Mittwoch, 24. März 2010

Date 14

anonym schrieb:

Mein erstes Date lief folgendermaßen ab:

Ich war wieder mal auf einer dieser typischen datingplattformen unterwegs und fand genau IHN. Sein Bild stach mir sofort ins Auge und ich war hin und weg. Mein erster Gedanke war: Was für ein gutaussehender Mann!

Ich nahm schriftlich Kontakt zu ihm auf und bereits nach wenigen ausgetauschten Nachrichten gab ich ihm meine Nummer. Auch am Telefon war er mir sehr sympathisch, mit jedem Gespräch wurde ein Treffen wahrscheinlicher und inzwischen war ich schon ziemlich aufgeregt, denn er stellte sich als außerordentlich interessant als potenzieller Partner heraus.

Wir wollten nicht endlos viel Zeit mit nichts sagenden Geschreibsel und endlosem Gequatsche am Telefon vertun, sondern es einfach drauf ankommen lassen und uns treffen. Der gravierende Altersunterschied von immerhin zehn Jahren schreckte mich nicht ab sondern sorgte eher noch für zusätzliche Aufregung, denn ich wusste ja nicht, wie ich auf ihn wirken würde und ob er das genauso stressfrei sehen würde wie ich.

Es gab schon eine gewisse räumliche Distanz, so dass wir vereinbarten uns irgendwo in Berlin zu treffen. Er holte mich ab, natürlich nicht vor meiner Haustür und als ich in sein Auto stieg, stellte ich sofort fest, dass meine Erwartungen gar noch bei weitem übertroffen wurden. Ich freute mich auf einen schönen Abend mit diesem Mann.  Wir gingen zunächst ganz klassisch erstmal was essen. Und ich muss sagen, er war mir von Anfang an total vertraut, so als würden wir uns schon ewig kennen. Es fühlte sich toll an mit ihm. Das Essen war lecker, doch der Umstand, dass dieser Mann wunderbar unterhaltsam war und ich es genoss, seiner Stimme zu lauschen und ihn anzuschauen, machte dieses Treffen zu etwas Besonderem.

Doch leider war unser Glück für diesen Moment nicht von langer Dauer. Es schneite fürchterlich und insgesamt was das Wetter ziemlich unangenehm. Nicht der richtige Zeitpunkt für ausgedehnte Spaziergänge oder ähnliches. Ganz im Gegenteil: Er drängte bald darauf, den Heimweg anzutreten, denn er hatte noch ein gutes Stück Weg vor sich. Er brachte mich wieder dorthin zurück, wo er mich aufgegabelt hatte und niemand von uns beiden erwähnte ein zweites, folgendes Treffen. Ich mochte ihn jetzt schon total gern und wusste jetzt schon, dass ich einem zweiten Treffen alles andere als abgeneigt gewesen wäre.

Stattdessen einigten wir uns darauf, dass er sich melden würde, wenn er gut zu Hause angekommen wäre und ich machte mir Gedanken um sein Wohlbefinden, denn aufgrund des Schneefalls war es sehr glatt auf den Straßen.

Ich verließ sein Auto mit gemischten Gefühlen. Würde er sich melden? Geht es ihm gut? Kommt er gut zu Hause an? Sehen wir uns wieder? So viele Gedanken, die mir gleichzeitig durch den Kopf gingen. - Ich war selbst noch auf dem Weg und hatte meine Haustür noch nicht erreicht, da kündigte mir mein Handy den Erhalt einer sms an. Von ihm! Er bedankte sich für den schönen Abend und mir fiel ein Stein vom Herzen. Es ging ihm ganz genauso wie mir. Wie herrlich - wir würden uns wiedersehen.

Absichtlich ließ ich mir Zeit zu antworten, denn er sollte sich auf die Straße konzentrieren und gut zu Hause ankommen. Das letzte, was ich wollte war, dass er im Straßengraben landete, weil er unbedingt meine Antwort lesen musste um darauf eventuell wieder selbst zu reagieren.

Einige Zeit später, ich saß schon wie auf glühenden Kohlen, kam dann endlich die erlösende Nachricht, dass er gut zu Hause angekommen sei und ich konnte mit einem Lächeln im Gesicht endlich schlafen gehen. Und mit der Frage, wann wir uns das nächste Mal wiedersehen würden und ob das der Anfang einer wunderschönen Zeit werden würde.

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