anzahl attraktiver und interessanter Single-Männer war im Verhältnis zu allgemeinen Netzwerken ausgesprochen hoch. Jeder dort war auf der Suche nach der großen Liebe. Dachte ich zumindest.

Ich lernte einen etwas älteren, gut aussehenden Mann kennen und fand mich bald darauf in ausgelassenen, witzigen Dialogen wieder. Das gefiel mir. War es doch Zeit mich mal endlich wieder auf etwas Neues einzulassen. Sein Job störte mich nicht, obwohl ich diese Berufsgruppe bereits als inakzeptabel abgehakt hatte: Auch nicht die Tatsache, dass er nicht in meiner Stadt wohnte und ebenso wenig, dass er über zehn Jahre älter war als ich.

Er rief mich an und wir telefonierten, als würden wir uns schon ewig kennen. So eine Vertrautheit stellt sich selten vom ersten Moment an ein und ich vermerkte das auf der Positiv-Liste und zog sogar ein baldiges Treffen in Erwägung. An Spontanität und Impulsivität mangelt es mir nicht, wenn die Umstände passen. Das ließ ich ihn auch wissen und so verabredeten wir uns.

Es war meine Handy-Nummer, die ich ihm gegeben hatte. Als ich am nächsten Morgen im Büro ankam, legte ich wie üblich, mein schickes schwarzes Teil auf meinen Schreibtisch und holte mir erstmal einen Kaffee. Zurück gekehrt an meinen Arbeitsplatz traute ich meinen Augen nicht: Den Bildschirm meines iPhones zierte ein großes, männliches Glied. Ich hatte dergleichen in meinem bis dahin 31-jährigen Leben gar schon mal gesehen. Aber das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt für solche Bilder! Und mir schoß Schamesröte ins Gesicht, denn jeder, der an meinem Tisch vorbei ging, musste dieses Foto gesehen haben!

Ich tat, was ich unter den Umständen für richtig hielt; meldete mich nicht mehr bei ihm und sagte weder das Treffen ab, noch beantwortete ich die unzähligen Nachrichten, die noch folgten.

Naja, immerhin habe ich daraus gelernt, dass beim iPhone nicht nur sms gepusht werden, sondern auch mms. Das war mir eine Lehre. Seitdem liegt das Teil immer verkehrt herum, wenn ich es schon rumliegen lassen muss.

Donnerstag, 11. März 2010

Date 8

Ich habe hin und her überlegt, ob die folgende Geschichte erzählt werden kann. Und letzten Endes habe ich mich dafür entschieden, denn das ist meine allererste erste-Date-Story, die im Internet begann.

Und so fing alles an:

Ich hatte mich gerade in einem sogenannten social-network angemeldet. Das Konzept weckte meine Neugierde: Leute mit konkreten Interessen lernen Leute mit ähnlichen Interessen kennen. Ich war ziemlich unerfahren, was diese Netzwerke betraf, mein virtuelles Leben begann ja gerade erst. Diese Plattform war relativ neu und so sah ich in der online-Liste fortwährend die gleichen Gesichter.

Eines der Bilder stach mir sofort ins Auge: ein schwarz-weiß Foto mit einem arrogant und unnahbar wirkenden Typen. Mein Interesse war geweckt, aber ich traute mich natürlich nicht, ihn anzuschreiben. Doch egal, wann ich mich einloggte und egal, wie lange ich blieb, dieser Typ war immer da! Ich nahm sein Profil etwas näher unter die Lupe. Kucken ist ja schließlich nicht verboten. Und beim dritten, vierten Lesen des Profilspruchs bemerkte ich, dass an seinem Text irgend etwas falsch war: Nicht kucken, nur Anfassen. Ich schmunzelte und befand, dass er vielleicht ganz witzig sein musste, wenn er sich so einen Spruch einfallen ließ. Das schrieb ich ihm ins Gästebuch und tatsächlich erhielt ich kurz darauf eine Nachricht, in der er fragte: Lachst du immer noch?

Das Eis war gebrochen, wir kamen ins Gespräch. Schon am ersten Abend erfolgte ein ausführlicher Schriftwechsel. Teils lustig, teils sehr ernst. Das imponierte mir sehr, doch zugeben wollte ich das natürlich nicht. Von nun an setzten sich die Wortduelle stetig fort. Ich erfuhr eine Menge von ihm, gab ihm im Gegenzug bereitwillig über mich und mein Leben Auskunft. Virtuellen Annäherungsversuchen wich ich geschickt aus und so nannte er mich bald seine "kleine unverbindliche Freundin". Das gefiel mir. Sehr sogar. Aber steckte ich doch noch in einer Beziehung! Ich wollte mich auf nichts einlassen. Nur ein bissel Ablenkung von der Tristesse des Alltags erleben. Abschalten und klar; nette Leute kennen lernen.

Irgendwann gab ich ihm die Erlaubnis mich anzurufen. Das Telefon klingelte, ich nahm ab und war schockiert: Er wohnte doch in Kiel. Wie bitte schön konnte er bayrisch klingen?!? Aber diese Stimme! Tief und männlich. Wow. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich wollte ewig mit ihm reden. Aber das ging natürlich nicht.

Wir entdeckten bald den Chat für uns. Wir mailten, telefonierten, schrieben sms, chatteten, schickten Fotos hin und her. Der google-videochat war damals noch nicht erfunden, sonst wäre das wohl auch noch eine Alternative gewesen.

Ich war neugierig. Wollte ihn treffen. Und doch wieder nicht. Innerlich war ich im völligen Zwiespalt, wusste, dass ich mich solange das Eine nicht geklärt wäre, nicht auf etwas Neues einlassen konnte. Aber dieser Mann sah nicht nur unverschämt gut aus, er wusste genau, wie ich tickte, konnte jeden meiner Eindrücke und Gefühle nachvollziehen, fand immer die richtigen Worte und zwar genau im richtigen Moment. Ich hatte so etwas noch nie erlebt.

Ich trennte mich von meinem Partner. Und kurz darauf teilte ich ihm, dieser absolut irrealen Internetgestalt mit, dass ich am nächsten Tag zu ihm kommen würde. Es lagen ja nur schlappe 450 km zwischen uns.

Er war genauso schockiert von meiner Spontanietät wie ich selbst und doch sagte er zu. Am nächsten Morgen saß ich im Zug. Mit dem Auto hätte ich unter diesen Umständen keinesfalls fahren können. Ich war viel zu aufgeregt. Mir war schlecht. Ich konnte nichts essen und überlegte mir an jedem Bahnhof, ob ich nicht doch besser aussteigen und umkehren sollte. Was machte ich da eigentlich?

Ich stieg nicht aus. Ich fuhr bis zum Kieler Hauptbahnhof und rechnete fast damit, dass er nicht da sein würde. Ich hatte mir nichts zurecht gelegt, war ohne Plan einfach losgefahren, wusste absolut nicht, was mich erwarten würde. Ich war praktisch jungfräulich, was diese Art Dates betraf. Niemand wusste genau wo ich war. Aber das war mir in dem Moment total egal. Das spielte keine Rolle. Nein; ich verschwendete einfach keinen Gedanken daran.

Endlich, endlich hatte ich meinen Zielort erreicht. Ich stieg aus und er stand mit dem Rücken zu mir, so dass ich ihn nicht sofort erkannte. Doch dann drehte er sich um, kam auf mich zu und als wir uns begrüßten, wäre ich am liebsten ohnmächtig geworden, so überwältigt und überfordert war ich von dem, was ich gerade erlebte. Ein Traumprinz! Der Mann, auf den ich all die Jahre gewartet hatte, ohne davon konkret zu wissen. Jetzt war mir erst recht alles egal. Es zählte nur der Moment. Ich könnte nicht mehr den genauen Wortlaut unseres Gesprächs wiedergeben, sehe aber den Weg, den wir gemeinsam liefen, wie selbstverständlich Hand in Hand, als wäre es gestern gewesen, noch genau vor mir.

Wir gingen zu ihm. Das war mir nur recht. Ich hätte ihn in der kurzen Zeit, die wir gemeinsam verbringen würden, äußerst ungern mit anderen Menschen geteilt. Ein Café oder ähnliches kam also eigentlich gar nicht in Frage.

Wir hatten uns oft ausgemalt, wie ein erstes Date aussehen könnte. Doch als er Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen ließ, wurden meine kühnsten Vorstellungen und Erwartungen bei weitem übertroffen. Was folgte, war nicht einfach nur Sex; wir fielen übereinander her, wie eine Horde Hungriger in der Wüste, die seit Wochen nichts zu essen bekommen hat. Das erschien mir völlig richtig und ich dachte keine Sekunde lang darüber nach. Ich ließ es - genau wie er - einfach geschehen. Sog ihn in mir auf. Seinen Geruch, seine Kraft, seine Stärke. Einfach alles.

Die Zeit verging viel zu schnell. Gegen drei musste ich am Bahnhof sein, um wieder nach Hause zu fahren. Er begleitete mich dorthin. Eng umschlungen, seinen Arm beschützerisch um meine Schulter gelegt, liefen wir schweigsam den selben Weg, den wir erst wenige Stunden zuvor schon einmal gegangen waren. Es fühlte sich so gut an. ER fühlte sich gut an. Ich war völlig hin und weg. Nun verstand ich zum allerersten Mal den Begriff: himmelhochjauchzendzutodebetrübt. Genau so fühlte ich mich jetzt. Einerseits schwebte ich auf Wolke 7 - nein: ich himmelte ihn an! Er war der Traummann schlechthin. Andererseits war ich bedrückt, weil ich vermutete, dass wir uns nie wieder sehen würden. Wie auch? Die Umstände waren äußerst ungünstig und außerdem waren wir fast sofort in der Kiste gelandet. Das kann ja niemals gut gehen. Aber wie konnte etwas, dass sich soooo gut anfühlte, falsch sein?

Die Stimmung war betrübt. Wir küssten uns zum Abschied heiß und innig. Und hielten uns fest. So fest, als müssten wir uns gegenseitig stützen. Ich war wie in Trance, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Alles schien wie in Watte gepackt und ganz weit weg. Selbst Geräusche um mich herum nahm ich nur noch gedämpft war. Erst als ich allein im Zug saß, fand ich langsam zu mir selbst zurück.

Meine Zweifel, ob er sich noch mal bei mir melden würde, lösten sich in Luft auf, noch bevor ich den Hamburger Bahnhof erreichte, an dem ich umsteigen musste, denn endlich erhielt ich eine sms von ihm und schon sechs Tage später sahen wir uns wieder.

Fortan führten wir eine 14-monatige, stürmische, leidenschaftliche, intensive, innige, harmonische, aufregende, überwältigende (Fern)Beziehung, die es so unmöglich ein zweites Mal geben könnte. 

Date 7

JuJoNa, 33 schreibt:

Hartnäckigkeit kann sich auszahlen


Kein Internet, kein Chat, keine Dating-Plattform, sondern das reale Leben….
Vor über 12 Jahren arbeitete ich in einem Spielcafe. Dort gingen viele Leute ein und aus, mit vielen von denen war ich befreundet. An einem Nachmittag kam jemand rein und huschte ganz schnell wieder raus, ohne dass ich groß mitbekam, wer es war. Durchs Fenster konnte ich nur noch einen dunkelhaarigen, jungen Mann in Arbeitskluft erkennen, der sich anscheinend eine Schachtel Zigaretten geholt hatte. Dies wiederholte sich in regelmäßigen Abständen, nur mit dem Unterschied, dass ich mehr drauf achtete und feststellte, dass ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Da er immer zu Fuß war und nie mit Auto kam, vermutete ich, dass er irgendwo in der Nähe arbeitete. So weit so gut…
Ich, damals eine totale Partymaus, war mit meinen Freunden in der Altzeschdorfer  Disco. Wie es unter Weibern so ist, wurde das männliche Geschlecht ausgewertet. Ganz besonders fiel mir jemand auf, der mit gestreifter Latzhose und kariertem Hemd rumlief. Von weiten erkannte ich schlecht, wie er aussah, aber ich fand diese Klamottenzusammenstellung äußerst interessant. Irgendwann an der Bar, in ein Gespräch vertieft, sahen mich zwei rehbraune Augen an. Ich war hin und weg und bei genauerem Betrachten stellte ich fest, es war der gestreift/karierte Typ und dazu auch noch der, der immer Zigaretten bei mir Spielcafe holte. Es war um mich geschehen…Doch wie es so ist, ich hab zwar eine große Klappe,  in dem Moment aber bekam ich keinen Ton raus. Und weg war er, für den ganzen restlichen Abend.
Spielcafe. Diesmal nicht am arbeiten, sondern ein Treffen mit Freunden vor Ort. Und wer kam mit einem Kumpel? ER…diesmal nicht zum Zigaretten holen und in „Zivil“. Schmetterlinge, Herzrasen, Hiiiilfe, war der seeexy...Wie der blöde Zufall so will, waren sie am rumfragen, ob jemand eine Landkarte dabei hätte, da sie nach Berlin wollten. Meine Cousine hatte tatsächlich einen Atlas im Auto. Zufall? Zu viert wurde dieser studiert *g* Die Jungs ließen das nicht so stehen und luden uns zum Dank zum Kaffee ein. Wir brachten das Auto meiner Cousine weg (wär stumpfsinnig gewesen mit zig Autos durch die Gegend zu düsen) und dann…Das erste Date….
Nicht in einem Cafe, sondern beim gestreift/karierten Typen daheim. Bei meiner Cousine sollte es nicht lange dauern und sie war ordentlich am Rumknutschen mit dessen Kumpel. Wir dagegen saßen gemütlich auf der Couch und haben uns unterhalten, sehr nett unterhalten. „Lass diesen Abend nicht so schnell zu Ende gehen“ schoss es mir die ganze Zeit durch den Kopf. Doch wie es kommen sollte, meine Cousine drängte aufs Losfahren. Mist…Ich bekam keine Telefonnummer o.ä. und war ziemlich bedrückt auf der Heimfahrt. 
Was ich aber dennoch merkte war, dass uns ein Auto folgte. Ich setzte meine Cousine ab, fuhr weiter Richtung Heimat. Das Auto folgte mir immer noch. Mir wurde langsam echt anders. Daheim angekommen, flitzte ich schnell in meine Wohnung, wo es, kaum dass ich drin war, klingelte. Der Kumpel vom gestreift/karierten Typen stand vor meiner Tür, mit der Bitte ihm zu folgen…Häh???  Na guuut, ohne zu wissen was los sei fuhr ich mit, geradewegs zur Wohnung des gestreift/karierten Typen. Er setzt mich ab und fuhr los…Wieder Hääääh?? Und nun? Klingeln, Herzrasen, alles was dazu gehört. 
Mit einem Grinsen wurde mir die Tür geöffnet…“Ich hab die ganze Zeit gewartet, das Du mich fragst, ob Du bleiben kannst…denkst du, ich lass Dich einfach fahren?!“  Ergo hat er seinen Kumpel hinter mir hergeschickt, um mich zurückzuholen. Der restliche Abend/die restliche Nacht verlief wie es begann, wir haben uns einfach nur eeewig unterhalten. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied -…ich lag in seinen Armen.  *schwärm*
Das "Verhältnis", was an diesem Abend begann, lief über ein gutes halbes Jahr. Er wohnte von Anfang an bei mir (denn wie sich rausstellte war „seine“ Wohnung, die Wohnung seines Bruders), niemand wußte davon, nur wir…hartnäckig hielt ich an ihm fest, ohne ihm hinterherzurennen. Denn er hatte anfangs noch eine Freundin, die er an dann verließ, um mir zu erklären, dass er sich vorerst nicht fest binden möchte. Aber ich wusste, was ich wollte…IHN!!
HEUTE sind wir seit über 12 Jahren zusammen, haben zwei wunderbare Kinder und sind glücklich!!! Und bis heute frag ich mich, was wäre gewesen, hätte meine Cousine keinen Atlas dabei gehabt...

Date 6

Was hier folgt, ist ausnahmsweise nicht die Geschichte des ersten Dates, denn dieses verlief so ruhig und unspektakulär, dass es nicht weiter erwähnenswert wäre, sondern die des zweiten.

Wir kannten uns schon. Kennengelernt auf einer gut besuchten Internetplattform, zunächst per längerem Schriftwechsel, später telefonisch und dann sogar persönlich. Bei mir sprang der Funke nicht sofort über, da er aber ein wirklich angenehmer Zeitgenosse zu sein schien, ein interessanter und interessierter Gesprächspartner, zudem äußerst höflich und ich schon merkte, dass er mich mochte und sich um mich bemühte, gab ich der Sache eine zweite Chance und beschloss, ihn ein weiteres Mal zu treffen.

Es war ein Sonntag im Herbst, die Sonne wärmte noch ein letztes Mal. Ich wollte mit meiner dreijährigen Tochter zum nahe gelegenen See fahren und lud ihn ein uns zu begleiten.

Der Minizwerg war auffällig ruhig, keine Spur des üblichen Temperaments. Wir gingen entspannt spazieren, verweilten auf dem hiesigen Spielplatz und unterhielten uns. Doch es bestätigte sich wieder mal mein Bauchgefühl; mehr wird daraus nichts. Als er meine Hand nahm, ließ ich es eher widerwillig geschehen und war dementsprechend erleichtert, als meine Tochter auf meinen Arm wollte. Ja, irgendwas stimmte mit ihr nicht! Dem galt meine volle Aufmerksamkeit und der Tatsache, wie ich ihm schonend, ohne ihn übermäßig zu verletzen beibringen könnte, dass niemals was aus uns werden würde. Ich mochte ihn schon, aber nicht auf die Art und Weise, wie es unter solchen Umständen sein sollte. Mehr als dieses Treffen sollte einfach nicht sein. Er war definitiv nicht mein Typ.

Ich wollte das Thema vorsichtig bei einem Kaffee ansprechen, fragte ihn, ob wir noch einen Abstecher ins McCafé unternehmen wollten und natürlich sagte er zu.

Dort angekommen, hatten wir die übliche sonntägliche Schlange vor uns. Er war mit der Auswahl des richtigen Getränks beschäftigt, ich mit der Suche nach der richtigen Wortwahl für das folgende Gespräch. Plötzlich fing meine Tochter an zu Schreien. Laut und unmissverständlich. Jeder einzelne Gast drehte sich zu uns um. Wir genossen die volle Aufmerksamkeit. Sie wollte sofort auf den Arm genommen werden! Ihre Tonlage und der schmerzverzerrte Gesichtsausdruck ließen mich aufhorchen und ich tat, was zu tun war.

In dem Moment, als ich sie hochnahm, fing sie an zu würgen und in hohem Bogen erbrach sie den gesamten Inhalt ihres Magens. Wieviel doch in so einen kleinen Kindermagen hinein passt!! Ich war von oben bis unten vollgekotzt. Meine Tochter sah auch nicht besser aus und auf dem Boden breitete sich eine große Pfütze halbverdauten Essens aus. Das Szenarium war superpeinlich und für die anderen Gäste alles andere als ein schöner Anblick. Das war aber nicht meine Hauptsorge. Die galt nämlich meiner kleinen Tochter, die sich offensichtlich einen Virus eingefangen hatte, welcher aggressiv in ihrem kleinen Körper wütete. Ohne eine Mine zu verziehen wischte ich den Boden sauber und befreitet notdürftig unsere Sachen und Teile meines Gesichts vom Erbrochenen und tröstete das gebeutelte Kind.

Trocken und mit meinen Gedanken längst woanders teilte ich meiner männlichen Begleitung - er hielt sich übrigens tapfer! - mit, dass mir nun nicht der Sinn nach einem Kaffee stünde und ich brachte ihn mit weit geöffneten Autofenstern nach Hause.

Ganz so drastisch hätte ich es nicht formuliert, aber meine Tochter hat es auf den Punkt gebracht: Der Nachmittag war richtig übel!

Mittwoch, 10. März 2010

Date 5

Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Bei diesem ersten Date war alles anders!

Es fing ganz harmlos an. Ich entdeckte ihn regelmäßig auf meiner Liste interessanter Nutzer und klickte mich ebenso regelmäßig auf sein Profil. Umgekehrt sah ich ihn ebenfalls stetig in meiner Besucherliste und eines Tages fragte ich schriftlich, ob er denn auf meinem Profil was Interessantes entdeckt hätte.

Dieselbe Frage kam kurze Zeit später zurück und ich erwiderte nur: "Nein, sonst hätte ich mich schon bei dir gemeldet". Damit fing alles an. Er war unglaublich frech, teilweise ziemlich anmaßend, doch immer bis kurz vor die Grenze des Erträglichen. Die Unterhaltungen waren mal länger, mal kürzer, doch nie kam eine zweideutige Floskel oder eine von mir erwartete Reaktion, wenn ich den Bogen mal wieder absichtlich überspannte. Alles blieb schön unverbindlich. Er ließ sich nie in die Karten schauen und so überlegte ich nicht lange, als er mir überraschend seine Handynummer schickte und ließ ihm per sms auch meine zukommen.

Es gab niemanden, der ihm das Wasser reichen konnte: Niemand, der so spannend und so undurchsichtig war wie er. So stellte ich sämtlichen restlichen Schriftverkehr ein oder ließ es einfach im Sande verlaufen. Ich konzentrierte mich nur auf: Ihn.

Ich fragte ihn, was genau er eigentlich suche und seine Antwort "Nichts, nur ein bissel Spaß." ärgerte mich maßlos. Ich konnte rein gar nix dagegen tun. Es ging mir einfach gegen den Strich. Weiterhin checkte ich regelmäßig sein Profil, ständig standen wir gegenseitig in den jeweiligen Besucherlisten. Rivalinnen beäugte ich misstrauisch und ließ mich sogar dazu hinreißen, öffentliche Sympathiebekundungen zu erteilen, um die Konkurrenz auszuschalten. Ich wollte ihn treffen! Wollte wissen, wie er wirklich war oder ob die Realität weit entfernt von dem war, was ich mir bis dahin rosarot ausgemalt hatte. Doch von einem Treffen war keineswegs die Rede.

Das Schreiben/Telefonieren reichte mir längst nicht mehr und da er sich so bedeckt hielt, weckte das noch mehr mein Interesse, meine Neugierde, gab mir den Ansporn, immer neue Mittel und Wege zu suchen, um ein reales Kennenlernen möglich zu machen. Ich hatte so etwas schon mal erlebt, dass der virtuelle Funke übersprang und sich dann tatsächlich und leibhaftig noch viel besser und viel intensiver, viel schöner und viel aufregender anfühlte. (Das ist allerdings eine andere Geschichte, die ich eventuell hier auch noch veröffentliche).

Eines Tages, fast einen Monat später!, war es dann endlich soweit. Ich hatte frei an diesem Tag und kurz vor Mittag erhielt ich die rätselhafte Nachricht, dass er in Kürze einen Fliesenmarkt in meiner Stadt aufsuchen würde. Es dauerte einige Zeit, doch dann verstand ich den Wink mit dem Zaunpfahl und wir verabredeten uns für dort. Wow, war ich aufgeregt. Also so richtig und völlig kopflos. Nun würde der Moment der Wahrheit kommen. Nun würde ich erfahren, ob mich mein diesbezügliches Gefühl nicht getäuscht hatte. Und nun würde ich endlich erfahren, wie er wirklich war!!

Der Fliesenmarkt. Ich kam dort an. Meine Knien waren weich, mein Herz klopfte bis zum Hals und mein Bauch fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. Es war fast wie in einem furchtbar kitschigen Film. Ich sah ihn nirgends. Sollte das alles ein Witz sein? Ich war fassungslos. Der Fliesenmarkt war relativ klein und übersichtlich. Kein Kunde weit und breit. Also wenig Möglichkeiten, sich zu verfehlen oder dummerweise den Falschen anzusprechen. Ich schrieb ihm eine sms. Kurz darauf telefonierten wir. Und dann kam er mir mit dem Handy am Ohr entgegen.

Habe ich überhaupt ein Wort rausgekriegt? War ich rot wie eine Tomate? Habe ich in einem Anflug vorpubertärer Gefühlsduselei gar wie ein Wasserfall gequatscht? Und zwar nur dummes Zeug? - Unwichtig. Völlig nebensächlich. Endlich stand er vor mir. Endlich lernte ich ihn kennen.

Wir gingen zu einem nahe gelegenen Bäcker und ich hatte nun die Gewissheit: Ja, das fühlt sich gut an! So muss es sein beim ersten Date! Ich war hin und weg. Neben mir hätte jemand ein Kind zur Welt bringen können, ich hätte es nicht bemerkt. Meine volle Aufmerksamkeit galt nur ihm.

Ich wusste, es blieb nicht viel Zeit. Und ich wünschte, ich hätte die Uhr einfach zum Stillstand bringen können. Ich wollte jede Sekunde in vollen Zügen genießen, doch immer schlummerte im Hinterkopf der Gedanke: gleich ist er wieder weg. Was für ein Gefühlschaos!

Ich hätte ihn gern gebeten zu bleiben. Am besten für immer. Alles in mir sträubte sich, doch war ich diejenige, die darauf hinwies, dass wir uns langsam verabschieden sollten. Er musste ja zurück zur Arbeit und die zwei, drei Stunden Kaffee trinken vergingen wie im Fluge.

An meinem Auto angelangt, verzögerten wir den Abschied durch eine relativ banale Unterhaltung über mein Fahrzeug. Er gab mir einen Kuss: auf die Stirn! Ich war empört (falsche Stelle!) und hingerissen zugleich. Mit dem dämlichsten Grinsen, was man sich vorstellen kann, stieg ich dann ins Auto und fuhr los.

Date 4

...begann in Fürstenwalde. Wieder der übliche Weg. Schreiben, ein bissel chatten, irgendwann telefonieren und nach endlosem Rumgedruckse kam dann doch mal die Frage, ob wir uns treffen wollten. Das ist die logische Schlussfolgerung des virtuellen Beschnupperns, also sagte ich zu.

Der passende Moment ließ auch nicht lange auf sich warten. Meine Zwerge wusste ich bei ihrem Vater in guten, fürsoglichen Händen und so fuhr ich zu ihm. Es regnete den ganzen Tag mal mehr mal weniger vor sich hin. Meine Laune trübte es nicht. Ich war entspannt und wenig aufgeregt, da ich erstmal nur einen netten Typen erwartete.

Wir trafen uns ganz unspektakulär an der hiesigen Tankstelle und fuhren dann in meinem Auto in den nächsten Ort. Direkt, wie ich nun mal bin, und weil es gerade so gut passte, wies ich ihn darauf hin, dass ich ihn rausschmeiße und er den ganzen Weg zurück laufen könne, wenn er sich unanständig verhielte. Das hat prima funktioniert und kurze Zeit später saßen wir bei einem Kaffee und unterhielten uns zunächst ganz angeregt. Irgendwann hörte es auf zu regnen, die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich den Weg durch die dicken Wolken und so fanden wir uns, nach dem die Kaffeebecher geleert waren, einvernehmlich am See wieder, den wir mit einem ausgedehnten Spaziergang erkundeten. Meine Hände hatte ich vorsorglich in die Taschen gesteckt; das war nicht der richtige Zeitpunkt für irgendeine Art von Körperkontakt. Wir redeten über dies und das und bei jedem Thema musste ich feststellen, dass wir völlig unterschiedlicher Ansicht waren, komplett verschiedene Ziele verfolgten, kurz: keine Gemeinsamkeiten fanden.

Das war nicht wirklich tragisch. Aber es bestätigte mein Bauchgefühl, was mir längst bescheinigt hatte, dass die Chemie zwischen uns nicht stimmte. Trotzdem, oder vielleicht auch, weil noch etwas Zeit war, gingen wir etwas essen. Die Unterhaltung wurde immer einsilbiger. Es fiel nur auf den ersten Blick nicht so auf, weil wir ja beide mit den vollen Tellern beschäftigt waren. Nun hatte ich auch ständig die Uhr im Auge, denn ich wollte keineswegs zu spät nach Hause kommen. - Ich hatte den Tag kinderfrei, mein Ex-Mann die Nacht und die vereinbarte Zeit wollte ich keinesfalls überschreiten. Für ein erstes Date war es eh schon viel zu lange und so fuhr ich ihn zurück an die Tankstelle zu seinem Auto. Beim Abschied nehmen wollte er mich küssen, doch reflexartig drehte ich meinen Kopf zur Seite, denn damit hatte ich nicht gerechnet.

Er stieg ganz schnell aus, fuhr wahrscheinlich schnurstracks nach Hause und löschte mich von seiner virtuellen Freundesliste. Den letzten Punkt kann ich nur so rekonstruieren, denn da war ich ja nicht mehr dabei. Ich ließ es dabei bewenden: Kindisches Verhalten kann ich in maximal in der Altersklasse von 2 bis 6 tolerieren.

Sporadisch kamen dann immer wieder mal Nachrichten, in denen er fragte, warum ich mich denn nicht melde, dass er mir alles Gute wünsche und warum ich so reagiert hätte... Anfangs antwortete ich noch aus reiner Höflichkeit. Irgendwann jedoch wurde es mir zu blöd. Ich hätte ja gegen ein zweites Treffen gar nichts einzuwenden gehabt. Aber er stellte sich als so kompliziert und unentschieden raus, dass mir echt die Lust vergangen ist und ich jegliche folgende Kontaktaufnahme einfach ignoriert habe.

Date 3

Mel, 36 schreibt:

Das letzte erste Date fand vor knapp einem Jahr statt. Wie bei den Meisten fing es mit Hin- und Hergeschreibe an, irgendwann hingen wir ständig am Telefon und irgendwann stand dann auch fest Wir werden uns treffen!!!

Vorab muss ich dazu sagen: wir wollten beide definitiv keine Beziehung, sondern nur nette Leute kennen lernen, mit denen man ab und an mal was Nettes unternehmen kan.

Nachmittags hatte ich mich schon mit einer Freundin getroffen, weil wie einfach mal wieder entspannt ein bissl quatschen und in unserer Lieblingssaftschubse nen Eimer Milchkaffee genießen wollten. Mein Handy klingelte und meine Verabredung teilte mir mit, dass er zwar auf dem Weg sei, aber das Lokal nicht finden würde. Jaja, Männer und Orientierungssinn! Irgendwann trudelte er dann doch ein und meine Freundin war natürlich immer noch da.

Es war wirklich nett und lustig, bis zu dem Zeitpunkt, wo mein Date selbst lustig sein wollte, meinen Keks klaute und ihn voller Elan in meinen Milchkaffee schmiss. 'Haha sehr lustig' dachte ich mir. Meine Hose und Schuhe waren voller Kaffee. Ich bin dann erstmal aufs Klo gegangen, um die schlimmsten Spuren zu beseitigen - zu entkaffeen sozusagen.

An dem Abend saßen wir dann noch ein Weilchen zusammen und haben nett gequatscht. Also so, wie man sich das vorstellt, wenn man ja "nur" was Freundschaftliches sucht. Nach dem Date war er erstmal einige Zeit im Urlaub und als er dann wieder zurück in Berlin war, wollten wir uns - wieder nur freundschaftlich - zu einem DVD-Abend treffen und naja, was soll ich sagen? Seitdem sind wir ein Paar und haben abgesehen von den letzten sieben Wochen jeden Tag miteinander verbracht.

Date 2

Peter, 47 schreibt:

Es war Sommer und ich war nun schon seit fünf Jahren Single.
Sommer, Sonne, Hormone - eine Frau muss her.
Es gab auch eine, die mich öfter beim Einkaufen anblinzelte. Ein Blick in den Einkaufswagen... sie ist Single!

Auf gehts. Mutig und sehr von Hormonen getrieben sprach ich sie an und wir talkten nett im REWE-Supermarkt. Jaja, ich kann charmant und überzeugend sein und hatte auch am Nachmittag schon mein erstes Date mit ihr. Ich schlug eine Radtour nach Trebus in ein herrliches Café mit Seeblick vor. "Ok, ich hole dich um 15 Uhr bei dir vor der Tür ab."

Fünf Minuten vor der Zeit war ich dann auch vor dem Haus und sie war pünktlich. Geil...Frau...pünktlich...kann ja nur noch besser werden. Aber es kam anders. Ich begrüßte sie mit einem lässigen Hallo und fragte, ob sie auf Trebus noch Lust oder einen besseren Vorschlag hätte. (Ich hasse es, wenn man mir Fragen nicht beantwortet.) - Ihre Antwort: "Ey, ich habe aber mein Geld vergessen." Wir standen immer noch unmittelbar vor ihrer Haustür. Ich denke: 'Mir doch egal... ich will nicht dein Geld!'

Die Fahrt dorthin, es waren vier Kilometer, war von langweiligem Small-Talk getragen und dann ging ihr schnell die Puste aus, als sie den Berg - eigentlich war es eher ein Hügel - per Rad erklimmen sollte. Endlich angekommen und Kaffee/Wasser und Kuchen bestellt - ein traumhafter Blick auf den Trebuser See und absolut allein auf einer ebenso traumhaften Terrasse.

Wir kamen ins Erzählen und schnell auch auf das Thema EX. Ihr EX hieß Uwe, ist ein Schwein und sitzt im Knast und sie hat all die Jahre unter ihm gelitten und seit drei Monaten wird ihre Tablettenkur langsam herunter gefahren usw.

Meine Gedanken: 'Fuck...Was ist das nur für ein kaputtes Wesen. Hiiiiilfe! '

Ich entschuldigte mich und ging zum WC. Auf dem Rückweg habe ich gleich die Rechnung beglichen. Also bin ich wieder raus zu ihr und habe irgendwas von "Anruf" und "muss los" gelogen. Schlecht gelogen. Ich hatte so die Nase, dass ich ihr sagte, ich würde schon mal vorfahren, weil sie ja nicht so die Puste hat...grins - wie fies.

Weg - weg - weg und weg war ich... Pu.
Bis heute weiß ich nicht den Vornamen der Frau, aber alles über ihren knastologen Ex-Freund.

Fazit:
Das erste Date sollte gute Fluchtmöglichkeiten bieten.

Date 1

Ihn hatte ich auf einer Internetplattform kennen gelernt. Wir hatten zuvor viel geschrieben, immer wieder stundenlang telefoniert, teilweise bis tief in die Nacht hinein. Er erschien mir witzig, selbstbewusst, ein bissel frech. Also eine gute Mischung, um mich zumindest neugierig zu machen.


Wir trafen uns dann am Alex an der Weltzeituhr. Es war superkalt und ziemlich ungemütlich. Er wartete bereits auf mich und beim Näherkommen war mein erster Gedanke: Oh nein! Ganz anders als auf den Bildern, am Telefon, beim Schreiben! Mit dem nervösen Rumgezappel hätte ich ja noch leben können, die Aufgeregtheit vor einem ersten Date kann nicht jeder gleich gut verbergen. Wir gingen dann erstmal einen Kaffee trinken. Im Café piekste er dann schon nervtötend an mir herum und hatte auf jede meiner Fragen ein "Sag ich dir nicht" parat. Wie anstrengend!


Leider hatte ich schon gleich zu Beginn unseres Treffens gesagt, dass ich spätestens um elf mit dem letzten Zug zurück fahren wollte. Also zog sich das Date dann auch so lange hin. Das Café hatten wir inzwischen verlassen und mir war saukalt, weil wir ständig im Kreis liefen. Mitten in der Nacht und mitten in Berlin. Im dem Moment hätte ich mich überall hingewünscht, nur weg von dort. Meine Stimmung hatte einen absoluten Tiefpunkt erreicht, jeden Annäherungsversuch seinerseits wehrte ich ab und nun hatte ich auch überhaupt keine Lust mehr, irgendeine Art von Gespräch aufrecht zu erhalten, denn der Inhalt seiner Aussagen war nichtssagend, ausweichend und so spannend wie ein eine Tätigkeitsbeschreibung über das Pasteurisieren von Milch.


Irgendwann näherten wir uns dem Bahnhof. Endlich. Dort zog er ein Gesicht, bei dem ich leider nicht umhin kam zu fragen, was denn los sei. Als Antwort kam zunächst das übliche Rumgedruckse und irgendwann, als mir tatsächlich schon fast der Kragen platzte, ganz trocken: "Ich bin genervt, weil ich dachte, dass ich heute mit zu dir nach Hause fahre." Häh? Hallo? Gehts noch? Ich wusste nicht, ob ich über diese Absurdität lachen oder mich nun echt beleidigt umdrehen und einfach gehen sollte. Meine bis dahin gesammelte Erfahrung hatte mich gelehrt, bereits vorher klar zu stellen, dass ich nicht auf ein Abenteuer aus bin. Umso empörter war ich dann natürlich auch.


Zum Glück kam dann bald mein Zug. Ich stieg ein und drehte mich nicht mehr um.

Dienstag, 9. März 2010

50 erste Dates

Was das Thema Treffen anbelangt, bin ich relativ vorsichtig und nicht so leicht zu beeindrucken. Die Chemie muss einfach vorher schon stimmen, ansonsten würde ich es gar nicht so weit kommen lassen. Aber das eine oder andere Date hatte ich im Laufe meines Single-Daseins schon. Und wäre nicht schon der Traumprinz dabei gewesen, würde das nicht länger Singleleben heißen. ;)

Das Schreiben macht mir großen Spaß und regelmäßig ist ein gewisses Augenzwinkern dabei, wenn ich mich über dies und das des Singlelebens auslasse. Bierernst muss man mein geschriebenes Wort nicht nehmen, obwohl doch immer meist mehr als ein Körnchen Wahrheit drin steckt. Im Laufe der Zeit entsteht  einfach eine  gewisse Gelassenheit, mal stärker mal schwächer ausgeprägt, denn erzwingen kann man die große Liebe ja nicht.

Ich bin bestimmt nicht die Einzige, die schon einige aufregende, skurile, unmögliche, spannende, öde, überraschende erste Dates erlebt hat. Deshalb mein Aufruf an alle Leserinnen und Leser:

Schreibt mir eure einmaligen Erlebnisse. Ziel ist es, 50 erste Dates zusammen zu bekommen. Schickt mir den Text an folgende email-Adresse: 77incognito {at} googlemail.com. Ich werde sie hier im Blog veröffentlichen. Bitte gebt in eurer Nachricht einen Namen an, unter dem der Post veröffentlicht werden soll. Achja und das Alter vielleicht noch. :)

Gewissensfrage/2

Zunächst einmal sollte sich die Frage stellen: Wo endet oberflächliches, freundliches Geplänkel und wann ist der Moment, an dem man sich mehr verspricht oder erwartet. Sicher kann man sein Gewissen beruhigen, in dem man sich sagt: "andere machen das auch". Aber ist das nicht ehrlich gesagt ein Scheiß-Gefühl, wenn man dahinter kommt, dass der heimliche Favorit, also derjenige, den man nun unbedingt mal persönlich kennen lernen will, nebenher noch drei weitere Damen kontaktiert? Möchte nicht jeder irgendwie mal die Nummer 1 sein - ohne sich Gedanken darum machen zu müssen, dass es eventuelle Rivalinnen auszuschalten gilt?

Frauen sind da übrigens meiner Erfahrung nach paranoider als die männlichen "Leidensgenossen", vielleicht auch einfach nur feinfühliger oder typischerweise neugieriger und durchschauen oft Zwei- und Mehrgleisigkeit. Wie dagegen vorgegangen wird, verrate ich hier natürlich nicht. ;)

Ich kann gar keine allgemein gültige Antwort auf die eingangs gestellte Frage geben. Aber zumindest soviel kann ich sagen: Wenn es spannend wird, persönlich und vertraulich und die Aussicht darauf besteht, dass aus einem Internetflirt mehr entsteht als reine Brieffreundschaft, sollte man sich entspannt zurücklehnen anstatt krampfhaft nach etwas noch Besserem Ausschau zu halten. Wenn man nur halbherzig bei der Sache ist und im Hinterkopf der Gedanke an das nächste Date lauert, bemerkt man vielleicht gar nicht, dass der Mann, der vor einem steht, längst das Kribbeln im Bauch ausgelöst hat.

Gewissensfrage/1

Die Vielzahl der Möglichkeiten der Partnersuche ist enorm. Sich auf die virtuelle Suche zu begeben ist nur eine Variante von vielen. Das klingt zunächst auch ganz einfach. Eine Anmeldung auf einer oder mehrerer einschlägigen Seiten genügt und schon steckst du mittendrin im fröhlichen Kontakteknüpfen.

Meist beginnt der Schriftverkehr recht oberflächlich, viele Gespräche verlaufen nach kurzer Zeit im Sande. Kein Problem: die Auswahl ist riesig, Ersatz meist schnell gefunden.

Doch was ist, wenn gleich mehrere sogenannte potenzielle Kandidaten zur Stelle sind? Und zwar gleichzeitig?

Die Unterhaltungen werden intensiver, es wird ein bissel rumgeflirtet und irgendwann - früher oder später - werden Telefonnummern ausgetauscht. Auch die Stimme ist sympathisch und der nächste Schritt ist logischerweise ein erstes Date. Aber Moment mal; das war doch noch dieser anderer Typ, der auch ganz vielversprechend scheint, süß irgendwie und was er schreibt, klingt witzig und interessant. Darf man sich den warm halten, das virtuelle Geschreibsel etwas in die Länge ziehen und erstmal schauen, wie das erste Date verläuft? Darf man sich parallel mit zwei (oder noch mehr) Männern treffen, getreu nach dem Motto: zwei Dates, zwei Chancen auf Mr. Right?

Fortsetzung folgt!

Montag, 8. März 2010

Frechheit!

Heute las ich einen Artikel im Netz über online-Profile und wie sie zu pflegen seien. Ziemlich zeit- und kostenintensiv. Also umständlich. Einen Tipp habe ich aber mal eben umgesetzt: ego-googeln. - Und was stelle ich fest? Jemand benutzt einfach meinen allseits-Internet-Nutzer-Namen! Das finde ich ja frech. ;)

Kann man eigentlich dagegen vorgehen? Das ist doch ein Name, der auf gewissen Begebenheiten meiner jüngeren Vergangenheit beruht. Unmöglich, dass jemand anders ebenso Bezug zu diesem Namen haben kann.

Und warum gibt es eigentlich keine Seite, auf der man seine Anmeldung hinterlegen kann, seinen universal-accout gewissermaßen, von der aus man praktisch alle anmeldepflichtigen Dienste organisiert? So ähnlich wie open ID nur global fürs gesamte Netz? Von dieser Seite aus sollte, übersichtlich gelistet, möglich sein, jedes Benutzerkonto, was jemals angelegt wurde, zu aktivieren, deaktivieren oder gar zu löschen. Das wäre doch mal ne prima Erfindung. Ein bissel weniger Chaos.

Ich könnte ja mal...

... ganz diskret auf meine Seite hinweisen, die momentan noch äußerst spartanisch erscheint, aber nach und nach - also nach Lust und Laune - mit Inhalten gefüllt wird. :)

Sonntag, 7. März 2010

Chatroulette/2

Ach irgendwie war mir heute langweilig.

Nachdem ich mir am Nachmittag endlich meinen iPhone-Klingelton gebastelt hatte, den ultimativen Delphin-Sound, und mich jetzt nur mal einer anrufen müsste, damit ich mich an dem lustigen Geräusch erfreuen und dem mit exklusiven Ton prahlen kann, habe ich's heute doch noch mal versucht. :D

Das Chatroulette. Heute wars nicht ganz so schlimm. Ganz im Gegenteil - eher schnöde. Die Freaks haben sich offensichtlich in ihre dunklen Löcher zurück gezogen, basteln neue gruselige Masken oder überlegen sich mühsam neue Wege, Leute zu erschrecken und zu schockieren. ;)

Um überhaupt erstmal ein Gespräch in Gang zu bringen, habe ich ausnahmsweise meine webcam aktiviert. Und dann gings los. Der erste war ein netter Typ und wie sich schnell herausstellte ebenfalls aus Deutschland. Prima, in der Muttersprache zu chatten, macht natürlich viel mehr Spaß, als sich mühselig die Vokabeln in Erinnerung zu rufen, die sich längst in die hinterste Ecke des Gehirns verkrochen haben. Es folgte ein kurzes, freundliches Gespräch, in dem ich unter anderem erfuhr, dass er als Postbote arbeite und zur Zeit durch eine Fussverletzung verhindert sei. Als dann die Frage nach meinem messenger aufkam --> F9.

Der Nächste war dann ein 31-jähriger Däne, ganz nett, aber super eingebildet. --> F9.

Danach sah ich - oh Schreck - weiße haarige Beine und dazu eine Superman Unterhose. Na prima --> F9.

Ein paar Klicks weiter wurde es dann vielversprechender. Die üblichen Einstiegsfragen ergaben, dass er aus Frankreich komme und sich ebenfalls langweile. Dann die Frage an mich, ob ich daran interessiert sei, seinen dick zu sehen. Ich verneinte einigermaßen empört und fügte hinzu, dass ich das überall (im Netz) sehen könne, wenn ich denn wollte. Er war erleichtert und so setzten wir ungezwungen das Gespräch fort. Leider stellte sich schnell heraus, dass es sich bei meinem Gegenüber um einen 22-Jährigen handelte. Zum Glück klingelte es kurz darauf an der Tür. Ich drückte --> F9.

Und das wars dann auch für heute. :)

Langeweile

Schlimm ist es ja schon, dass es Leute gibt, die so viel Langeweile haben, dass sie aus den vorgegebenen Mitteln des jeweiligen Betriebssystemherstellers einen Song basteln.

Allgemein bekannt: Windows

...und so klingt apple

Aber ist es nicht noch viel schlimmer, dass es Leute gibt, die sich so was anhören und dann vielleicht auch noch cool finden?
confusedconfused