Montag, 20. Dezember 2010

Weihnachtswahn

In Kürze kommt der Weihnachtsmann
wer hätts gedacht - die Zeit ist dran
Vorm Schlitten bibbern die Rentiere
die sich so langsam den Arsch abfrieren.
Rot sind auch schon ihre Nasen
und prall die glühweinvollen Blasen

Doch fürchte ich in diesem Jahr
steh ich mit leeren Händen da
Denn ganz gewiss, muss ich verkünden
war ich nicht gänzlich ohne Sünden.
Zorn - ums unumwunden zu sagen
kam schon mal vor in all letzten Tagen
Auch frei von Hochmut war ich nicht
auch wenns nun wirft ein schlechtes Licht.

Gar Wollust, Neid und Völlerei
waren so manches Mal dabei
Nun, mein lieber Weihnachtsmann
Was sagst du nun? Was steht jetzt an?
Mein Wunsch, das iPad, alter Greis
wird bald viel besser, wie jeder weiß
Drum gesteh ich mal ganz frei ein
Lass ich das Sünden gar nicht sein
Ich kaufs mir selbst, wenn ich's noch brauch'
die Tastatur dazu gleich auch!

Hab ich geschafft? Bin keine Gute?
Bescherst du mir die dicke Rute?

Genug getextet - keine Frage
wünsch Allen schöne Feiertage! :)

Horror

Ich war vorgestern in einem Horrorfilm! Und das, obwohl wir uns doch auf einen gemütlichen Kinonachmittag gefreut hatten. Und so kam es:

Bereits beim Bezahlen der reservierten Eintrittskarten stieg mein sonst eher gemächlicher Puls um ein Vielfaches. Ein unkontrolliertes Zusammenzucken konnte ich unter Aufbietung sämtlicher Willensanstrengung gerade so unterdrücken. Mehr als dreißig Euro für zwei Große und drei Kleine muss man nicht in D-Mark umrechnen, um ein schlechtes Gewissen für eine halbwegs banale Nachmittagsbeschäftigung zu bekommen. Aber ok, ab und zu darf man sich diesen Luxus mal leisten. Ich habe dann auch einfach die dicken Kullertränen unterdrückt, als ich die zugegebenen bescheidenen Getränke- und Knabberwünsche der Nachkömmlinge gegen Bares getauscht habe.

Also auf ins Vergnügen. Auf dem Programm stand ein Märchen-Klassiker, welcher sich jedoch bei näherer Betrachtung als alles andere als märchenhaft erwies. Die Geschichte plätscherte also flüssig und noch aus eigenen frühen Kindheitstagen wohl bekannt vor sich hin.

Ein armes Mädchen mit wunderschönem und meterlangem güldenen Haar wurde von der garstigen Stiefmutter gekidnappt, in einen ganz geheimen Turm gebracht und für die nächsten knapp 18 Jahre dort eingesperrt, um für die alte Hexe zu kochen, zu putzen und mithilfe ihrer ganz besonderen Kräfte der alten Dame dauerhafte jugendliche Schönheit zu schenken. Natürlich kam es, wie es kommen musste: die junge, scheinbar spät pubertierende Dame wurde aufmüpfig und war fortan nicht mehr von ihrer fixen Idee abzubringen, die große, bunte, böse Welt zu erkunden.

Der Zufall kam dem Mädchen bei ihrer Flucht nach draußen überraschend zur Hilfe. Ein Jüngling kletterte den ganz geheimen Turm empor - um vielleicht zu sehen, ob es dort etwas zu holen gab? Der junge Mann nämlich war kein unbeschriebenes Blatt und just in diesem Moment auf der Flucht vor der exekutiven Gewalt der königlichen Staatsmacht. Er also, der die wertvolle Prinzessinnenkrone geklaut hatte, half dem unbescholtenen Mädchen auszubrechen und die große, bunte, böse Welt zu erkunden.

Natürlich kamen sie nicht weit; die böse Stiefmutter ihrereseits hatte einen siebten Sinn, kam dem ungleichen Paar ziemlich geschwind auf die Schliche und bewog die inzwischen Volljährige mit List und Tücke in den Turm zurück zu kehren. Aber der kurze Ausflug in die Freiheit hatte das Mädchen aufrührerisch und mürrisch gemacht. Längst glaubte sie nicht mehr alle Worte ungeprüft und vorbehaltlos, welche die Stiefmutter an sie richtete, um in Frieden und Eintracht weiterhin ihr tristes Dasein im Geheimversteck zu verrichten.  Doch alles Gezeter nützte nix. Nach einem bösen Streit, bei dem so richtig die Fetzen flogen, fesselte die alte Hexe das arme, arme Mädchen und plötzlich tauchte der Langfinger auf, der ganz knapp und nur durch die Hilfe seiner dubiosen zwielichtigen Freunde dem kurzen Prozess entgangen war und rettete die Prinzessin (ja, richtig gelesen - natürlich war es die lang gesuchte und sehnlichst vermisste Königstochter) mit einem beherzten Haarschnitt. Oh Graus!!!! Der Schreck fuhr mir durch alle Glieder, denn neben mir saß mein Dreikäsehoch, welcher bereits  seit Wochen mit Schere, aber ohne Spiegel oder Kamm oder Friseurinnenausbildung fröhlich an sich herumexperimentiert!

Es kam, wie es kommen musste: Die alte Hexe starb (Horror!) und das Mädchen ward nun frei und konnte endlich zu ihren wahren, vor Gram gebeugten Eltern zurück kehren.

Der Kleinkriminelle wurde offenbar rehabilitiert, denn er heiratete die Prinzessin mit dem nunmehr modischen Kurzhaarschnitt und sie gebar Kinder - was, wie die zwei bis dahin eher gelangweilten Halbwüchsigen neben mir eifrig diskutieren, natürlich fleischliche Lust voraussetzte - und sie lebten glücklich blablabla... Und selbst wenn nicht, Scheidung war ja damals gar nicht standesgemäß und ein Märchen muss ein Happy-End haben. Deshalb heißt es ja auch Märchen.

Und die Moral von der Geschicht? Junge, rebellische Damen mit modischem Kurzhaarschnitt schnappen sich die größten Rüpel? - Der blanke Horror. ;)

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Kann man Kummer einen Wert geben?

Vor vielen, vielen Monaten erlebte ich die unglückliche Trennung von meinem damaligen Partner. Um es kurz zu machen und ohne alte Geschichten hervorzukramen: Der Kummer war riesengroß. Und nichts konnte ihn verringern oder gar kompensieren. Fast nichts. Denn eines Tages - es waren so ziemlich genau drei Wochen nach der Missetat - kaufte ich mir einen neuen Computer. Ok, es war nicht irgendeiner. Sondern der beste, der derzeit auf dem Markt verfügbar war. Natürlich von meiner favorisierten Marke. Also ein MacBook Pro. Das reduzierte nicht die Qual, lenkte mich jedoch ziemlich ab, denn ich musste mich mit der neuen Technik vertraut machen. Tag für Tag und Nacht für Nacht. Ich erwähne lieber nicht extra, dass die Ablenkung nur jeweils so lange anhielt, wie das Gerät eingeschaltet war und bereits beim Zuklappen .... egal.

Die Entscheidung hatte ich bewusst getroffen. Der übliche Kram wie Schuhe, Kosmetik etc. ist nüchtern betrachtet kurzlebig und würde aufgrund seiner beschränkten Fähigkeiten nicht dasselbe Ziel erreichen. So weit. So gut.

Vor nicht allzu langer Zeit verspürte ich den unbändigen Drang nach einem iPad. Gleiche Marke. Gleiche Situation. Doch kurz vor Vollzug des nächsten Kaufrauschs hielt ich inne. Darüber sinnierend, ob ein technisches oder wie auch immer geartetes Gimmick einen Sieg über eine zeitlich befristete Qual davon tragen solle, hielt mich letztlich davon ab. Was - und das war die zwangsläufige Frage, die sich darauf hin aufdrängte - sagt der Wert des zu erwerbenden Gegenstands über Intensität und Qualität des Erlebten aus? Kann man das überhaupt miteinander in Zusammenhang bringen? Und die andere Frage, die sich stellt, ist: Was besagt der von Zeit zu Zeit immer noch wiederkehrende innerliche Drang nach genau diesem Stück? Genau, das nahe liegende: Das Thema ist irgendwie noch nicht durch.

Party?

Kürzlich erhielt ich eine Einladung. Das ist für sich allein genommen nichts wirklich besonderes. ;) Aber diese Einladung hat es in sich. Vermute ich zumindest. Denn es wird eine Premiere. Ich mutmaße weiter:

Eine Gruppe Mittzwanziger bis Mitdreißigerinnen verabredet sich klammheimlich via Internet zu einem gemeinsamen Abend. Abends? Oje oje. Das kann ja viel bedeuten. In den meisten Fällen jedoch eine feucht-fröhliche Runde mit ausgewählt leichten Speisen, da die abendlichen Getränke bekanntlich selbst ausreichend Kalorien beinhalten sowie dezentem Programm, welches vornehmlich aus musikalischer Umrahmung und überwiegend geistreichen, ernsthaften Gesprächen besteht oder einem stetigen Seitenblick zum Fernsehgerät - je nachdem, wo das Zusammentreffen stattfindet.

Doch bei dieser Zusammenkunft wird es anders. Es gibt einen Grund für das geplante Treffen. Jeder hat sicherlich schon davon gehört. Man nennt sie ....Party!

Natürlich habe ich mich bereits schlau gemacht und so einiges an verwertbaren Materials im Internet recherchiert. Diese sogenannte Party wird dominiert von einer Unbekannten, die von der Gastgeberin ebenfalls eingeladen wird. Sie erscheint als Einzige mit schwerem Gepäck, welches sie nach kurzem aufwärmenden Kennenlernen sehr demonstrativ auf dem ohnehin schon mit allerlei Süßem und Salzigem befrachteten Tisch stellt.

Das Bild, welches sich nun mein inneres Auge ausmalt, ist bunt, schrill, grell. Zunächst gebannte Blicke bei der Vorstellung der farbenfrohen, detailreichen und exklusiven Produkte, gebanntes Lauschen während der Präsentation und Vorführung sämtlicher Besonderheiten und Vorzüge, zaghaftes Befühlen und Weitergeben der handgetesteten Modelle, um sogleich das nächste Stück intensiv und etwas beherzter in Hand und Augenschein zu nehmen. Ekstatisches Gelächter und schwer verhohlene Vorfreude, sowie unbändige Kauflust sollen die Folge sein, wenn ich den Tatsachenberichten Glauben schenken darf, die ich hierzu bereits gelesen habe. Und nun ja, ich bin gespannt, ob sich diese Erfahrung als in jeglicher Hinsicht lohnenswert herausstellt. ;)

Montag, 13. Dezember 2010

Seifenkiste, ähm... blase, ähm....oper!

Oje, Wochen ist's inzwischen wieder her, seit ich das letzte Mal meinen Unmut verkündete. Seither ist viel passiert, aber nichts geschehen. Wie abstrus. Nun könnte ich mich also darüber auslassen, dass der allein stehende Anteil der Bevölkerung stagniert, jedoch Neid und Missgunst aufgrund der Jahreszeit (?) zunehmen.  Aber dazu hab ich keine Lust. 

Dass Enrico, unser Stammtaxifahrerflitzer, inzwischen womöglich die Vermutung hegt, wir hätten ein akutes, ernst zu nehmendes Feiersyndrom, ist auch ziemlich banal. Und ebenfalls, dass ich es noch immer nicht geschafft habe, mir auf dem Weihnachtsmarkt den Bauch mit Glühwein voll zu schlagen. 

Dabei ist das Leben doch so spannend wie Loveboat, General Hospital und Ein Colt für alle Fälle (Howie war der Coolste von allen!!) zusammen. Intrigen, Machtspielchen, dramatische Abgänge, Drei- und Vierecksgeschichten, Ränkespiele und Heuchelei, Exzesse jeglicher Art, zügelloser Zorn, überschäumende Freude (häh?), Fehlzündungen der pikanten Art, Wolllust....achja, die exorbitant breite Palette menschlicher Verfehlungen und Unzulänglichkeiten lässt sich noch um einiges fortsetzen. Beispiele gefällig? Oje, lieber nicht. :/ Wer braucht da schon die Glotze? Augen und Ohren aufgesperrt und schon steckst du mittendrin in deiner ganz individuellen daily soap. 

Na denn, viel Spaß!

Sonntag, 28. November 2010

Eine fröhliche Vorweihnachtszeit!

Schon ist er da, der 1. Advent.
Oje, wie doch die Zeit verrennt.
Ich hab ihn einfach verpennt.
War klar, sagt wer mich ganz gut kennt.

Keine Kerze, keine Deko und kein Baum,
solche Dinge berühren mich kaum.
Ists nun Zeit für Besinnlichkeit?
Für nette Stunden gar zu zweit?

Nee, jetzt geht der Stress gar los:
Was mach ich nun, was schenk ich bloß?
Was verflixt soll ich denn kaufen?
Und ein jeder fängt an wie wild los zu laufen.

Was solls sein? Ein paar dicke Socken?
Oder lieber was zum Zocken?
Doch zocken tut man nie zu zweit.
Kaufts nur, wer scheut die Zweisamkeit.

Wie wärs denn mal mit einem Buch?
Lesen macht bekanntlich klug.
Aber welchen Titel soll ich schenken?
Und so gehts weiter im Verrenken.

Der Kopf ist leer.
Und Hektik verbreitet sich immer mehr.
Schon bald müssen Geschenke her.

Stattdessen kann ich über den Weihnachtsmarkt laufen
und literweise Glühwein sau trinken
Ganz besinnlich im Gedränge
denn umfallen kann ich nicht in der Menge.

Und dann gibts soo viel zu tun
keine Zeit sich auszuruh'n
Jedoch hat ein Wohnung putzen
auch ohne Weihnachten seinen Nutzen.
Nicht vergessen; die Weihnachtskarten
auf die die entfernten Verwandten warten.

Ich will noch keine Plätzchen backen
und auch keine Geschenke packen.
Ich will das tun, wenn mir danach ist
und nicht weil abläuft bald die Frist.

Ich will kein freundliches Gesicht machen
und über unglaublich dumme Witze lachen
Ich will auch kein Kräftemessen
beim kommenden Weihnachtsgänse(fr)essen.

Lieber heimlich, still und leise
eben ganz auf meine Weise
will ich die Wochen überstehen
und nicht im Chaos untergehen.

Und was ich außerdem noch will
das sag ich lieber ganz ganz still...

Samstag, 27. November 2010

Doofe Frage?

Hm, die habe ich heute mal. Also eine wirklich blöde Frage. Oder vielleicht ist sie gar nicht blöd. Sondern überflüssig. Oder unwichtig. Oder.... egal.

Also ein Thema, welches mich momentan - neben tausend anderen - beschäftigt, ist: Woran erkennt man, dass es passt? Je nach Gesprächspartner prallen unterschiedlichste Meinungen aufeinander.

Eine Möglichkeit:
Liebe (wie auch immer die Definition dessen lauten mag!!) wächst. Es braucht Zeit und Geduld. Kompromissbereitschaft und Gelassenheit.

Eine andere:
Liebe existiert nicht. Es ist nicht fass-, nicht greifbar. Also nicht relevant. Demzufolge müssen andere Kriterien heran gezogen werden, um eine funktionierende (?) Partnerschaft einzugehen. Und was?

Dritte Möglichkeit:
Man sieht sich das allererste Mal - und es macht peng! Einfach so. Egal, was vorher war - egal, was kommen mag: in diesem Moment zählt nur eins: mit diesem einen, ganz besonderen, Menschen zusammen zu sein.

Als hoffnungslose Unromantikerin tendiere ich zu Punkt drei. Kaum zu glauben. Aber kaum zu Ende gestanden, stellen sich sogleich die nächsten Fragen: Ist es ein Luxus, den Partner ausschließlich mit dem Herzen statt aus "vernünftigen", sachlichen Gründen zu wählen? Und: Liegt es genau an diesem Luxus, dass es so viele Singles gibt?

Sonntag, 7. November 2010

Enttäuschung

... entsteht immer dann, wenn unterschiedliche Gefühle und Ansichten aufeinandertreffen.  Und zwar spätestens dann, wenn klar ist, dass völlige Inkompatibilität herrscht. Meist gesellen sich Trauer, Schmerz und manchmal auch Wut hinzu. Wie man damit umgeht, ist völlig typabhängig. Also laut und polternd, uneinsichtig, still und ganz für sich allein. Da hat jeder seinen ganz eigene Art und Weise.

Ich hab da so meine Top-5 Liste der bitteren Enttäuschungen. Brandaktuell um eine weitere Begebenheit aufgefüllt. Aber wer jetzt den Highscore erreicht, darüber bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Ist es Kandidat Nummer 1, der nur einmal dafür aber richtig beschissen hat oder eher Nummer 2, der klammheimlich den Schwanz einzog und auf Nimmerwiedersehen entschwand. Kandidat Nummer 3, der sich nach anfänglicher Euphorie als absoluter Fehlgriff erwies oder doch eher Kandidat Nummer 4, bei dem äußere Umstände zum nachfolgenden Desaster führten oder vielleicht Kandidat Nummer 5, der vorgab, durchaus interessiert zu sein, um sämtliches im allerletzten Moment zu widerrufen und gar zu dementieren?

Eigentlich ist es ja scheißegal, wer den A***preis bekommt, denn ehrlicherweise muss ich wohl zugestehen, dass wohl jeder einen oder mehrere solcher Pokale in seiner Glasvitrine zu stehen hätte, gäbe es für mieses Verhalten einen Preis.

Aber das ist in akuten Situationen nur ein schwacher Trost. :(

Freitag, 5. November 2010

Ganz unverbindlich

Kürzlich las ich von einem neuen Trend, der seinen Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten fand und allmählich über den großen Teich zu uns herüber schwappte, um sich nun explosionsartig und zugleich flächendeckend auszubreiten.

Nicht ganz freiwillig bin ich selbst Teil dieser neumodischen Erscheinung. Die Rede ist von friends with benefits. Klingt ziemlich modern. Ist aber... dazu später mehr.

Und zwar geht das folgendermaßen: Man nehme einen guten oder auch weniger gut Bekannten, verstehe sich ganz gut miteinander und teile sporadisch Tisch, aber hauptsächlich Bett um sich anschließend unverrichteter Dinge wieder dem normalen Tagesgeschehen zuzuwenden. Ganz einfach eigentlich. Und vor allem praktisch. Denn die klassischen, aber bisweilen auch lästig-anstrengenden Komponenten wie füreinander da zu sein, die schönen wie auch weniger schönen Momente miteinander zu teilen, sich auf den anderen einzulassen, entfallen komplett. Übrig bleibt eine unverbindliche Liaison, ohne Verpflichtungen und ohne Versprechen. Gar ohne Gefühle und dergleichen.

Aber ohne dem gibt es auch keine freudig-erregte Aufregung vor dem nächsten (geplanten) Wiedersehen, keine tiefgründigen Gespräche, da gemeinsame Erlebnisse und Empfindungen tabu sind, kein gegenseitiges Vermissen, kein Ich-hab-dich-lieb-Geplänkel und auch keine Tränen, wenn es (was??) dann doch eines Tages vorbei sein sollte. Es ist ja nur ein oberflächliches Miteinander, welches jegliche Gemütsregungen untersagt, ja regelrecht völlig unterbindet.

Nach einschlägiger Erfahrung kann ich nur sagen, ich find es zum Kotzen. Nein: es widert mich an.
rolleyes


Dann schon eher so: Ich will zwar das Eine, aber lieber mit dem anderen dazu! 



Dienstag, 2. November 2010

Altlasten

ich habe letztens mit einem Physiker diskutiert.. beim Mittagessen .. klingt verdammt langweilig, war es auch meist.. aber viele Dinge die er erzählt, sind durchaus auch wirklich interessant.. wir hatten uns darüber unterhalten, das die Bundesregierung ja plant ein Endlager für ausgebrannte Brennstäbe in einem Salzstock einzurichten (Gorleben) .. nun da ich bekennender Demokrat bin,vertraue ich natürlich meiner Regierung, auch wenn die Entscheidung wohl schon einige Jahre zurückliegt und von H. (Birne) Kohl wohl ganz ohne Eigennutz initiiert wurde.. ich fragte ihn sinngemäß, ob er als Physiker hier Probleme sieht.. nunja sagte er.. das Zeug was da unten lagert hat eine Halbertzeit von 20 000 Jahren, bedeutet, die Strahlung verringert sich in 20 000 Jahren um die hälfte (nicht das das nicht ausreichen würde uns alle zu vernichten, neeeeeeein wie kommen wir denn darauf) und wir haben doch tatsächlich in einigen Lagern schon nach 50 jahren erste Ausfallerscheinungen .. rostige Fässer, Wasser dringt in die Stollen.. etc. etc. .. nun das ganze würde mich ja nichtmal soooo beunruhigen, wenn nicht pfiffige Stromproduzenten heute auf dei Idee gekommen wären, Investitionen ein wenig nach vorn zu ziehen .. welchen Effekt das hat ? dazu muss man ein bischen ausholen .. die Bundesregierung hat entschieden, das das Aus vom Aus für den Atomstrom erstmal aus ist.. klingt ja schon wieder so lustig.. also wir steigen zwar weiterhin aus (wers glaubt) aber wir steigen bischen später aus.. weil aber die bösen bösen Stromproduzenten dadurch natürlich nur Vorteile haben (hat jemand von euch was anderes erwartet ? ) bürdet man ihnen natürlich auch einen Nachteil auf .. die müssen eine Steuer bezahlen .. damit kommen wir zum ersten Effekt, den das Vorziehen dieser Investion hat.. nämlich der Schäuble bekommt hängende Mundwinkel.. warum ? naja ganz einfach EON oder RWE oder Vattenfall erneuern ihre Brennstäbe schon 2010 weil ab 01.01.2011 müssten sie darauf richtig Steuern bezahlen, und wenn sie das noch in diesem Jahr machen sparen sie sich satt 270 Millionen Euro ein .. und der Schäuble hat das Geld eben nich im Sack.. ähem im Geldbeutel mein ich natürlich .. gut man denkt der gute Finanzminister plant ja immerhin mit 2,3 Milliarden Einnahmen aus dieser "Bestrafungsaktion" für seine Freun.. äh die Energieriesen.. aber die sind ja nicht doof.. wenn einer diese Investiotion (die sowieso im Februar 2011 nötig gewesen wäre) vorzieht, dann ziehen meistens alle anderen nach .. ja ja liebe Regierung, man sollte das Fell des Bären nciht verteilen bevor man ihn nicht erlegt hat... bzw. man sollte das Licht nicht einschalten bevor man eien Energiesparlampe eingedreht hat ... welchen Effekt hat das noch ? ja genau wir brauchen noch schneller noch mehr Lagerplatz für ausgediente Brennelemente.. wie lang war nochmal die Halbertzeit ? .. der dritte Effekt ? ja den hoffe ich hat es bei euch .. es ist an der Zeit zu zeigen, das wir nicht alles mit uns machen lassen oder ? .. Altlasten haben wir alle, und unsere Kinder werden uns irgendwann fragen .. Alter.. hast du etwa diese Nieten gewählt, die uns die Suppe mit den verrosteten Atommüllfässern in einem löchrigen Salzbergwerk eingebrockt haben ? .. ich kann dann guten Gewissens sagen .. Nein das habe ich nicht, aber meine Meinung wurde wie immer nicht gefragt.. nun denn auch wenns heute nicht soooo lustig war, ich hoffe es hat ein wenig zum Nachdenken angeregt.. lasst die Birnen brennen ;-)

Sonntag, 24. Oktober 2010

Neulich in Hamburg/1

Da gab es doch letztens so ein bahn-brechendes Angebot: Einfache Fahrt zu jedem Ziel innerhalb Deutschlands für 20 EUR.

Die Abenteuerlust war prompt geweckt. So eine Offerte kann man unmöglich ignorieren. Und ebenso schnell war klar: es geht nach Hamburg. - Es sind nicht nur die Erlebnisse und Erfahrungen, die ich in dieser Welt- und Hansestadt gesammelt habe, weshalb ich mich immer wieder dorthin gezogen fühle; wohl eher die Sehnsucht nach dem Gefühl der Glückseligkeit, welches ich fast erstmals dort in genau dieser Stadt erlebt habe. Und außerdem beträgt die reine Fahrtzeit knapp 2 1/2 Stunden mit dem Zug. So einfach ist das.

Gesagt, getan.

Ganz, ganz, ganz früh am Morgen ging es los. Das ist insoweit betonenswert, da der Vorabend länger war als ursprünglich erwartet. Aber alles ging gut. Der Wecker weckte pünktlich und so stiegen wir rechtzeitig um kurz vor sieben mit einem schwarzen Heißgetränk in den Zug. Die Zeit war ruckzug um und reichte nicht einmal, um mein unvollständig geladenes iPhone zur 100 %igen Batteriestandsanzeige zu bringen. Apropos: wer eine Steckdose im ICE benötigt, ist gut beraten, sich ein Abteil zu suchen. Dort gibts unter jedem Sitz nen Stecker. Im Großraumwagon sucht man vergeblich und wird ausschließlich an Sitzen mit eigenem Tisch fündig. Das nur mal am Rande erwähnt.

Kurz vor zehn standen wir vor dem Hamburger Hauptbahnhof. Dort standen wir auch geraume Zeit. Denn endlich, in dieser fremden Stadt konnte ich getrost meine Bedenken wegen Datenschutzrechtsverletzungen über Bord werfen und fröhlich-munter meinen aktuellen Standpunkt facebooken. Einige gescheiterte Versuche später gelang es dann auch meiner Mitstreiterin und dann endlich stürzten wir uns ins Getümmel.

-Fortsetzung folgt-

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Gefühlskram und so

Lang ist's her, dass ich mich hier das letzte Mal ausgelassen habe. Und weil es schon so lange her ist, hole ich heute einfach mal ein bissel weiter aus.

Einen Gegenstand zu beschreiben ist ziemlich einfach: ....besteht aus einer ebenen Oberfläche und wird von vier filigran verzierten Beinen getragen, welche sich im rechten Winkel zur Platte befinden.... usw. 

Das Erzählen einer Begebenheit ist auch nicht so schwierig: ...es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, da trafen sich zwei Zwerge an einer Fussgängerampel mitten im Großstadtdschungel und warteten auf Grün...


Aber schwierig wird es, wenn es darum geht, Gefühle so kund zu tun, dass ein Anderer versteht, wovon genau eigentlich die Rede ist.

Es ist ja nicht nur allein die Tatsache, dass Männer und Frauen verschiedene Sprachen sprechen, deren gegenseitige Übersetzung bisweilen holprig und missverständlich sein kann. Nee, zudem ist gerade der Gefühlskram, wie ich es mal liebevoll und fast gar nicht geringschätzig bezeichne, äußerst abstrakt und schwer beschreibbar. Da redet der Eine nämlich von Schmetterlingen im Bauch (bäh wie eklig, kleine Raupenwürmer, die sich in der Magenschleimhaut einnisten, puppen und letztendlich wie wild mit ihren flattrigen Flügeln rumschlagen!!) und der (die!) Andere hakt im Geiste die Yes-he-is-it-Liste ab (Keine Fehler? Na wunderbar, mit dem versuch' ich's mal).

Aber die Wahrheit ist ja, dass es sich bei all dem - ob nun kitschig bis zum Brechreiz oder nüchtern kalkuliert - einfach nur um chemische Prozesse handelt. Ein bunter Mix von Botenstoffen ist verantwortlich für das Chaos, dass meist ganz urplötzlich und ohne Vorwarnung im Kopf einsetzt. Endorphine, die glückselig machen, für Aufregung sorgendes Adrenalin, absolute Hochstimmung durch Dopamin - und alles auf einmal!!! Solch euphorisches Wirrwarr kann ganz schnell dafür sorgen, dass so grundlegende Dinge wie Schlafen und Essen völlig in Vergessenheit geraten, was wiederum zur Folge hat, dass das Durcheinander aus leicht nachvollziehbaren Gründen noch chaotischer wird. Hinzu kommt, dass die neurobiologische Reaktionen verursachende Person allgegenwärtig ist.

Eingenistet und fest verankert schleicht sie sich in jeden Gedanken, in jede noch so winzige Ecke der klebrigen grauen Masse im Kopf, schafft sich Raum, wo doch gar keiner ist und verdrängt zunächst alles andere so weit, dass alltägliches zur Nebensächlichkeit mutiert und nur noch wenig Beachtung findet. Ein Duft, eine Geste, ein Satz und sofort wird jegliche Konzentration selektiv auf ihn gelenkt. So viel Aufregung und Mühe, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern?! Denn nichts anderes steckt hinter diesem Phänomen des Verliebtseins. Ganz schön absurd.

Montag, 11. Oktober 2010

eine wahre Begebenheit

nun ich hatte ja bereits angekündigt, in losen Abständen hin und wieder ein bischen was zum Besten zu geben .. ich habe nach meinem ersten Versuch hier die Gelegenheit beim Oktoberfest teilzunehmen .. das hab ich getan .. was hab ich getan ? .. der Abend besser gesagt der Nachmittag begann recht stressig.. 14 uhr 30 bin ich los, auf zur Theresienwiese auf die obligatorische Verkleidung (lederhosen) hab ich bewusst verzichtet, man sollte mich ja als Bayern erkennen.. gegen 15 uhr 45 war ich auf der Festwiese angekommen. Der erste Kontakt mit einem Menschen war schon mal vielversprechend, ein lallender Holländer bat mich, ihm beim einsteigen in die S-Bahn zu helfen .. ich versuchte ihm noch klarzumachen, das es sich hier um die Endstation dieser Bahn handelt, beratungsresistent versuchte er dennoch in die Bahn zu steigen, was gekrönt war von der Tatsache, das er versuchte durch ein geöffnetes Fenster zu steigen .. ok ich bin ja Mensch und half ihm die Tür zu öffnen und das Transportmittel zu betreten.. da saß der nun der Mann aus dem Reich der wässrigen Tomaten und übergab sich erstmal auf den Boden des Fahrzeugs.. ich wünschte ihm noch eine gute Reise und verabschiedete mich, da schon die ersten Ordnungshüter damit begannen, vollgesoffene Individuen aus dem Zug zu entfernen. ich grüßte ihn noch freundlich und endlich konnte ich in den Trubel eintauchen. Eine nette Verkäuferin von Grußherzen versuchte ihre Ware an mich zu bringen .. aber Sprüche wie "I mog di" oder "mei herzl" ziehen jetzt nicht soooo wahnsinnig gut bei mir, warum gibt es eigentlich keine mit "lasst mich ins Zelt" oder "macht Platz ich muss pinkeln" ? naja Randnotizen eben. Eine unglaubliche Achterbahn lies ich bewusst links liegen, ich hatte sofort die Bilder des kotzenden Holländers in meinem Kopf. Da war ich endlich an meinem Bestimmungsort, dem Hofbräuzelt, angekommen.. Ich hatte eineVIP-Einladung, ansonsten wäre ich genauso kläglich mti meinem Versuch gescheitert ins Zelt zu kommen wie die vielen ahnungslosen die um Einlass winselten. Ich erwartete gute Luft im Zelt, Rauchverbot sei dank, aber als ich dann die heiligen Hallen betrat, wünschte ich mir die rauchgeschwängerte Luft der vergangenen Jahrhunderte zurück.. eine Mischung aus Schweiss, mehr oder weniger gebratenem und Bier schwappte mir entgegen.. man gewöhnt isch ja an vieles , sodas mir nach 3 minuten auch nur noch marginal schlecht war.. Mein Gastgeber wartete schon bierseelig auf mich ..der oberste Knopf seines Armanihemdes war schonoffen .. Schweiss rann ihm von der Stirn .. und er baggerte unaufhörlich an einer drallen Blondine, deren Dekollete so eng war, das einem schwindlig wurde. Sie ignorierte ihn geflissentlich und unterhielt sich mit einem völlig betrunkenen Mitarbeiter. ich begrüßte alle recht freundlich kramte meine Biermarken aus der Hose und wartete darauf von der sehr bayerisch wirkenden Bedienung mit köstlichem Nass bedient zu werden. nach unglaublichen 25 Minuten war es soweit; mein erstes Wiesnbier 2010. schlecht eingeschenkt wie immer, aber der Schaum sah appetitlich aus und goldgelb glänzte das Bier..der erste SChluck brachte die Ernüchterung.. Bier ist das nicht .. komisch aber das ist so .. Bier ist eben nicht gleich Bier.. man nimmt es hin wie ein Mann. ich unterhielt mich mit einem Kundenberater der mir noch bekannt war das war schon mal nicht ganz schlecht er hatte Ahnung und war noch ansprechbar. Irgendwann kam das unvermeidliche, die dralle Blondine kam an unseren Tisch, ein schickes Dirndl an, ich erwartete bayerische Gemütlichkeit, sie machte den Mund auf und dann ? .. eine Sächsin.. ich spuckte fast mein Bier wieder aus.. warum verkleiden sich manche Menschen so dermaßen perfekt ? nun gut die Unterhaltung endete recht schnell, da sie sich auf die Toilette verabschiedet, und wenn man meinen Blogg aufmerksam gelesen hat, weiss man das Damen da fast nicht wieder zurückkommen, ich sah sie den ganzen Abend nicht mehr .. ich bestellte ein halbes Hähnchen .. 17 Euro .. ich wollte zwar nicht den ganzen Hühnerhof kaufen aber ok was tut man nicht alles wenn man hunger hat.. halb gar fettig ohne Ende und mit einem liebevoll drapierten Brötchen wurde die Kostbarkeit dann nach nur 30 Minuten geliefert.. gut ist was anderes aber mit genug Billigplörre rutscht es dann schon runter.. so gegen 21 uhr verabschiedete ich mich .. zugehört hat mir keiner mehr, wie auch .. die Musik schrie die Sauflieder nur so raus, da verstand ich mich ja selbst nicht mehr so ganz .. auf die Festwiese zurück, Luft ich war so froh atmen zu können, zwei bulgarische Austauschschülerinnen grüßten mich noch liebevoll zum Abschied aus dem Zelt, zu jung zu betrunken und nicht wirklich meine Kragenweite... der Weg zu S-Bahnwar eine Qual, millionen Menschen schoben sich gegenseitig auf den Eingang zu, wenn man da Platzangst hat, dann stirbt man da auch mal einfach so .. endlich angekommen am Bahnsteig, ein Bild des Grauens, erbrochenes, gebrochene und zerbrochenes allüberall .. ohje.. ich lies mich sanft in den Zug geleiten, wurde angegröhlt, und der Typ hatte definitiv keinen guten Atem, geschubst gezogen betatscht,und kam irgendwann an meinen Ausgangsbahnhof.. ich hatte 2 Liter Bier getrunken .. hmm darf ich jetzt noch Auto fahren ? ich habs sein gelassen ein Taxi genommen und bin wohlbehalten in meinem Bett gelandet.. ja so ist ein Abend auf der Wiesn .. na dann bis zum nächsten Mal und gehabet euch wohl

Sonntag, 19. September 2010

Nie wieder!!!!

Ich hatte es ja vorher bereits geahnt: Keine Lust auf abendliche Aktivitäten provozierte regelrecht den Übergenuss bewusstseinsvernebelnder Substanzen in flüssiger Form.

Für den klitzekleinen Vorsprung gab es erst mal nen Schluck Martini zum warm werden. Später etwas Fruchtbowle, um die Wartezeit zu verkürzen, bis es dann zur eigentlichen Party (nicht ohne eine Flasche) ging. Dort angekommen, dauerte es keine Minute, bis jeder der Neuankömmlinge eine razz-Bowle in der Hand hielt. Abgerundet wurde das bunte Gemisch mit Pfeffi, der sich wohlig wärmend im ganzen Körper ausbreitete. Mit jedem Glas ein bissel mehr. Mitgezählt hat (hoffentlich) keiner der Anwesenden.

Irgendwann später brachen wir auf. Zur Singleparty. Als das Taxi vorfuhr, juchzten wir laut vor Freude: Es war unser Fahrer!! Enrico hatte bereits einige Verbalergüsse über sich ergehen lassen, denn wir hatten schon öfter das Vergnügen miteinander.

Die Freude war nur von kurzer Dauer, denn eigentlich war ja schon vorher klar, dass die besagte Singleparty einfach nur scheiße sein kann. Doch zahlreiche Discogänger hatten sich ein solches event gewünscht. Und ich kann nur hoffen, dass die zwei (?) Verursacher wenigstens anwesend waren und sich zu Tode gelangweilt haben. Das Publikum jedenfalls war sehr übersichtlich verteilt, so dass man mit einem Rundum-Blick bereits feststellen konnte, dass man auf gar keinen Fall zu den hoffnungslos Verzweifelten zählen wollte, deren Anblick zu spontanem Kopfschmerz und aufsteigender Übelkeit führte.

Auf dem kurzen Weg nach Hause verwendete ich sämtliche noch übrig gebliebene Konzentration darauf, mir das abendliche Essen nicht wieder durch den Kopf gehen zu lassen. Was sollten denn auch die Nachbarn denken, bekämen sie das hinter der Gardine hervorlugend mit? :D Und ja, ich war erfolgreich.

Der heutige Tag war gelinde gesagt beschissen. Also nicht im wörtlichen Sinne. Aber schon allein das Aufstehen war eine Tortur und erforderte sämtliche Willenskraft. Im Laufe des Tages aber gelang es mir, den Kopf zu bewegen ohne dass sich sofortige Schwindelgefühle breit machten. Selbst das nervenaufreibende Pochen in den Schläfen ließ irgendwann nach und verschwand später auch völlig.

Und so gewinne ich dem Misttag doch noch etwas Gutes ab: Statt wie üblich im sonntäglichen Selbstmitleid zu versinken, musste ich zwangsweise mein Augenmerk auf die vollständige Genesung lenken. Mit Erfolg.

PS: Das ist übrigens nicht zur Nachahmung empfohlen!!

Samstag, 18. September 2010

Date 18

Julchenjule schrieb:

Mein goldstück und ich lernten uns im internet kennen (wie sollt´s anders sein) ...
 monate lang schrieben wir miteinander und waren beide immer jeder in festen händen... (die formulierung is ja schon widerlich *lach* --> in festen händen! klingt schon so negativ ^^)

bei dieser ganzen belanglosen schreiberei bemerkten wir dann eines tages, dass wir direkt um´s eck von einander wohnen, quasi nachbarn, die beide blind durch die gegend gehen (also augen auf beim einkauf *lach*)... eines tages kam dann der tag der tage, an denen er schon single war und ich in der trennung steckte (bis zum hals in der scheiße,also kopf hoch!) ... wir fingen an telefonflat sinnvoll zu nutzen *lach* , wir entdeckten auch den vorteil der mms-funktion ganz neu *griins* ... bei soviel medienverkehr *zwinkerdizwinker* wurde schnell klar, wir müssen uns treffen, dass allerdings war gar nicht so einfach zu organisieren, er immer am ackern und wenn er feierabend hatte, hatte ich ja meine kids... es war wie verhext (damit deutete sich der zauber quasi schon an!)...

natürlich kam dann ein tag, wo alles klappte... ich war mit meinem nagel-trolley bei sOnne und siehe da, seine aktuelle baustelle bei ihr um die ecke... da ich ja ein armes kleines hilfebedürftiges weibchen bin (gib dem mann die gelegenheit, dich zu erretten *grins*), hat er mich sich finden lassen, damit ich mit ihm mit auto heimwärts fahre... beim einsteigen meldete sich schon mein unterleib, unglaublich *lach* (was langer entzug so möglich macht) ... wir redeten nur so stotternd hilflos vor uns hin, und bemerkten schnell, es bleibt noch zeit für´n kaffee... (tankstelle findet sich ja schnell in berlin)... ich kann mich nur an seine augen erinnern und das kribbeln im bauch (und weiter abwärts) und an einen runterfallenden plastikbecher *lach* ... zeit war rum, er fuhr mich zu meinen kids und er nach haus... mir war klar, ich muß ihn wiedersehen, ohne lang bekleidet zu sein...

und wie´s weiter ging, wär ne extra geschichte *grins* ... nur soviel, die nächste geplante freie halbe stunde, am 15.7. wurde ohne viele worte verbracht und von da an, gab´s uns nur noch zu zweit, paar treffen später gab´s uns nur noch zu fünft... und nun bleiben wir zu fünft und es kribbelt immernoch, wenn ich ihm in die augen seh und der gänsehaut-effekt (der schöne natürlich) ist jeden tag auf´s neue da!

Die Theorie (1)

Hurra, hochkarätige, erfahrene Singlefrau unterstützt dieses Projekt mit hoffentlich zahlreichen Beiträgen!! :D

Oje, aber bevor ich in kämpferische Schlachtrufe ala "Singles jedweden Geschlechts vereinigt euch und trotzt der Einsamkeit" verfalle, zügle ich zumindest für einen Moment meine spitze Zunge und verbiete mir jeden Sarkasmus an sich.
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So. Der Moment ist vorbei. Jetzt gibts noch eine ganz prima und vor allem sehr ausgereifte Theorie, die dann auch bitteschön in sämtliche Schulbücher übernommen wird - gegen geringes Entgelt an den Verfasser versteht sich - und die Welt wird ein kleines bissel erklärbarer.

Frauen wurde das erfolgreiche Bestreiten einer Beziehung in die Wiege gelegt. Sie tragen ja schließlich diese sozial-Gen in sich, welches dafür sorgt, dass Zwischenmenschliches nicht zu kurz kommt: aussagekräftige und ergiebige Kommunikation gehören genau so dazu wie das Schaffen einer heimeligen Nähe, Wärme, das offene Zeigen von Zu- oder auch Abneigungen etc. (Jeden einzelnen Punkt kann ich hier natürlich nicht aufzählen, das würde den Rahmen sprengen.) Männer sind da irgendwie... anders. Also vorsichtig ausgedrückt behaupte ich, sie müssen es erst noch lernen. So ist es logisch und nachvollziehbar, dass junge Männer einfach noch nicht das Rüstzeug für eine funktionierende Beziehung mitbringen. Da geht noch einiges drunter und drüber. Da muss sich die junge Frau sehr in Geduld und Gelehrigkeit üben, um alles stimmig und passend zu bekommen. Tja und dann? Dann wars das meist auch. Entweder frau ist mit dem Geleisteten unzufrieden oder mann ist flink wie ein Wiesel verschwunden.

Na toll! All die Mühen umsonst! :( Umsonst? Nee, nicht ganz: Die nächste oder übernächste kann sich einige Zeit später freuen, so ein prima, herzerfrischendes Exemplar an ihrer Seite zu wissen. Und das ist es doch, was fast jede Sie sucht. ;)



Das Auswahlverfahren

Heute versuche ich mal etwas anderes. Also eine andere Art der Darstellung. Anstatt zahlreiche Worte zu verschwenden, habe ich ausnahmsweise mal grafisch zusammen gefasst, wie die Selektion auf weiblicher Seite vonstatten geht.


Donnerstag, 16. September 2010

Frühherbstmüdigkeit

...oder so ähnlich.

Gibt es das überhaupt? Ist dies das Pendant zur weit berühmteren Frühjahrsmüdigkeit?
Die Symptome zumindest sind die gleichen. Fortwährendes, herzhaft (unhöflich)es Gähnen, gefolgt von sofortigem Schlafbefall bei Verlagerung der Körpermasse durch Einnehmen der horizontalen Position. *gähn*. Außerdem chronische Unlust, sowie launenhaftes Verhalten, welche sich zum Leidwesen Unbeteiligter durch Stimmungsschwankungen bemerkbar macht. Ach Quatsch, letzteres trifft ja irgendwie immer zu.

Weiterhin ist zu beklagen, dass die genannten Symptome durch Entgegenwirken nicht verschwinden. Das ist unfair! Zuviel schlafen raubt einerseits Freizeit und andererseits sollte das Defizit doch zumindest vorübergehend beglichen werden.

Oje, ich hoffe, dass sich nicht urplötzlich alle Schlafzellen des Körpers zusammen geschlossen haben und nun gemeinsam gegen den aus diversen Gründen chronischen Schlafmangel revoltieren und sofortigen Ausgleich durch Nachholen verlangen. Also wenn das die Revanche sein soll, finde ich das aber echt blöd. Ich habe die Schlafstörungen ja nicht bestellt oder herbei gewünscht. Ganz im Gegenteil; sie drängten sich fast von ganz allein (oh oh, da haben wir's wieder!!) auf.

Ich schlaf mal drüber. Gute Nacht.

Sonntag, 12. September 2010

Internet(te) Bekanntschaften

...können bisweiligen ganz kurzweilig sein. Zeitvertreibend, lustig, spannend, interessant, überraschend, aufregend, bizarr, kurios, freundschaftlich, lehrreich, reizvoll, erhellend, fesselnd, vielversprechend gar.

Manchmal entwickeln sich echte Freundschaften daraus, manchmal Lieb- und Bekanntschaften, manchmal aber auch nichts. Ja und diese Nichtse sind es, die dann auch völlig sang- und klanglos aus dem Gedächnis verschwinden. Da verbringt man Tage, Wochen, Monate damit, sich innigst und herzlichst auszutauschen, wartet gespannt auf eine Nachricht von ihm, liest freudig und aufgeregt die empfangenen Zeilen und nichts scheint wichtiger als sofort die entsprechende Antwort zu verfassen.

Eigentlich sind es sehr viel Zeit und Muße, die da investiert werden. Aber wenn ich mal so in mich gehe, fällt mir spontan ein, dass mir zu Leuten, zu denen ich ausschließlich ein schriftlichen Kontakt pflegte (aktuelle Fälle mal außen vor; senil bin ich ja noch nicht) nicht mehr allzu viel einfällt. Ja meist nicht mal ein Name! Das geschriebene Wort allein nämlich hat noch kein Gewicht. Es fehlen die Erlebnisse, also das gemeinsame Erleben, Erfahren und Empfinden, die eine Erinnerung ins Gedächtnis protokollieren.

Andererseits; wenn diese realen Erlebnisse nicht statt fanden, gibt es in den meisten Fällen einen guten Grund dafür und dann muss sich die Frage nicht mehr stellen, wie Hinz oder Kunz von vor drei Monaten hieß und welche Krankheiten seine Tante Erna plagten oder warum er seine Abende am liebsten vor der Glotze verbringt, wo es doch "da draußen" so viel zu entdecken gibt.........

Pu, welch' Verschwendung von Zeit und Kapazitäten.

Samstag, 11. September 2010

Schlaflos

Also ganz ehrlich; ich hätte ja vielleicht gar nichts gegen schlaflose Nächte einzuwenden - würde, ja würde ich sie nicht allein verbringen! :D

Aber im Ernst. Das scheint ja ein flächendeckendes Singlephänomen zu sein, weshalb ich nun doch darüber schreibe. Eigentlich nämlich wollte ich es nicht. Auch nicht darüber reden, wie blöd es ist, das Zu-Bett-gehen endlos in die Länge zu ziehen, weil ich ja eh schon weiß, dass das mit dem Einschlafen wieder nichts wird. Und ebenfalls nicht über Mittel und Wege sprechen, wie das mit dem geruhsamen Schlaf doch noch hinhaut. Na gut, der letzte Punkt fällt auch weg, weil nicht jeder ein kleines verschmustes Töchterchen hervorzaubern kann, zu der man mitten in der Nacht samt Bettdecke zieht. Und irgendwann wird aus dem kleinen Minizwerg auch nen großes Mädchen, das gewiss nicht duldet, dass Frau Mama den über alles geliebten und sooo tollen und süßen Freund, der sich inzwischen nach zähen Verhandlungen und Bestechungen an die Hausälteste das Recht an Töchterchens Bettkante redlich verdient hat,  zur Seite schubst, damit sie eben... naja und so weiter und so fort. ;)

Auch den Tipp, den ich letztens bekam, und zwar mal was "für zwischendurch" zu suchen, wähl ich kategorisch ab. Das ist doch wie Schlüppi ohne Gummi, bzw. wie Musik ohne Gesang, fad. Da fehlt doch das gewisse Etwas. Das Besondere.

Ja, bei der Musik verhält es sich ebenso. Erst der melodiöse, unter die Haut gehende Klang verleiht dem Stück die besondere Note. Macht Spaß und Lust auf mehr. An die Melodie lässt es sich übrigens auch leichter erinnern, wenn man den Text dazu im Kopf hat.

Mittwoch, 8. September 2010

Hier ist ja was los!!

Na ups. Da wollte ich doch eigentlich über das Mysterium "Weiberabend" referieren, doch da kam ein Strich, der die Rechnung durchkreuzte in Form einer förmlichen Anfrage, am Blog Anteil zu haben und ebenfalls hier und da mal ein paar sinnige oder aufschlussfreie Beiträge zu verfassen.

Ich denke zwar, jeder hat ein Recht auf meine Meinung, aber neugierig und gespannt bin ich schon, welch literarischen Ergüsse sich hier an dieser Stelle wohl eher sporadisch als regelmäßig ergeben. Also klar warum nicht. Zumal ja der Mitschreiber männlicher Natur und wie mir scheint keinesfalls auf den Mund gefallen ist. :D

Das eingangs erwähnte Mysterium bleibt rätselhaft und sagenumwoben. Dafür aber weiß ich inzwischen, dass das Oktoberfest, welches ja im September stattfindet, ein kloakiges Massenspektakel mit eindeutig unterschwelliger Körperkontaktgarantie ist. Nicht jedermanns Sache.
Fräulein PU hat mir erlaubt eine Art Gastkolumne zu schreiben.. in losen Abständen werde ich versuchen ein paar Gedanken oder einfach mal Blödsinn zu schreiben .. na dann Start für den ersten Versuch ..


Wies`n-Zeit

es ist bald wieder soweit.. die Wiesn geht los.. für Nichtbayern mag gesagt sein das es sich dabei um das größte Volksfest der Welt handelt.. das Oktoberfest, das fast ausschliesslich im September stattfindet.. klingt komisch ist aber so ..
Was bewegt jährlich zigmillionen Menschen dieses Fest aufzusuchen ? .. ich weiss es nicht ich will nur mal ein Paar Impressionen mitteilen ..

na gut also.. teuer ohne Ende.. völlig überlaufen.. unfreundliches Personal .. soweit die Eckdaten ..

solltest du doch das Glück haben einen Platz zu ergattern, erwartet dich das dunkelste was eine menschliche Seele ertragen kann.. besoffene Italiener, die ungewaschen stinkend und völlig hirnlos alles antatschen was nach Frau aussieht.. und glaub mir die haben sich nach dem urinieren nicht die Hände gewaschen geschweige denn die Zähne geputzt.. wenn du Glück hast, kriegst du einen Tisch, unter dem nicht schon einer oder mehrere liegen, oder mindestens 31 Menschen ihren körperlichen Bedürfnissen nachgekommen sind..mit ganz viel Glück ist es nur Urin .. deine Kleidung stinkt erbärmlich nach Übergebebem, klebt an deinem Körper, deine Schuhe kannst du nach so einem Abend sowieso wegschmeissen, sofern du noch welche anhast wenn du morgens erwachst.. frag nie nach Biermischgetränken.. die gibt es nicht auch wenn du noch so bettelst.. Fahrgeschäfte zu bezahlen ist fast unmöglich .. gebrannte Mandeln , Lebkuchenherzen sind weder in Deutschland noch in der Europäischen Union hergestellt, schmecken dementsprechend sofern man sie noch essen kann .. wenn du nach etwa 5 oder 6 Maß (1 ganzer Liter) Bier doch noch so klar im Kopf bist, das du deine Notdurft in einer der völlig verdreckten Toiletten verrrichten willst, wirst du zunächst eine fast unendlich wirkende Menschenschlange vorfinden.. 6 Liter Flüssigkeit drücken aber gewaltig.. man ist geduldig.. schwitzend und doch frierend (Ende September kanns in Miteleuropa brutal kalt werden, und natürlich hast du im Bierzelt recht geschwitzt und nur in einem shirt bekleidet hattest du vor .. "schnell" mal zu pinkeln) du stehts dann und stehst und stehst.. irgendwann (die Zeit wird dir unendlich vorkommen) lässt man dich dann zu den Toiletten vor.. und dann stehst du da .. und dann siehst du das Grauen vor dir.. literweise Urin laufen durch die Kotverschmierten Ritzen des Toilettenbodens.. unzählige Handynummern die dich aufforden anzurufen, damit man dir mal so richtig versaute Sachen erzählen kann.. und da in all dem Chaos .. eine Klosschüssel.. erleichtert öffnest du deinen Hose.. und lässt 3 - 4 Liter einfach so rauslaufen .. ein erleichtertes Stöhnen mit geschlossenen Augen ist das mindeste was jetzt fällig ist.. du schaust dich um.. Toilettenpapier ? .. gibts seit 7 uhr 30 morgens nicht mehr .. warum auch ? .. du entscheidest dich, eben mal nicht abzuputzen .. du bist einfach nur erleichtert, das du dich erleichtern durftest.. du presst alles zusammen was du hast um jeden tropfen der überflüssig erscheint loszuwerden .. von draussen hörst du schon das Hämmern der nächste Bedauernswerten, die gerne ihre paar Liter loswerden will.. ok du beendest dienen Gang .. willst wieder in das zelt zurückkehren .. die Security überlegt kurz ob sie dich wieder reinlässt.. wenn du glück hast wurdest du nur 4 - 5 mal auf dem Weg zurück zu deinem Platz mit Bier besudelt, angetatscht, oder begrabscht.. dann findest du deinen Tisch wieder.. nanu da sitzt ja schon einer .. oder gar mehrere auf meinem Platz.. ja weggegangen platz gefangen gröhlen drei schweizer Austauschschüler, zeigen dir ihr nacktes Hinter, und oder Geschlechtsteil und bestellen noch ein paar liter billigstes Festbier.. du stehst sprachlos da.. und dann sezt der sogenannte Blasenentleerungsdoppler ein .. du stellst fest das du schon wieder .. naja ...
das die Version der Frauen.. Männer haben es ein wenig leichter.. entweder Hose auf und laufen lassen, egal ob über deine oder die Füße des Tischnachbarn.. stört sowieso keinen mehr.. oder du verlässt das Zelt und lässt es eben im Freien laufen .. früher gabs an einem Hang rechts der Bavaria schön gepflegter Rasen unter Kastanien oder Lindenbäumen.. da kann man sich auch erleichtern als Mann.. tagsüber.. nachts tummeln sich auf eben jenen Wiesen, die tagsüber noch getränkt wurden von tausenden Litern mehr oder weniger "verarbeitetem" Bier, Liebespaar, solche die es vielleicht noch werden wollen oder solche die eben einfach mal kurz Druck ablassen wollen, und dabei weder auf das Geschlecht die Nationaltität, die Rasse oder den Zustand der zu begattenden Person, wert legen .. ja so sind sie die traditionellen Volksfeste in Bayern .. also habe die Ehre und Prost

Montag, 6. September 2010

Der Andere

Eigentlich habe ich ja noch einen Freund. Also einen neben meinem treuen und herzigen kleinen Süßen.

Allerdings ist das eine völlig andere Geschichte. Er kommt nicht regelmäßig vorbei, meldet sich selten an und bleibt auch nie lang. So ein Arschloch-Freund eben. So ein Typ, der Frauen anmacht, aber eben nicht alles ist, was frau sich wünscht. Ok zugegeben, er ist witzig, entspannend, kann einem selbst mal einen frechen Spruch auf die Lippen zaubern, benebelt mit seinem Geist, verkraftet auch mal den zu-Hause-sehe-ich-so-scheiße-aus-wie-ich-will-Look. Und das Beste: Konkurrenzdenken ist ihm völlig fremd. Es stört ihn nicht, dass er nur die zweite Geige spielt und nicht an vorderster Front kämpft. Ja, er bemüht sich nicht mal sonderlich um meine Gunst. Völlig zufrieden scheint er, wenn ich mich ihm zuwende. Egal ist's ihm, wenn ich ihn keines Blickes würdige.

Stimmt, das ist merkwürdig. Anfangs irritierte es mich auch irgendwie. Aber inzwischen verstehen wir uns prima. Gefühle nämlich sind keine im Spiel. Auf keiner Seite zum Glück. Mir gehts nicht nah, wenn er fern bleibt und ihn scheint es kein bissel zu berühren, wenn wir uns tage- oder wochenlang nicht zu Gesicht bekommen.

Oh er ist süß, manchmal auch etwas herb. Je nach Stimmung eben.

Achja, und was ich beinahe vergessen hätte, doch aber ziemlich wesentlich ist, wir gehen sehr förmlich miteinander um. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber da die Interessen gegenseitig nur temporär sind, ist es wahrscheinlich am besten so. Mein Freund heißt Herr Martini. ;)

Sonntag, 5. September 2010

Viele Wege führen nirgendwo hin

Also anstatt sich mit sinnfreien Tätigkeiten, wie beispielsweise Songtexte abtippen, so dass Musik hören keine passive Tätigkeit bleibt, sondern mit iPhone bewaffnet schön schief mitgeträllert werden kann oder dreihundertundfünfundvierzig Bilder zu knipsen, von denen 95 % als Ausschuss im Bits&Bytes-Nirvana landen und der Rest so sehr bearbeitet wird, dass selbst nahe stehende Verwandte einen beim besten Willen nicht mehr eindeutig identifizieren können und höchstens anhand der Geodaten den momentanen Aufenthaltsort bestätigen würden, kann man sich auch auf Partnersuche begeben. Das ergibt wenigstens Sinn; so muss man im Erfolgsfall seine nächste Zukunft nicht allein verbringen...

Doch so leicht wie es zunächst klingt, ist das irgendwie gar nicht. Und so langsam dämmert mir: je länger die Suche dauert, desto unwahrscheinlicher ein Erfolgserlebnis! Was haben wir nicht schon alles probiert: traditionelle Methoden wie Parties, Disco, abends im Café sitzen und die Leute (Männer) angaffen, auf allen möglichen Internetseiten angemeldet und wie irre so viele Nachrichten verfasst und beantwortet, dass damit ganze Bücher gefüllt werden könnten. Die berühmt-berüchtigte Singleparty ist ebenfalls abgehakt. Kostenpflichtige Angebote, die gefälligst innerhalb kürzester Zeit von Erfolg gekrönt sein sollten, waren eine Mär. Was bleibt denn da noch übrig?

Achja Verkuppeln (bäh, dagegen sträubt sich mein Innerstes so sehr, dass sich mir die nicht wirklich vorhandenen Nackenhaare aufstellen) ist blöd und speed-Dating fehlt auch noch in der Liste der abgehakten No-gos.

Dafür aber habe ich kürzlich aus zweiter Hand die Erfahrung gemacht, dass selbst eine Anzeige in der Tageszeitung aussichtslos scheint. Dabei war der Text kurz, prägnant, witzig und enthielt genaueste Angaben, was ein zukünftiger Romeo an sich haben muss, um das Herz der Verfasserin im Sturm zu erobern. Aber oje, ich fürchte, Romeo ist entweder Analphabet oder so vielbeschäftigt, dass er keinen Blick in den Anzeigenteil des Printmediums werfen kann. Ganz schön doof.


Mittwoch, 1. September 2010

Date 17

Inzwischen liegt es schon einige Zeit zurück. Monate gar schon. Aber es war ein schönes erstes Date und das sage ich völlig frei jeglichen sarkastischen oder bissigen Untertons. Deshalb hier kurz die Geschichte:

Eines Morgens erwachte ich wie üblich zur völlig undankbaren Zeit am frühen Morgen. Das bestätigte mir auch der Blick auf den Wecker in Form meines iPhones. Wecker aus und eMails checken. Oh, fünf neue Nachrichten und allesamt von dieser bereits früher schon mal erwähnten kostenpflichtigen Singleseite.

Auf einen Schlag war ich hellwach. Die Nachrichten musste ich sofort öffnen. Also loggte ich mich, noch bevor ich aufstand, auf dieser Seite ein und begann zu lesen. Was für ein Witzbold! Die Nachrichten waren allesamt von einer Person, der mir umständlich aber durch die Vielzahl der Nachrichten nachvollziehbar erläuterte, wie es denn zur Überflutung meines Postfachs kam. Ich hatte ihm am Vortag ein unverbindliches Lächeln gesandt. Darauf wollte er den direkten Weg wählen und munter drauf los schreiben. Doch das funktionierte nicht so ohne weiteres. Das System verlangte ein Zurücklächeln. Schön dämlich, aber darauf muss man erst mal kommen. Und wie ich dann bemerkte schien das um ein Uhr morgens halbwegs unmöglich. Im Laufe der zunächst einseitigen Konversation erläuterte er mir nun, dass er bereits etliche Nachrichten geschrieben habe, aber keine einzige versandt werden konnte, eben weil dieser erwähnte Zwischenschritt des Lächelns per Knopfdruck fehlte.

Ich fand das irgendwie lustig. Eigentlich stelle ich mich ja höchstens mal so doof an und probiere (fluchend) so lange, bis ich von selbst auf die Lösung komme. Das fand ich also sofort sympathisch und antwortete zwischen Kaffee und Anziehen so freundlich wie es mir am frühen Morgen möglich war.

Nur wenig später setzte er den Schriftverkehr fort und teilte mir sogleich seine Telefonnummer mit. Am späten Abend schickte ich ihm in einem Anflug jugendlichen Leichtsinns eine kurze sms. Nun hatte er also auch meine Nummer und kurz darauf bat er um ein Gespräch. Das ging schnell!! Wir telefonierten ziemlich lange und ich fühlte mich sogleich vertraut mit ihm.

In den folgenden Tagen nahm der Kontakt stetig zu. Wir mailten, smsten, telefonierten, so oft es möglich war. Er ließ mich teilhaben an seinem Leben, wie völlig selbstverständlich und ich ihn an meinem.

Nur zwei Tage später trafen wir uns eher zufällig zum ersten Mal. Ich war in großer Truppe in Berlin unterwegs. Mein Auto stand auf einem verlassenen Parkplatz in der Provinz, so dass mit den anderen ein Stück Zug und den Rest des Weges per Auto zurück legen konnte. Er fragte, ob es möglich sei, dass wir uns kurz sehen würden. Natürlich habe ich niemandem davon erzählt, ich wollte keine belehrenden Worte hören. Aufgeregt war ich dann trotzdem. Sogar so sehr, dass ich - naja - unnatürlich still blieb. Aber ich mochte ihn. So unterhielten wir uns bzw. er mich in seinem Auto. Mitten in der Nacht. Mitten im Nirgendwo. Oje.

Ich war irgendwie völlig unentspannt, denn ich musste ganz dringend.....  So bald es also ging und eigentlich wollte ich es gar nicht, verabschiedete ich mich und fuhr so schnell ich es gerade noch riskieren konnte.

Das richtige erste Date dann folgte nur wenige Tage später. Wir hatten weiterhin täglich miteinander telefoniert und verstanden uns blendend. Oft telefonierten wir bis spät in die Nacht hinein. Manchmal auch einfach nur zwischendurch. Ich spürte einen Anflug von Kribbeln, während ich dem Treffen entgegen fieberte. Völlig untypisch, aber keineswegs unangenehm.

Es war sonnig und sehr warm. Wie vorher verabredet fuhren wir zum nahe gelegenen See. Diese glorreiche Idee hatten viele Andere aber auch, so dass wir ewig weit laufen mussten, um eine ungestörte Ecke ganz für uns zu haben. Eine Decke und Getränke hatte ich mitgebracht. Eine Auswahl verschiedener Literatur er. Aufgeregt war ich inzwischen nicht mehr. Eher völlig entspannt und so konnte ich im Bad der Sonne seiner Stimme lauschen, während er mir ausdrucksstark eines seiner Bücher vorlas. Herrlich!! Wir lagen stundenlang am See, weit und breit war bald niemand mehr zu sehen, unterhielten uns, lachten, genossen diesen herrlichen Tag. Später kehrten wir beim Italiener ein. Und bald mussten wir feststellen, dass die Zeit wie im Fluge vergangen war. Mit zu mir nach Hause nehmen wollte ich ihn nicht, dass hatte ich vorher schon angekündigt. Vielleicht beim nächsten oder übernächsten Mal.

So wurde es dann auch Zeit aufzubrechen. Wir verließen also das Restaurant und während wir zu seinem Auto gingen, meinte er ganz nüchtern. "Ok, ich weiß, was du mir jetzt sagen willst: Der Tag heute war schön. Wir haben uns prima amüsiert, du magst mich irgendwie ganz schön doll. Und nun überlegst du, wie der Abend zu Ende geht und ob der Mistkerl sich noch mal meldet." Da war ich schon ziemlich baff. Aber nur für einen Moment. Im nächsten grinste ich bereits und befand die Einschätzung für gelungen und prima auf den Punkt gebracht. Händchen haltend setzten wir den Weg fort.

Dienstag, 31. August 2010

Groß, größer, L

Man stelle sich folgende Szene vor:

Junger, nicht unattraktiver Single geht in die Apotheke. Sein Anliegen eine Packung Kondome, denn heute  Abend schmeißt sein Kumpel eine Party. Und bei der blonden kleinen Schnecke, meint er, geht noch was. Und da bei der Schnecke öfter mal was geht, ist der nette Junggeselle nicht schlecht beraten, sich vor eventuellen Nachwirkungen zu schützen.
Es ist Grippezeit, die Schlange der allerlei Mittelbedürftigen im pharmazeutischen Fachgeschäft ist dementsprechend lang. Doch das stört den Singletypen nicht. Er ist ganz entspannt. Selbst als er endlich der betagten, freundlichen Apothekerin vortragen wird: "Einmal Kondome. In L bitte." Ein verstohlener Schulterblick, ob denn die vollbusige Brünette, die an der Kasse neben ihm steht und sich zu Pflegeprodukten beraten lässt, es auch mitbekommen hat...

Da kamen doch kürzlich ein paar schlaue amerikanische Wissenschaftler auf die lustige Idee, künftig bei den Größenangaben ganz großzügig zu sein und die kleinste Größe der Präservative L lauten zu lassen. (----> vergleiche Artikel) Der Vorschlag an sich ist nicht schlecht. Large klingt nicht nach winzig oder mickrig oder ganz ganz klein. Und bei den Damen funktioniert diese Austrickserei ja auch ganz prima, auch wenn die Methoden dort noch etwas trickreicher, ja subtiler sind. Stichwort schlank machende Spiegel in der Umkleide größerer oder gut sortierter Modefachgeschäfte und (das ist wirklich gemein, wenn man denn dahinter gekommen ist!) der Kleidergröße 34 einfach ein paar Zentimeter Stoff hinzu geschummelt und Frau bemerkt gar nicht, dass  dort fünf überflüssige Kilos auf ihren Hüften lagern. - Zumindest so lange sie nicht auf die Waage tritt. 

Achja, die blöde Eitelkeit kann ganz schön was anrichten. Zum Beispiel, dass man sich zum Affen macht. Denn wenn der Vorschlag tatsächlich umgesetzt werden sollte, werden wohl alle Gazetten darüber berichten und "aufklären", sogar die Schmierblätter, so dass ein Jeder Bescheid weiß. Und dann weiß auch Jedermann, dass L die kleinste Größe, ein Fingerhut?, ist. Und damit beginnt das Dilemma, also das der eigenen Fehleinschätzung doch von vorn. 

Hat sie! Und die Dunkelhaarige von nebenan grinst ihn wissend an und setzt erheitert ihren Einkauf fort.

Eine viel viel viel viel viel bessere Idee übrigens hatte bereits ein Kondomhersteller in Kooperation mit Europas größter Jugendzeitschrift. Wer es genau wissen will: in der Ausgabe 30/2010. Früher steckte der Starschnitt von Jason Donovan und New Kids on the Block drin, heute eine Messlatte als Bastelbogen. Mit dem ausgeschnittenen Maßband nämlich misst der Jugendliche Länge und Umfang (Achtung: Verletzungsgefahr durch scharfe Schnittkanten <--- O-Ton), liest die Werte in einer Tabelle ab und erhält auf einen Blick seine Größe in Form einer Zahlen-Buchstabenkombination. Wer dann also eine 75R wählt, muss in den wenigsten Fällen mit diskriminierenden Reaktionen seiner Umwelt rechnen. ;)

Montag, 30. August 2010

Früher war alles besser!

Also ganz ehrlich - abgesehen von den prämenstruellen, Übellaunigkeit verursachenden Beschwerden, die ca. drei Wochen vor dem allmonatlichen Schlachtfest beginnen und so lange anhalten, bis sie  durch östrogenbedingte Achterbahnfahrten von Herz und Seele abgelöst werden, welche selbst wiederum ca. sieben lange quälende Tage große Teile des weiblichen Körpers quälen (Einer würde doch genügen; Ei ovuliert, weil sich kein Spermatozoid weit und breit blicken lässt, welches dieses befruchten könnte und diesem Kreislauf mindestens für neun Monate Einhalt gebieten würde.) - gehts mir prima. Höchstens etwas Montagsmistlaune. Also daran liegt es schon mal nicht, dass ich mich mal wieder aufrege.

Eher ist es so, dass ich verklärt in die Vergangenheit zurück blicke und mir die "gute alte Zeit" zurückwünsche. Eine Zeit, in der es weder Computer, schon gar nicht Internet gab, in der Mobiltelefone längst noch nicht erfunden waren, in der kein Mensch von google, Globalisierung, Singlebörsen ect. wusste. Ganz einfach, weil es solcherarts noch gar nicht gab! Da gabs demzufolge auch keine schier unendliche Auswahl möglicher Partner, da nahm man wohl, was man eben kriegte. Und fertig. Wenn es denn doch nicht gepasst hat, fand man direkt auf der nächsten Kellerparty, bei dem übernächsten Gruppenausflug oder bei anderen gemeinsamen Aktivitäten adäquaten Ersatz.

Und heute? Da sucht und sucht man. Online natürlich. Ganz up-to-date. Eventuell in unmittelbarer Umgebung. Hm, der Markt allerdings gibt nicht wirklich was her, also muss man seine Suche ausweiten; in größerem Umkreis und vielleicht sogar auf verschiedenen Plattformen. Man muss doch alle Möglichkeiten ausschöpfen!

Ganz ähnlich verhält es sich bei Möbelstücken. Man könnte sich einerseits mit dem guten alten Stuhl aus dem nächsten Möbelmarkt begnügen, der vier Beine und eine halbwegs bequeme Sitzfläche bietet oder aber man sucht nach einem Luxusstück, einem Designerteil mit ebenfalls vier Beinen und einer Sitzfläche aus exquisiten Materialien, mit Armlehnen und wenn möglich umfangreichen Sonderfunktionen. Oder doch den antiken aus gebeiztem Echtholz? Oder der verrückt-grell-Bunte? Oder das Sonderangebot aus Frankreich? Mannohmann, ist das kompliziert. Was sollte es noch mal sein? Achja, ein Stuhl.

Montag, 9. August 2010

Fantastisch

War das gestern schmutzig. Ja richtig dreckig sogar. Und ich fands herrlich. Aufregend, spannend, phänomenal. Und das beste: ich war hautnah dabei. Kucken und anfassen sozusagen. :D

Dabei ist die Story an sich so platt wie genial. Ein gutbürgerliches Mädchen verliebt sich in einen Taugenichts und hui sie überwinden sämtliche Hürden und werden das herzerwärmendste Liebespaar aller Zeiten.

Auf den ersten Blick siehts wie eine Dreiecksgeschichte aus, denn da gibt es neben dem coolen, einfachen Typen und dem unbeholfenen, aber stets hilfsbereiten Mädchen, eine hinreißend schöne, auf den ersten Blick sehr selbstbewusst scheinende Freundin, deren Körper keinesfalls starre Knochen enthalten kann, so graziös und aufregend lässt sie die Hüften ihres perfekten Körpers kreisen. Doch dieses erweist sich schnell als falsche Fährte, denn so ziemlich bald stellt sich heraus, dass diese grazile Schönheit auf einen Arsch herein gefallen war, körperliche Nähe mit Liebe verwechselte und die Konsequenzen ohne partnerliche Unterstützung tragen muss.

Die wahre Schwierigkeit  in der fast verzwickten Geschichte liegt jedoch darin, Vorurteile und Missverständnisse zu beseitigen, bis dann das Happy-End folgt: 'Mein Baby gehört zu mir.' Zum Dahinschmelzen. Romantisch bis zur Würgegrenze.

Dirty Dancing muss man gesehen haben. Und zwar am besten live auf der Bühne mit echten Darstellern, echten Bewegungen und gesprochenen wie gesungenen Dialogen und echten Gefühlen!!! Ja, das sagt die Unromantikerin schlechthin. :D

Aber oje, nun fange ich doch an, mir Gedanken über den Erfolg bzw. das Geheimnis dieser Story zu machen. Und was fällt mir sogleich dazu ein? Es spielt keine Rolle, aus welch wirtschaftlichen Verhältnissen die Liebenden stammen. Der Job, die Ausbildung, die Vorgeschichte, das soziale Umfeld - völlig gleichgültig!! Das einzige was zählt ist, dass sich zwei gefunden haben, die gemeinsam ihren Weg beschreiten, die sich lieben. Ohne Wenn und Aber. Ohne darüber nachzudenken. Aber dafür unterlegt mit heißen, mitreißenden Rhythmen. ;) Fesselnd, zauberhaft, wunderschön. :)

Freitag, 6. August 2010

Der Arschloch-Faktor/3

Am schlimmsten ist die Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass es wieder nix draus geworden ist. Dass er sich nicht mehr gemeldet hat. Dass er sich doch für eine Andere entschieden hat. Die Auswahl schließlich ist groß genug!

Vermutlich jede Frau hat ihre eigenen Arschlochgeschichten. (Fremdgehen, Machogehabe bis zur Schmerzgrenze, die anfangs getroffene Vereinbarung, dies wäre eine reine Bettgeschichte und das strikte Daran-Festhalten etc.) Und unglücklicherweise sind es genau diese, die prägen. Wo sonst liegen Hoffnung, Kribbeln, Schönreden, Sehnsucht, Verlustangst, Wut, Ohnmacht und eben Enttäuschung  so dicht beieinander? Das ist perfektes Gefühlschaos!! Wer kann denn völlig emotionslos dies als weitere Erfahrung abhaken und sich Neuem zuwenden?

Blind vor Liebe wünscht man sich die schönsten Momente zurück, hält an ihnen fest wie an einem Rettungsanker, analysiert, wiegelt ab und resigniert. Stunden-, tage-, wochenlanges Warten auf ein Zeichen von ihm. Die Zeit vergeht quälend langsam. Die Uhr tickt erbarmungslos. Es sind unzählige unruhige, tränenreiche Nächte und Tage, die sinnlos verstreichen, weil alles andere in den Hintergrund rückt.

Eigentlich ist es ganz einfach: Meldet er sich - ist alles gut. Meldet er sich nicht - ist alles Mist.

Die Zeit heilt Wunden. Oder lässt diese zumindest verblassen. Man (frau!!) lernt jemanden kennen, doch dieser bekommt die schwere Last des enttäuschenden Vorgängers aufgebürdet. Er muss nicht nur sich selbst beweisen, sondern das Bild wieder gerade rücken, dass sich zwischenzeitlich fest eingebrannt hat im Kopf/Bauch/Herz.

Und nun wirds kompliziert: Eine Frau, die bereits Erfahrung mit dem Arschlochtypen gemacht hat, kann sich unmöglich in ein Sensibelchen verlieben, denn sensibel und verletzlich ist sie ja selbst! Folglich sucht sie einen starken, selbstbewussten Mann, der Halt geben und für sie da sein kann und schon hat sie den nächsten potenziellen Arsch im Visier. Eine endlose Geschichte...

Montag, 2. August 2010

Der Arschloch-Faktor/2

Die andere Gattung.

Wer schickt die erste Nachricht? Wann meldet er sich? Gehts ihm gut? Was macht er? Denkt er an mich? Oder gar an eine Andere? Hat er ein bissel Sehnsucht nach mir? Warum verdammt noch mal meldet er sich nicht? Hab ich etwas falsches gesagt, geschrieben, getan? Wenn ich mich jetzt nicht melde, vergisst er mich dann einfach? Nervt es ihn, wenn ich ihm sage, dass ich ihn lieb habe oder -schlimmer noch- vermisse? Wann sehen wir uns? Ob er auch den ganzen Tag an mich denkt? Was ist, wenn er sich nicht meldet? Warum kann es nicht mal ganz einfach und unkompliziert sein? Bin ich nur ein Flirt - einer unter vielen - oder kann er sich mehr vorstellen? Was kann ich mir vorstellen? Und warum verdammter Mist meldet er sich denn nun nicht?

Endlich. Die Erlösung. Dann Ernüchterung. Eine Nachricht. Ein Anruf. Eine Geste. Völlig nüchtern, sachlich.

Wow. Hoffnung wird abgelöst durch Enttäuschung. Doch alles nur Einbildung? Unzählige Sympathiebekundungen, Geständnisse der Zuneigung, Zeichen der Nähe und Verbundenheit werden abgelöst durch leere Worte und plötzliche Zurückhaltung. Er ist ein Arsch. Eindeutig. Oder einfach nur unentschlossen? Unsicher? - Quatsch. Männer sind nie unsicher! Sie denken logisch, strukturiert. Sie wissen, was sie wollen. Aber warum ist es dann so, dass je mehr frau sich bemüht, desto weniger zurück kommt???? Spieltrieb? Langeweile? Das nervt! Und ist superanstrengend.

Achja, und was noch nervt, ist der wenig dezente Hinweis darauf, dass man bei seinem letzten Besuch etwas vergessen hat. Das Shampoo beispielsweise. Oder Socken. Oder irgendwas. Egal. Völlig wurscht.
Denn es geht ja nur um die Tatsache, dass frau ja nicht zu tief vordringen darf! Bloß nicht im Leben des Mannes breit machen. Warum eigentlich nicht?

-Fortsetzung folgt- (wieder mal...)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Der Arschloch-Faktor/1

Ein Thema, welches mich - auch in sehr unpassenden Situationen - immer wieder beschäftigt, ist das Arschloch-Phänomen.

Da gibt es doch zu Dutzenden diese weichgespülten Typen, die für jede noch so abstruse Laune und Begebenheit Verständnis aufbringen.

  • Krampfartige Beschwerden im unteren Beckenbereich in zyklenartigen Abständen einher gehend mit entsprechender Mistlaune: Verständnis
  • Statt des vorher angekündigten Salats beim Italiener doch den Rieseneisbecher gewählt: Verständnis
  • Zum 25. Mal dem Duett von Bonnie Bianco und Pierre Cosso aus der Megaschnulze Cinderella (wann gibts dazu eigentlich das Musical???) gelauscht, um gleich mal die DVD rauszukramen und auch noch den Film anzuschauen: Verständnis
  • Pssst, nicht anquatschen: Verständnis
  • Samstag Abend einkaufen fahren, weil kein Eis (respektive Martini, Chips, Cola) mehr im Haus ist: Ver-ständ-nis.

Und dann auch noch das hier. Schlechte Laune. Einfach so. Und auch dafür gibt es wieder mal: Verständnis. Meine Güte, wie kann Mann Verständnis aufbringen für etwas was Frau selbst nicht definieren und nachvollziehen kann? Das ist doch echt blöd. Oder ist es eher so, dass Mann Frau besser versteht als sie sich selbst? Das nämlich wäre noch viel blöder!! Ist doch vollkommen logisch, dass es schlimmstenfalls ziemlich gönnerhaft ankommt, mindestens aber einfach nur total nervend ist...

-Fortsetzung folgt-

Technik, die begeistert

Erwähnte ich schon, dass ich stolze Besitzerin des iPhone 4 bin? Nee? - Dann wird's ja mal Zeit.  :D

Zugegeben, alles was nen Stecker oder Batterien benötigt, fasziniert mich mächtig. Auf Technik ist Verlass. Man kann sich endlos damit beschäftigen und immer wieder Neues herausfinden,  Fehler lassen sich meist leicht beheben, ohne vorher daumendicke Handbücher zu wälzen und wenn mal gar nix mehr geht, wirds eben ausgetauscht. 

Nun verfolge ich seit geraumer Zeit mit eher mäßigem Interesse den Kult um die Marke mit dem kleinen angebissenen Apfel, der spätestens seit dem iPad geradezu gigantische Ausmaße annimmt. Kein Print- oder Digitalmedium, welches nicht in irgendeiner meist sehr zuträglichen Form über Steve Jobs und seine qualitativ hochwertigen Produkte aus Cupertino berichtet. Naja, negative Presse wird auch scharf sanktioniert. Aber das sei mal nur am Rande erwähnt. 

Kurz vor Erscheinen des schicken schwarzen smartphones also war klar: ich muss das haben! Durch einen glücklichen Umstand - es wurden ja nur 9 Stück in den hiesigen Laden geliefert - konnte ich als eine der Ersten mein neues Lieblingsstück in den Händen halten. Einige widrige Umstände später funktionierte es dann auch und ich war wieder einmal hellauf begeistert. Tolles Design, gestochen scharfes Bild, kein unnützer Schnickschnack und telefonieren kann man damit sogar auch. :D Apropos Telefonieren; ab und zu ergibt sich mal die Gelegenheit zu einem längeren Gespräch. Und da ist es so, dass die Verbindung unterbrochen wird, fasst man an eine ganz bestimmte empfindliche Stelle im unteren Bereich. 

Natürlich hat auch darüber die Presse bereits berichtet. Logischerweise ist das ein gefundenes Fressen: Das übermächtige iPhone ist ja gar nicht perfekt!! Oje! Dass Geräte anderer Hersteller ähnliche Probleme aufweisen, spielt dabei keine Rolle, denn sie finden ja auch sonst kaum Erwähnung in den Medien.

Aber diese Fehlfunktionalität hat auch so seine Vorteile. Stellt beispielsweise der Gesprächspartner eine überraschende  Frage, für deren Beantwortung mehr als wenige Sekunden Nachdenkzeit benötigt werden oder nimmt ein Gespräch eine unangenehme Wendung, berührt man leicht den Metallrahmen im unteren Bereich und schon ist die Verbindung unterbrochen. Super praktisch sozusagen. ;)

Dienstag, 27. Juli 2010

Single-Party!!

Da hatte der Abend doch so herrlich begonnen!!! Knapp drei Stunden Musical, Tänze mit Weltklassecharakter ("Tanzschule für Schleierfische"), ausgefeilte Dialoge ("Was macht denn die hier?" - "Ich hab eine Wassermelone getragen!") und Gesang, welcher selbst mir einen wohligen Seufzer abrang.

Einzig die Tatsache, dass der Hauptakteur, welcher nicht wegen seiner prall gefüllten Hose heckwärts, sondern ausschließlich aufgrund seiner schauspielerischen Glanzleistung von mir vermisst wurde, seiner Zweitbesetzung den Vortritt in dieser Vorstellung ließ, schürte leise Wehmut unter weiblichen Zuschauern dieser Show.

Der Abend war noch jung, als wir uns nach einem dahin schmelzenden ♫I've had the time of my life♫ auf dem roten Teppich des großen Theaters wieder fanden. Nach Hause? Um diese Zeit? An einem Freitag Abend? Niemals. Also machten wir uns zu dritt auf den Weg zu einer Single-Party mitten in der Hauptstadt. Erwartungsfroh schlängelten wir uns durch die entgegen kommenden Gäste und bekamen am Eingang gerade noch so mit, wie eine Horde junger Männer (naja, oder solche, die es noch werden wollen) abgewiesen wurde, weil sie zu jung waren. Der Eintritt war ab 25 - und Mist!!!!! - niemand fragte uns nach dem Ausweis.

Welch Strapazen hatte ich schon auf mich genommen, um endlich den Mann meiner Träume zu finden! Sollte die Lösung so einfach sein? - Eintritt acht Euro. Und als nächstes gabs für jeden Teilnehmer eine Nummer, welche gut sichtbar am eigenen Körper platziert werden sollte. Wer Glück hatte (?) fand seine Nummer auf einen der großen Monitore wieder - es wartete Post auf denjenigen. Soweit - so gut. Auf einem Tisch nahe des Einlass' lagen tütenweise Gummis. Natürlich griffen wir beherzt zu, bis mir bewusst wurde, dass diese Dinger ja ein ablaufbares Haltbarkeitsdatum haben. Egal. Was soll's. Notfalls kann man sie ja an Bedürftige weitergeben. :D

Hinein ins Getümmel und Oh Graus!!! Mir schien, hier waren auch schon einige Haltbarkeitsdaten abgelaufen! Welke, müde Gestalten, bei denen auch Botox kombiniert mit den besten Vitaminpräparaten nichts mehr auszurichten vermochte, mühten ihre schlaffen Körper zu grottenschlechter Musik auf der Tanzfläche ab. Waren wir hier falsch? War das etwa eine geschlossene inhouse-Veranstaltung des hiesigen Seniorenheims?

Wir setzten uns in den angrenzenden Garten, welcher eine interessante Geräuschkulisse durch undefinierbaren Karaokegesang bot. Kaum Platz genommen, gesellte sich ein älterer Herr, der - ungelogen - mein Opa gewesen sein könnte zu uns und fragte umständlich nach meinem Beziehungsstatus. Ähm hallo? Was suche ich denn auf einer Singleparty, wenn ich schon vergeben wäre?!? Da wüsste ich dann nämlich tatsächlich besseres mit meiner (unserer) Zeit anzufangen, als mich nach einem von den Qualen erlösendem alkoholischen Getränk zu sehnen. Nach kurzem Geplänkel seinerseits gab ich ihm zur Kenntnis, dass Männer allgemein blöd sind, worauf hin er mich fragte, ob ich tanzen wolle. Gehts noch oder wie? Mit dem genervtesten Blick aller Zeiten, also dem Blick, den ich tausendmal geübt hatte, bedachte ich diesen Unverständigen nun und wandte mich demonstrativ ab. Aus den Augenwinkeln vernahm ich, dass er sich auf den Weg zu seiner Frau/Freundin machte, die diese Szene offenbar wohlmeinend verfolgt hatte. Zum Glück hatte ich nicht allzu viel getrunken, sonst hätte ich spätestens jetzt kotzen müssen.

Naja, der eine oder andere Junggebliebene war dann doch noch auszumachen, doch bereits um zwei Uhr - ich schaute ungläubig extra auf die Uhr - wurden bereits sämtliche Utensilien, die zu einem erfolgreichen Zusammenführen der Bindungswilligen führen sollten, zusammen gepackt. Na toll! Das jüngere Publikum ist doch nicht so schnell!! Die kommen doch erst später!!

Nun gab es keinen Grund mehr länger zu verweilen. Das wars für den Abend. Single-Partys - abgehakt.

Ups

Der letzte Eintrag ist ja nun doch schon einige Tage her. Dieser Umstand beruht weniger auf Untätigkeit - denn etliche Entwürfe warten noch auf die Endredaktion - sondern eher an der Tatsache, dass ich einfach keine Lust Zeit zum Drüberlesen und Vollenden der begonnenen, unfertigen Texte fand.

Nach mehrmaliger Aufforderung (nen lieben Gruß :D - ich muss doch glatt der neverending-story ein vorläufiges??? Ende bereiten ) gelobe ich Besserung. Denn zu erzählen habe ich doch eine ganze Menge.

Achja und einen der nachfolgenden Texte widme ich A. Viel Spaß und Freude beim Lesen. ;)

Mittwoch, 9. Juni 2010

London/2

Halbwegs frisch und munter machten wir uns am nächsten Morgen auf zum Frühstück. Der riesige Saal war laut und voll und völlig unübersichtlich. Doch im Nebenraum fanden wir einen Platz und waren gespannt, was das Büffet hergeben würde.

Ein herzhaftes, fettiges Mahl mit dicken sausages, weißen Bohnen, Rühr- und Spiegeleiern, mushrooms kam für mich keinesfalls in Frage. Aber mit einem halbwegs frischen Brötchen konnte ich mich durchaus zufrieden geben. Der Kaffee am Morgen war eine Klasse für sich. Denn würde ich behaupten, er wäre einfach nur stark, wäre das die Untertreibung des Jahres! Zumindest jagte er die Restmüdigkeit ganz geschwind davon und wir waren gerüstet für einen abenteuerlichen Tag in der fremden Stadt.

Bus und U-Bahn führten uns kreuz und quer durch die Stadt. Trafalgar Square, Big Ben, London Eye. Von dem gigantischen Riesenrad aus führte ein breiter Boulevard entlang der Themse uns in Richtung Waterloo. Flankiert wurde dieser Fussweg von unzähligen bunten, schrillen, teils skurrilen Straßenkünstlern. Ein herrliches Spektakel.

Mit brennenden Waden und völlig überhitzt, denn die Sonne lachte den ganzen Tag und bescherte uns allerschönstes Strandwetter, fuhren wir mit der U-Bahn weiter in Richtung Oxford-Street. Ohne den Mund zu voll zu nehmen kann ich behaupten, dass diese die größte, vielfältigste, überfüllteste Shoppingmeile schlechthin war, die ich bisher je gesehen hatte. Die Ansammlung verschiedenster Menschen, die unzähligen Geschäfte, das gesamte Ausmaß, war einfach überwältigend. Reizüberflutung total.

Eine kleine Pause war dringend nötig. Und das Ziel sofort klar, als ich das Apfel-Zeichen an einem der Läden hängen sah. Apple. IPad. Das musste ich sehen. Mindestens zwanzig dieser topmodernen Geräte luden zum Ausprobieren, Anfassen, Testen ein. Mehr oder weniger geduldig reihte ich mich in der Schlange ein und konnte schon nach wenigen Minuten selbst so ein iPhone in Übergröße in den Händen halten. Die erste Etage war nicht so sehr überlaufen. Ein MacBook war frei. Das Internet ebenfalls. Also schnell die Pause nutzen und emails checken. Apropos Internet. Das von uns gewählte Hotel bot ebenfalls W-Lan Nutzung an. Doch die Gebühren hierfür, schlappe 20 £ für 24 Stunden, waren definitiv to much. Die bessere Variante bzw. die günstigere ist ein Abstecher in die Regent Street, in der man diesen besagten Apple-Store findet. (und alles an Technik, was das Herz begehrt. :D)

Die letzte Station an diesem eh schon völlig überfüllten Tag war ein Besuch in Soho und Chinatown.
Im ersteren betraten wir einen als Bookstore getarnten Laden, der einen winzigen Hinweis darauf enthielt, was sich in der unteren Etage befand. "Are you over eighteen?" Die Frage hielt ich zunächst für einen dümmlichen Witz. Es dauert ja schließlich nicht mehr lange, dann bin ich bereits zweimal over eighteen. Doch der Nachsatz des Verkäufers "There you will see dirty things." war Einladung genug und so stiegen wir die kurze Treppe hinab. Aber ganz ehrlich: den Besuch war es nicht wert.

Das war Tag zwei.

Dienstag, 8. Juni 2010

London/1

So ein Trip in eine fremde Stadt ist ein Highlight. Ein Abenteuer. Und ein Ausflug in diese Stadt ein echtes Erlebnis. London. Die Stadt voller Gegensätze. Starbucks und Big Ben.

Angekommen in der Stadt, die niemals ruht, der erste Schock: Ich wusste von dem Linksverkehr. So wie jeder halbwegs gebildete Mitteleuropäer. Und doch ahnte ich nicht, welche weit reichende Konsequenzen der spiegelverkehrte Straßenverkehr hat. Look left/look right. An jeder Fussgängerampel war dieser deutliche Hinweis aufgezeichnet. Und für Leute mit Tendenz zur rechts/links-Schwäche kennzeichnen Pfeile die Richtung, auf die der Fussgänger sein Augenmerk legen sollte. Ich entschied mich für die Pfeile.

Und trotzdem. Sobald eine kleinere Querstraße den Hauptweg kreuzte, begann das Chaos im Kopf. In welche Richtung muss ich schauen? Wohin fährt das Auto, dass gerade in meine Richtung abbiegt? Kompliziert.

Die nächste Entdeckung: die Engländer sind ein ungemein höfliches, freundliches Volk. Vor jedem Satz fließt ein Sorry oder Excuse me ganz automatisch über ihre Lippen. Diszipliniert suchen das Ende einer jeden Schlange auf und stellen sich hinten an. Das war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, aber diese Regel ist einfach zu befolgen. Völlig gegensätzlich dazu war wiederum die Tatsache, dass ausschließlich Touristen auf das Grün der Ampel warten. Stoisch und ohne ohne Hast überquerten Einheimische geflissentlich jede rote Ampel. Jederzeit. Sogar im dicksten Berufsverkehr.

London. Eine Stadt mitten in Europa und doch eine fremde Welt. Zumindest für Provinzler wie mich. Selbst Berlin als Großstadt und das Wälzen von Insider-Reiseführern kann nicht darauf vorbereiten, was einen hier erwartet. Nicht nur, dass der Verkehr in die falsche Richtung fließt,  sogar die Uhren ticken anders. Eine Stunde zusätzlich, die auch sogleich genutzt werden musste.

Im Hotel angekommen warteten wir zunächst eine halbe Stunde auf den Bezug unseres reservierten Zimmers. Die bange Frage, was uns dort wohl erwarte, löste sich bei Betreten in Luft aus. Ein schmaler Gang, ein Schrank, ein Tisch, ein Stuhl, zwei Betten, ein winziges Bad. Mehr war nicht nötig.

Der erste Tag: durch den Hyde-Park, mit einem Starbucks-Kaffee in Richtung Harrods, weiter nach Notting Hill zum berühmten blauen Haus, welches inzwischen schwarz gestrichen ist, anschließend zur berühmten Tower Bridge und spät am Abend völlig ko zurück ins Hotel.

Sonntag, 16. Mai 2010

Happy End!

Also für einige Tage war ich ziemlich übel gelaunt, verärgert, genervt, ja wohl ein bissel angepsssssst.

Der Grund hierfür eine Lappalie. Ein Buch, welches ich soeben gelesen hatte, endete abrupt und jäh. Und zwar ohne Happy End! Das fand ich wirklich doof. Na klar, im realen Leben gibts oftmals kein "...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende... in der eigenen Villa mit fünf Kindern, einem großen schwarzen Hund blablabla..." Stattdessen Rosenkrieg, Scheidungskinder, Alkoholmissbrauch, sozialer Abstieg, Existenzängste etc. Jedoch in der Literatur wird erwartet, nein regelrecht verlangt, dass am Ende alles gut wird. Der mehr oder weniger ausgeprägte Romantiker in jedem von uns (bei mir nur minimal, aber doch irgendwie existent) braucht ein positives Resümee, ein bissel Glaube, ein Stückchen Hoffnung.

Irgendwo las ich in näherer Vergangenheit, dass jeder Text, egal welcher Art, einen Nutzen bringen muss. Er muss einen bestimmten Zweck erfüllen, sonst sind die geschriebenen Worte eben nur geschriebene (leere) Worte und völlig überflüssig. Wenn man Bücher liest, gute wohlgemerkt, fühlt man sich hinein in die Protagonisten, begleitet die Romanhelden auf ihrem Weg. Überlegt, entscheidet, ob sie richtig handeln, missbilligt Fehler, die sie begehen oder bringt Verständnis dafür auf. Je nachdem. Der Nutzen solcher Texte also ist Trost und Hoffnung. Trost für eine vielleicht ähnlich bittere Erfahrung und die Aussicht darauf, dass doch noch alles gut wird. So, um diesen Trost, diese Hoffnung fühlte mich beim beiseite Legen des gerade ausgelesenen Buches betrogen.

Nur gut, dass ich kurz darauf erfuhr, dass es eine Fortsetzung des Romans gab, welche ich dann auch innerhalb einer Nacht verschlang und am nächsten Morgen endlich endlich mein Happy End bekam. Danke schön. Nun gehts mir wieder besser. Wirklich wahr.

Ähm - Häh?!?

Letzten Freitag in der Disco.

Etwas müde, ziemlich ko und viel zu nüchtern saßen wir in der bequemen Raucherecke und taten das, was an einem solchen Abend wohl das übliche ist. Die Musik war grottig, das Publikum übersichtlich und erwähnte ich schon, dass ich so gut wie nix betäubend-belustigendes wie zum Beispiel eine ausreichende Menge Ethanol in meinem Blutkreislauf hatte? Wir saßen also da und unterhielten uns. Nebenbei ließ ich meinen viel zu klaren Blick in der schummrigen Gegend umher schweifen. Vielleicht kreuzte ja ausgerechnet an diesem Abend Mr. Perfect meinen Weg oder wenigstens den meiner beisitzenden Freundin und das zumindest sollte mir nicht verborgen bleiben. Sofortige Maßnahmen nämlich wären die Folge. Aber.... nichts! Wie immer und wie auch nicht anders zu erwarten gewesen wäre. Statt dessen blieb mein geschultes Auge an einer für mein Verständnis bizarren, abstrakten Szene hängen:

Ein Pärchen, welches wohl keines war, hielt sich eng umgschlungen im Dämmerlicht. Stehend und körperlich so nah, dass kein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte. Ein Arm fest um seinen Hals geschlungen, ein Arm um ihre Taille gelegt. Während sie so dicht aneinander gepresst standen, so als würden sie sich gegenseitig wärmen müssen, war ihr Gesicht vom leuchtenden Display ihres Handys erhellt! Ein weiterer Blick bestätigte meine Befürchtung: auch er war völlig auf den klitzekleinen Bildschirm seines Mobiltelefons fixiert.

Ähm, was bitteschön war denn das? Das Einholen der Legitimation des abwesenden Partners zur Überbrückung der Trennungsperiode während des mehrstündigen Discothekaufenthalts? Das Warmhalten der erst-, zweit-, dritt-, viertbesten Alternative zur aktuellen Kontaktperson, falls der Abend doch nicht den gewünschten, ja angestrebten Abschluss bringen würde? Der von der modernen Gesellschaft und einem selbst aufgelegte Zwang jederzeit erreichbar zu sein, da die Befürchtung nahe liegt, man könne vergessen werden, wenn man nicht stets und ständig präsent ist? Ich werde mich mal nicht weiter damit beschäftigen. Ist ja Sonntag Abend. ;)

Donnerstag, 6. Mai 2010

Eine Gretchenfrage?

Wenn ich nun behaupte, dass ich mich momentan mit klassischer Literatur beschäftige, weil sie mich interessiert, ist das genauso zutreffend wie die Tatsache, dass ich mit geistiger Überlegenheit anderer zwar durchaus umgehen kann, dies bei meinem Nachwuchs, der gerade zum ersten Mal genullt hat, aber noch so lange wie möglich hinaus zögern will.

Lange (Vor)Rede, kurzer Sinn: Auszugsweise las ich kürzlich Goethes Faust I und komm zu dem Schluss: H. Faust war ein ziemlicher Arsch! Harte Worte? Aber nicht unbegründet. Da kam es soweit, dass er, alternder Lüstling, das bislang brave, unbedarfte Gretchen anvisierte, ja sie rumkriegen wollte! Gretchen, blutjung und aus ärmlichen Verhältnissen stammend, wehrte zunächst jegliche Annäherungsversuche erfolgreich ab. Doch war sie angetan von dem großen, gebildeten Mann, der wusste, was er wollte. Sie.

Die Versuche, ihn zurück zu weisen, wurden immer halbherziger, bis sie eines Tages ihre berühmte Gretchenfrage stellte, welche frei interpretiert soviel bedeutete wie "Wirst du zu mir stehen, mich versorgen, dich um mich kümmern, wenn ich die Frucht deiner Lenden unter meinem Herzen trage?" Unglücklicherweise aber verstand sie aufgrund ihres niedrigen Bildungsgrades und seiner trefflich irreführenden, aber nicht unwahren Worte, nicht, was er ihr absichtlich nicht unter die Nase reiben wollte, gab schließlich nach und sie das taten, was Mann und Frau eben manchmal tun.

Aber wie sollte es anders sein: Er hatte bekommen was er wollte, der Reiz des Unerreichbaren war verflogen und ebenso schnell verschwand er  wieder aus ihrem Leben und überließ sie ihrem Schicksal, welches in einer Tragödie endete.

Die Geschichte ist uralt, beruht gar auf einer wahren Begebenheit, welche Goethe einst in jungen Jahren während seiner Tätigkeit als Jurastudent im Gerichtssaal verfolgte. Doch das Thema ist noch heute aktuell. Er nutzte ihre Naivität und Unwissenheit schamlos aus, sie stürzte sich ins Verderben, eingewickelt vom Charme und Interesse seinerseits. Gibt es heute nicht mehr? - Gibt es wohl. Schon nur allein die Tatsache, anzunehmen, Willigkeit und Gefügigkeit könne einen Mann fest binden, lässt diesen Schluss zu.

...Und dabei wollte ich eigentlich nur den Osterspaziergang lesen.

Neverending-Story/4

Wow. Schon der vierte Teil dieser unendlichen Geschichte. Und passiert war bisher.... nichts!

Das sollte sich aber nun ändern. Denn; trotzdem bei dem zurück liegenden Treffen nichts beschreibbares passierte, wussten doch beide, dass sie an einen Punkt angelangt waren, an dem es nun entweder endgültig vorbei sein sollte oder aber ein Folgeschritt unternommen werden musste.

Bei einem regen Austausch miteinander stellten wir verwundert und verblüfft fest, dass seine Zurückhaltung nur zwei Gründe haben könne: Einerseits das schlechte Gewissen seiner Partnerin gegenüber oder einfach nur Schüchternheit. Letzten Endes entschieden wir uns für beides. Also war nun sie gefragt und sollte überzeugt auftreten, um dem um-den-anderen-herumschleichen endlich ein Ende zu bereiten.

Das nächste Treffen fand dann auch folgerichtig bei ihr statt. Mit einer mitgebrachten Flasche Wein machte er es sich auf einer Couch bequem, sie auf der gegenüberstehenden. (Merke: Äußerst ungünstig bei Annäherungsversuchen. Inzwischen wurde dieser Zweiteilige Liebesverhinderer  durch eine Ecksitzgarnitur ausgetauscht.)

So und was tun Mann und Frau, wenn sie endlich die Gelegenheit der ungestörten Zweisamkeit genießen können? ... Stimmt! Aber diese beiden schauten statt dessen fern. Stundenlang. Gelegentlich unterbrochen von ihren zaghaften Annäherungsversuchen auf Entfernung, welche sie in Form von "Mir ist kalt", "Ich friere" etc. äußerte. Aber diesen durchaus beachtlichen Wink mit dem Zaunpfahl verstand er nicht, so dass sie ihn alsbald konkret und unumwunden aufforderte, sich doch nun endlich neben sie zu setzen. Na bitte. Ging doch.

Zaghaftes Kuscheln und vorsichtiges gegenseitiges Erkunden waren die Folge. Doch wie bereits erwähnt, war die Couch nicht von einem Pärchenspezialisten konzipiert worden. Das war nicht weiter schlimm. Der Abend war nämlich längst der Nacht gewichen und es wurde Zeit ins Bett zu gehen. Stürmische Berührungen lösten bald die vorsichtigen Annäherungsversuche ab. Während dessen entkleideten sie sich und es passierte nun eeeeeendlich, worauf nun schon beiderseitig so lange hingearbeitet wurde. Aber als sie endlich miteinander verschmolzen, stellte sie die unvermeidliche Frage. Und natürlich hatte er nicht dran gedacht, statt dessen meinte er beiläufig: "Wieso? - Du nimmst doch die Pille?!"

Eine kurze Diskussion entbrannte, in der sie eher widerwillig darüber aufklärte, dass es ja nicht nur um ungewollte Schwangerschaft ginge, sondern eben um die Tatsache, dass vermutlich sie beide in den zurück liegenden Jahren nicht völlig abstinent und wider jeder Versuchung gelebt hatten. Er lenkte ein, es blieb ihm nichts weiter übrig. Unvollendet blieb der Akt. Oder um es mit ihren Worten zu sagen: Er ging mit latte to go. :D






P. S. Die Geschichte kann ich nur deshalb so sachlich und nüchtern wiedergeben, weil es tatsächlich nicht meine eigene ist, sondern ich sie mit freundlicher Genehmigung der Erzählerin hier veröffentlichen darf.