Donnerstag, 29. April 2010

So war das

Neulich in der Disco.

Wir waren  schon ordentlich angeheitert. Die ersten Flaschen hatten wir bei mir zu Hause geleert, denn der Weg zur anvisierten Disco (heißt das noch so?) war von mir aus am kürzesten. Dass wir selbst noch unterwegs eine Flasche Eierlikör leerten, erwähne ich lieber mal nicht, das klingt einfach zu schlecht. 

Ich war schon lange nicht mehr dort gewesen und doch traf ich einige bekannte Gesichter. Getanzt wurde natürlich auch, aber so ganz das Wahre war es doch nicht. Meine Zeit, mich nachts in irgendwelchen schummrigen Schuppen durchzuschlagen, war längst vorbei. 

Plötzlich stand so ein Typ vor mir. Ganz nett. Soweit ich das bei dem Dämmerlicht beurteilen konnte. Wir wurden einander vorgestellt, quatschten eine Weile und knutschten später miteinander. Einfach, weil es sich so ergab. Inzwischen war es spät geworden. Spät heißt, es wurde schon langsam hell draußen. Zeit also aufzubrechen. Dummerweise konnte ich mich nicht klammheimlich, wie es mein insgeheimer Plan gewesen war, davonschleichen, sondern hatte eben diesen jungen Mann im Schlepptau, der alkoholverklärt nicht mehr von meiner Seite weichen wollte. 

Draußen vor der Tür wollte ich mich schnell verabschieden. Ich war müde und wünschte mir nichts sehnlicher als mir die Decke über den Kopf zu ziehen und lange, lange auszuschlafen. Doch so einfach wurde ich den Typen gar nicht los. Er gab sich größte Mühe, mich mit zu sich nach Hause zu nehmen, wo wir dann (gähn) einen Film schauen sollten. Kam ja gar nicht in Frage. Mein Entschluss stand fest, doch ließ er sich einfach nicht abschütteln, so dass ich ihm schließlich meine Telefonnummer gab, in der Voraussicht, dass er das am nächsten Tag eh vergessen hätte, um ihn endlich abzuschütteln.

Das funktionierte. Aber nur zur Hälfte. Er zog verdrossen los und am nächsten Tag blieb mein Handy glücklicherweise stumm. Einen weiteren Tag später bekam ich die erste von etlichen sms zugesandt und prima: wusste ich nun wie er hieß. Ich antwortete nicht, denn inzwischen hatte ich erfahren, dass er allgemein gern flirtet und nix anbrennen lässt. Thema abgehakt und erledigt.

Nicht so für meine Freundin, die natürlich über diese Geschichte gut informiert war. Bei ihrem nächsten Discobesuch traf sie zufälligerweise auf ihn, dessen Namen ich hier natürlich nicht nennen will und sprach ihn direkt an: "Naaaaa, hast du fleißig sms geschrieben und nie ne Antwort bekommen?" - Revanchiert habe ich mich kurze Zeit später, in dem ich ihrem Nicht-Eventuell-Vielleicht-Könntejanochwaswerden-Freund eindrücklich empfahl, nicht einfach das Handtuch zu werfen, sondern sich statt dessen weiterhin um ihre Gunst zu bemühen. ;)

Mittwoch, 28. April 2010

Richtig/falsch

Manchmal ist es gar nicht so einfach. Also zu sagen, was gut ist und was böse. Was moralisch vertretbar oder völlig verfehlt wäre. Wenn es um Beziehungen, Alleinesein, Partnersuche etc. geht, gibt es kein Schwarz oder Weiß, richtig oder falsch.

Eine kurze Geschichte, die vielleicht erklärt, was ich meine:

Es war Sonntag-Nachmittag. Ein typischer. Die Wohnung war sauber, der Höhepunkt des Tages war auch schon vorbei, ebenso das Treffen mit Freundin, um die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Kurzum: ihr war langweilig, sie fühlte sich allein und da kam ihr die glorreiche Idee, einen alten Bekannten im Internet anzuschreiben. Ein ehemaliges Date, aus dem nichts weiter wurde, weil er zwar süß und nett und unterhaltsam war, aber mehr eben auch nicht. Doch er war gerade Gesprächsthema gewesen, wie so viele andere junge Männer an eben diesem Nachmittag und er war ein aussichtsreicher Kandidat für kurzweilige Abendunterhaltung.

Schnell fand sie sein online Profil wieder, schrieb ihm eine kurze, freundliche und vorsichtshalber belanglose Nachricht, denn der Kontakt war ihrerseits abrupt abgebrochen worden, da er als zukünftiger Partner an ihrer Seite ausschied. Zu Körperkontakt war es während ihrer Dates nicht gekommen, außer das übliche Händchenhalten beim Spazieren gehen. Einen Versuch war es also wert.

Er reagierte erwartungsgemäß überrascht, überaus erfreut und doch erstmal etwas distanziert. Es hatte mehrere Wochen Funkstille geherrscht. Doch ein paar aufmunternde Worte ihrerseits und schon war er erneut Feuer und Flamme. Leichtes Spiel also. Der Schriftwechsel zog sich bis in den späten Abend hinein hin und irgendwann forderte sie ihn auf, vorbei zu kommen. Das war Premiere. Und ein mulmiges Gefühl beschlich sie. Doch die Aussicht darauf, wieder allein schlafen zu gehen, vermutlich aber die ganze Nacht kein Auge zu zu tun, bestärkte sie in dem Entschluss und kurze Zeit später stand er frisch und aufgeregt vor der Wohnungstür.

Die taktvolle Zurückhaltung, die er während der ersten Treffen an den Tag gelegt hatte, war wie weggeblasen. Schon die Begrüßung fiel innig aus. Für einen kurzen Moment waren sie eng umschlungen und sich ganz nah.

Es war schön, dass er da war. Sie war nicht länger allein. Belanglose Konversation wurde irgendwann von zärtlichen Umarmungen abgelöst. Es folgten Küsse, Berührungen........................

Als er später gleichmäßig atmend neben ihr schlief, lag sie noch lange wach. Was hier passierte, fühlte sich falsch an, obwohl sie beide hoffnungsvoll diesen Abend herbei gesehnt hatten. Jedoch auch völlig unterschiedlichen Beweggründen. Ihr war schon klar, dass von Anfang an sich weitaus mehr erhofft hatte und wollte diese positive Einstellung auf sich übertragen. Doch Gefühle kann man nicht erzwingen, der Bauch hatte ihr vorher die richtigen Signale gesendet.

Am nächsten Morgen ging er traurig nach Hause.

Montag, 26. April 2010

Und wenn ich...

manchmal traurig bin, bissig, aufmüpfig, unausstehlich, launisch, zickig, anstrengend, still oder einfach nur sarkastisch, dann sind es die Erinnerungsfetzen, die wie Blitze durch den Kopf schießen.

Dann fällt mir plötzlich ein, dass es sich so gut anfühlt, hunderte Kilometer zurück zu legen, um jemanden zu treffen, der das Herz höher schlagen lässt, dessen Anwesenheit alle Umstände unwichtig werden lässt, dessen vertraute Nähe dafür sorgt, dass man nicht nur die Nacht ruhig und traumlos schläft, sondern noch den nächsten Vormittag. Das nennt man dann wohl Geborgenheit.

Dass jeder Tag ein neues Abenteuer ist, bei dem man am Morgen (oder späten Vormittag) noch nicht ahnt, was passieren mag, wohin es einen verschlägt, aber voller Vorfreude genau diesen Tag in Angriff nimmt. Dass jemand da ist, der einen in den eigenen Fähigkeiten bestärkt, an jemanden glaubt, und dessen Wort und Meinung so wichtig sind, dass man selbst die nötige Zuversicht daraus schöpft, jedes noch so waghalsige, enorme Vorhaben offen und selbstbewusst anzugehen. Dass man selbst nach Monaten aufregendster Achterbahnfahrt der Gefühle und intensivsten Kennenlernens noch feststellen kann, dass es immer noch neue Dinge zu erkunden und entdecken gibt, noch mehr Gemeinsamkeiten und identische Interessen. Und dass das plötzlich alles nicht mehr zählt...

Partnervermittlung/5

Der letzte diesbezügliche Eintrag ist nun schon einige Tage her. Naja und zugegebenermaßen muss ich erwähnen: es gibt nix Neues! Ganz im Gegenteil. So funktioniert das irgendwie nicht. Das ist alles andere als kurzweilig oder spannend, denn inzwischen habe ich nicht mal mehr Lust, überhaupt die Vorschläge zu sichten, die tagtäglich in mein Postfach flattern. Warum? Es passiert nix.

Ok, ich könnte selbst aktiv werden, Hinz und Kunz anschreiben, lustige Fragebogen versenden, aber die Antworten interessieren mich gar nicht. Ich habe keine Lust mir durchzulesen, welche literarischen Ergüsse zu den Standardabfragen sich mir darbieten, denn oftmals kann von kreativer Wortwahl und interessanten Sätzen keine Rede sein. Im Gegenteil, oft liest es sich zweckmäßig und gezwungen, wieder und wieder. Und was gibt es ermüdenderes als zum 20. Mal die Antwort auf die Frage "Wie verbringst du am liebsten den Tag?" oder "Was sind deine Stärken?" zu lesen? Und zwar regelmäßig im fast gleichen Wortlaut. *gähn* Langweilig. Sag ich ja.

Ja-Sager

So, das ist er wieder: Der Aufreger der Woche! Und diesmal habe ich gar zwei Paradebeispiele dafür, dass Liebe bzw. das, was dafür gehalten wird, blind, taub und immun macht, und zwar gegen alle Widerstände, die automatisch bei Bekanntgabe dessen auftreten. Die Rede ist von - ja Überraschung - einer erneuten Vermählung!

Da hat man's schon mal erlebt: verliebt, verlobt, verheiratet und plötzlich entpuppt sich der Traumprinz doch nur als Frosch - oder umgekehrt, die Traumfrau als dumme Gans und eines Tages steht man wieder ganz allein da. Eine Scheidung muss ein ernüchterndes Ereignis sein, ich kanns noch nicht mit Gewissheit bestätigen, mir steht dieses Event ja noch bevor; jäh zurück geholt in die bittere Wirklichkeit. Doch dies ist nur der Höhepunkt der traurigen Wahrheit.

Der Trennungsprozess an sich ist schlimm und kräftezehrend genug. Man beginnt völlig von vorn. Das Leben, wie es vorher war, existiert so nicht mehr und vor allem: Man ist allein. Tag und Nacht. Im besten Fall ist der/die ehemalige so heiß und innig geliebte Person einem völlig gleichgültig, im schlimmeren Fall hasst und verachtet man sich gegenseitig und im allerschlimmsten Fall schwebt fortwährend die Hoffnung daher, eines Tages würde der Partner wieder zurück kehren und alles wäre wieder gut.

Fall 3 ist hoffnungslos. Doch in den Fällen 1 und 2 trocknen irgendwann die bitteren Tränen und eines Tages trifft man erneut einen Menschen, der einem viel bedeutet. Ja, es fühlt sich gut an und all das, worauf man so lange verzichtet hatte, wird nachgeholt, als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Alles ist wunderbar: ein Partner, jemand, der für einen da ist und umgekehrt, für den man da sein kann. Ein neuer Sinn. Und schon nach drei Monaten ist klar, diese Verbindung ist wertvoll und tut einem gut. Und Knall auf Fall werden Hochzeitspläne geschmiedet. - Ich glaubs einfach nicht! Was bringt jemanden dazu, so überstürzt und voreilig zu handeln? Liegt es an der Tatsache, dass die Zeit, umso älter man wird, desto schneller verrinnt? Ist es die vage Hoffnung, diesmal könnte alles gut gehen? Kann man nach wenigen Monaten wirklich sagen, den Partner fürs Leben gefunden zu haben? Ist es nicht eher ein verzweifelter Akt, den frisch gewonnenen Partner, fest an sich zu binden aus lauter Angst am Ende doch allein zu sein? Und: wird die Ehe als solches nicht völlig über- und fehlbewertet? Muss man denn sich und seinem Partner etwas beweisen und wäre es nicht viel einfacher und glaubwürdiger, es jeden Tag zu tun mit Vertrautheit, Verbundenheit, Treue und inniger Zuneigung in Form von Gesten, Worten, Taten?

Mittwoch, 21. April 2010

Neverending-Story/3

...Einige Monate später.

Der Kontakt nach diesem Desaster-Abend war nie mehr ganz abgerissen. Zunächst belangloser schriftlicher Dialog, der stetig an Inhalt gewann und eben wieder diese Aufgeregtheit hervorrief, die nur ganz entschieden wenige Leute wecken können. Keine Zweideutigkeiten, kein Herumgeflachse, nur ein bissel Flirt, doch er war präsent.

Etliche Monate verliefen im gleichmäßigen Trott. Einige neue Bekanntschaften (Dates) sorgten für ein wenig Zerstreuung und Abstand, doch im Hinterkopf war immer noch dieser eine Name. Die letzte innige Zweisamkeit, entstanden durch Fortsetzung eines Dates, lag nun auch schon knapp sechs Monate zurück. Die Durststrecke war eindeutig zu lang und Abhilfe musste dringend her. Ja, notfalls auch mit ihm. Seine Freundin hatte es für längere Zeit ins Ausland verschlagen und sie war frei in ihrer Entscheidung. So kam es, dass eine erneute Annäherung zustande kam. Er meldete sich regelmäßiger, war online, wenn die Aussicht bestand, dass auch sie im Netz tätig sein könnte. Sie gingen zur gleichen Zeit ins Fitnessstudio, doch ansonsten war er auffällig zurück haltend. Er hatte bereits erwähnt, dass sie ihm alles andere als gleichgültig wäre, ja, sogar, dass sie ihm all die Jahre nicht aus dem Kopf gegangen war. Doch den erwarteten und erhofften Zuspruch konnte sie ihm nicht geben und stand dieses zwischen ihnen.

Hin- und hergerissen von der eigenen Unsicherheit und dem vermeintlichen Wissen, er könne unmöglich der Richtige für sie sein, stellte sie ihn auf eine harte Probe. Doch warum war er fest verbandelt, wenn er doch zur gleichen Zeit innige Zuneigung zu einer Anderen verspürt? Warum trennte er sich nicht von seiner langjährig andauernden Beziehung, sondern lebte diese statt dessen weiter? In dem Wissen, dass diese Beziehung niemals einen anderen Status erreichen würde? Wäre es nicht konsequent, diese zu beenden und damit zu zeigen, dass sein Herz frei ist bzw. nur für sie schlägt? Solche und ähnliche Fragen schürten die Unsicherheit ihrerseits zusätzlich und ließen sie immer wieder daran zweifeln, dass daraus jemals noch mal was werden konnte.

Sie verabredeten sich. Kurz vor dem Treffen sagte sie ab. Sie verabredeten sich erneut und wieder fiel ihr ein fadenscheiniger Grund ein, ihn nicht zu treffen. Ein Katz- und Mausspiel. Zermürbend für ihn ebenso wie für sie. Der Bauch sagte ja, das Herz vielleicht, aber der Kopf sagte nein. In einem solchen Zwiespalt sind rationale Entscheidungen einfach unmöglich. - Aber: aller guten Dinge sind drei. Und schließlich kam es doch noch dazu.

Das Geschreibsel war inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem es nicht mehr weiterging. Ein Gespräch war unausweichlich. Sich schriftlich auszudrücken und dabei das Risiko einzugehen, dass der andere die Worte vielleicht missverstehen würde, war zu hoch. Und so kam es, dass sie sich an einem Ort wiederfanden, der geschaffen ist für erste Dates, für romantische Spaziergänge zu zweit, für Aussprachen in grüner Kulisse: auf dem Oderdamm. Es waren vormals seine Worte, den direkten Austausch zu wagen, doch als sie sich endlich gegenüber standen, legte er sein schönstes schiefes Grinsen an den Tag und es kam.... nichts. Kein Wort, welches für Klarheit gesorgt hätte, kein Satz, der erklärte, was da passierte. Einfach nichts.

Dienstag, 20. April 2010

Nett ist die kleine Schwester...

...ja ja, wie es weiter geht, ist ja wohlbekannt.

Nett ist ein Strauß bunter Frühlingsblumen oder die geschmackvolle Inneneinrichtung beim freundlichen Nachbarn oder der kleine wuschlige Welpe, der dich mit kullerrunden Augen ansieht, um deine Aufmerksamkeit für einen Moment auf sich zu ziehen. - Aber einen netten Partner? Sucht Keine. Denn nett ist langweilig. Ohne Ecken und Kanten, ohne eigene Meinung. Eintönig und facettenlos.

Viel interessanter ist es doch, auf jemanden zu treffen, der überrascht. Der lebt. Und der liebt. Und zwar mit Leidenschaft, mit Gefühlen, impulsiv und lebendig. Jemand, der eine eigene Meinung hat, diese auch vertritt und so ermöglicht, dass sich einem selbst völlig neue Horizonte eröffnen. Jemand, der seine Interessen lebt, anstatt bis zur Selbstaufgabe für den anderen da zu sein und sich selbst dabei völlig zu vergessen. Aber auch jemand, der sich ebenso auf neue Abenteuer einlässt, neugierig ist auf eine neue, fremde Welt.

Ich kannte mal einen, der war echt ein A***. Wenn es doch sonst immer so schön heißt: Ein Mann - ein Wort. Eine Frau - ein (Wörter)buch. Er selbst und seine Vorgeschichte war eine vollständige Enzyklopädie von Erfahrungen und Verfehlungen fast jeglicher Art. Aber ausnahmslos schlecht fand ich das nicht. Ganz im Gegenteil. Der selbstbewusste Umgang mit der eigenen Vorgeschichte, die Unabhängigkeit sowie die Fähigkeit selbst aktiv zu werden, für die eigenen Ziele einzustehen und sie durchzusetzen, hat mir wirklich imponiert. Natürlich nur bis zu dem Punkt, wo es dann persönlich wurde und die eigenen Ziele über alles gestellt wurden - ohne Rücksicht auf Verluste. Aber: niemand ist perfekt....

Montag, 19. April 2010

Keine Zeit

Das ist ein schwieriges Thema. Denn einerseits wird über den Singlestatus gemeckert und gejammert, aber andererseits ist das eine Tatsache: Ich habe keine Zeit!

Achja und dass es nicht nur mir so geht, bestätigte sich gestern mal wieder auf schriftlichem Wege (danke M. aus B.). Der Durchschnittstag des gemeinen Singles ist nämlich komplett verplant:

Aufstehen-Kaffee trinken-Internet lesen-Arbeiten-Kinder versorgen/Hausarbeit erledigen/Sport/einkaufen/etc.-Internet surfen/Familienpackung Eis essen (ach nee, das war der andere Post)-Schlafen...

Naja, ab und zu lässt man vielleicht noch sein Haustier aus dem Aquarium, aber alles in allem völlig ausgefüllt.

Ok und die freien Tage? - Sind eben die freien Tage. Zeit für Spontaneität, für Steuererklärung, Wohnungsverschönerung, das lang geplante Konzert/Musical, den Kaffee bei Starbucks, die Disco etc. Da bleibt doch einfach keine Zeit mehr oder?!

Und was mir beim Darüber-Nachdenken noch einfällt: Umso länger das Singledasein anhält, umso schwieriger wird es, sich einen anderen Zustand überhaupt nur vorstellen zu können. Man müsste direkt Platz schaffen, auf irgendwas verzichten, der Tag hat doch nur 24 Stunden! Tja und das ist genau der Punkt: es müsste schon richtig peng machen, die Funken nur so sprühen, der Verstand völlig vernebelt von rosa Wattewölkchen sein, um auf das Stück Freiheit, sein Leben selbst zu gestalten, zu verzichten.

Ein Herz für...

...Singles hat Langnese kürzlich bewiesen. Haben die doch tatsächlich eine neue Eissorte auf den Markt gebracht: Magnum Gold. Mmmmmmmmmh lecker.

Und warum für Singles? Naja in einer Packung sind vier Stück drin. Und als Single kann man alle vier auf einmal essen, ohne dass man sich blöde Kommentare anhören muss, weil man es vielleicht eventuell wahrscheinlich ein bissel übertreibt oder - und das ist fast noch schlimmer - weil man dann teilen muss. ;)

Mittwoch, 14. April 2010

Frauensache Verhütung

Da bist du (ich nicht, ich bin ja Single!) mit dem heißen Typen so richtig schön in Fahrt, nach der ersten kurz oder länger andauernden Kennenlernphase, gegenseitige Berührungen sind nicht mehr rein "zufällig" sondern unterstreichen die Absicht, nun endlich Nägel mit Köpfen zu machen, also es endlich richtig krachen zu lassen und da plötzlich ist er wieder.

Der Satz, der abhängig von Typ und Gemütszustand der Frau, entweder zum unkontrollierten Anfall ausgelassener Heiterkeit führt oder jegliche Lust vergehen lässt: "Was ist mit der Verhütung?" Gruselig. Und schrecklich abtörnend. Aber manchmal ist man noch klar genug bei Verstand (das sollte einem zu denken geben), um diesen nicht unwesentlichen Punkt halbwegs klar zu artikulieren, bevor es zu einem Schuss in den Ofen kommt. Sozusagen. :D

Und nun gibt es genau zwei Standardantworten. Nummer 1: "Ich dachte, du nimmst die Pille." Nummer 2: "Mein Schw*** ist so groß/so lang/so dick, der passt nicht in so einen ollen Gummi."

Beim ersten Punkt denk ich: Wow, haben die endlich ne Pille erfunden, die nicht nur gegen ungewollte Schwangerschaft hilft, sondern gleichfalls sämtliche sexuell übertragbaren Krankheiten inklusive der ganz, ganz fiesen von mir fern hält? Na super, der Erfinder sollte den Medizinnobelpreis kriegen. - Und komisch, dass ich davon noch nie gehört habe?!

Zweiter Punkt. Kucken die Jungs auf dem Männerklo eigentlich nie nach rechts und links? Dann würden sie meistens nämlich feststellen, dass das MittelStandardmaß in ihrer Hose ganz bequem da reinpasst. Ehrlich.

Neverending-Story/2

...Ließen es bleiben? - Nicht ganz.

Nach ausgiebigem Schriftwechsel via Internet, welcher für Verwirrung und heiteres was-könnte-er-mit-diesem-Ausspruch-gemeint-haben Raten einher ging, folgte eines Tages auf Umwegen und schwer entzifferbaren Worten die Enthüllung des Jahres. Er dachte noch immer oft und gern an sie, war im Zwiespalt der Gefühle gefangen; einerseits loyal gegenüber seiner bis heute andauernden Partnerschaft, andererseits von zärtlicher Gesinnung geprägt, wenn er an Sie dachte. Das war to much. Der Kontakt brach erneut abrupt ab.

Statt nun ebenfalls stundenlang vor ihrer Haustür zu verharren, was im übrigen auch ziemliche Zeitverschwendung gewesen wäre, da sie alles andere als ein typischer Stubenhocker ist, der sämtliche freie Zeit ausschließlich in den eigenen vier Wänden verbringt und es lieber vorzieht, die große, bunte, wilde Welt da draußen zu erkunden, graste er einige Zeit später ein Network nach dem anderen ab. Sämtliche Versuche, sie aufzuspüren, zusammen genommen, müssen eine hundertprozentige Trefferquote ergeben haben, denn dank iPhone und Co. ist eine virtuelle Paralellexistenz nicht nur denkbar, sondern eher würde ich behaupten, dass die hier betroffene junge Frau diese (meine?) Wortschöpfung verursacht hat. ;)

Ist das ein klassischer Rollentausch, wenn man nun feststellt, dass nicht mehr länger sie diejenige war, die ihm nachstellte, sondern er einen Versuch nach dem anderen unternahm, um einen Bruchteil ihrer Aufmerksamkeit zu erregen? Etliche Versuche scheiterten, doch standen sie sich im letzten Jahr unvermittelt bei einem gut besuchten Volksfest gegenüber und da war es wieder: die Aufregung, ein Ansatz von Hysterie beim Aussprechen seines Namens, umherschweifende Blicke, um festzustellen, wer ihn an diesem Abend begleitete und: GsD keine Freundin weit und breit in Sicht.

Nach halbstündigem, intensiven Auf-Sie-Einreden schlenderte sie endlich gemächlich und ziemlich lässig zu ihm herüber, in der Absicht, ihm endlich mal wieder Auge in Auge gegenüber zu stehen. Ich konnte nix dafür, diese einträchtige Szene musste bildhaft festgehalten werden. Ich knipste mehrere Fotos, um wenigstens ein brauchbares vorzuweisen, als sie später wieder zu uns gesellte. Aufgeregt und hibbelig beschreibt ihren Gemütszustand nach ihrer Rückkehr am besten und jedes zweite Wort - mindestens- war sein Name. Keine große Überraschung, nur die Tatsache, dass zwischen der Aufregung auch jedes mal latente Wut mitschwang, ist in diesem Zusammenhang durchaus erwähnenswert.

Nein, ich erwähne jetzt nicht die Begebenheit, wie wir uns mitten am Tage vor seiner Haustür postierten (ja, inzwischen war ich Mittäter, angestiftet sozusagen), wo wir beinahe von einer gut bekannten Nachbarin erwischt worden wären, die Autospiegel an Autospiegel an uns vorbeifuhr und ich mich auf dem Beifahrersitz wegduckte, um nicht erkannt zu werden. Ebenso wenig, die unzähligen sms, die aus Versehen an den Samstagabende versendet wurden, in der Hoffnung, er würde vielleicht doch noch in der Disco auftauchen oder wäre vielleicht schon da, aber stand unerkannt in der falschen Ecke. Ich berichte natürlich auch nicht, dass er plötzlich ebenfalls Mitglied unseres Fitness-Studios war, wo er locker-lässig seine dicken Muskelpakete spielen ließ, es aber niemals möglich war, dass die beiden ein vernünftiges Gespräch auf die Reihe bekamen, ja meist nicht mal ein ungezwungener Gruß möglich war, weil beide wie Tom und Jerry umeinander herumschlichen, aneinander vorbeisahen, vortäuschten, in intensive Gespräche verwickelt zu sein...

Ok und irgendwann war es dann endlich soweit: Sie trafen sich. Ein Date, klar gemacht um klar zu sehen. Was folgte, war dann Rumgedruckse und Rumgestammel, peinliches Schweigen, weil niemand DAS Thema ansprechen wollte, aber insgeheim darauf wartete, dass der andere das tun würde und schließlich ein frustrierter Abschied, weil der Abend bei einer mitgebrachten Flasche Rotwein eindeutig anders verlaufen sollte.

Fortsetzung folgt (wieder mal)

Montag, 12. April 2010

Neverending-Story/1

Fremde Geschichten sind ja viel spannender! Und erzählen sich viel besser, denn man muss kein Blatt vor den Mund nehmen - es weiß ja eh niemand, von wem die Rede ist. :D

In dem Fall trifft die eben genannte Aussage nicht ganz zu, denn diese Geschichte verfolge ich inzwischen schon knapp zehn Jahre. Und das ist die langatmigste, interessanteste, explosivste neverending-story ever.

Vor zehn Jahren hörte ich diesen Namen zum allerersten Mal. Chr. Nee, das war nicht der aktuelle Freund oder frisch Verflossene. Die Geschichte war längst durch eine silvesternächtliche sms ihrerseits mit den Worten: "Du bist raus." jäh und unwirsch beendet worden. Kurz und knackig.

Ein anderer junger Mann war inzwischen der Partner an ihrer Seite. Doch schaffte er es nicht, das Namensduell zu gewinnen. Also derjenige zu sein, dessen Name öfter fiel oder sie zumindest gleichermaßen zu beeindrucken, wie Chr es zuvor und immer noch tat.

Wohlgemerkt: Sie war diejenige, die die Liaison beendete. Und trotzdem scheute sie keine Zeit und keine Mühen, minutiös nachzuverfolgen, welche Schritte der Gehörnte tat und wie er fortan seine Freizeit zu verbringen pflegte und vor allem mit wem. Wäre das Internet zur damaligen Zeit ebenso integriert in den Tagesablauf und die Selbstdarstellung im Netz so fortschrittlich (web 2.0) und selbstverständlich wie heute, hätte er ihr viele Mühen gespart. Denn mit der guten alten Methode, stundenlang vom eigenen Auto aus die Haustür, den Balkon und das Fenster zu beobachten, erwies sich regelmäßig als echte Herausforderung und Freizeit füllende Detektivarbeit. Später gar musste ein fremdes Fahrzeug her, damit die Tarnung standhielt und die Beschattung dem Ahnungslosen nicht zufällig auffiel.

Das Interesse flaute im Lauf der Jahre ein wenig ab und zur Zeit des neuen Partners vor gut vier Jahren fiel sein Name auf Rang 2 ihrer persönlichen Wortschatz-Charts zurück. Aber ein unbedachtes Wort, ein Erinnerungsfetzen oder gar ein zufälliges Wiedersehen ließ das loderne Flämmchen wieder und wieder geschwind zu einem Flächenbrand  ausbreiten.

Im letzten Jahr schließlich, sie Single, er seit sechs Jahren in festen Händen, fanden sie sich auf einer virtuellen Plattform wieder, näherten sich vorsichtig an und........... ließen es wieder bleiben.

Fortsetzung folgt! Garantiert. ;)

Sonntag, 11. April 2010

Sonntage

...sind echt zum Kotzen. Zumindest für Singles. Ich weiß nicht, ob ich mich einfach nur anstecken lassen habe oder mir tatsächlich eine fiese kleine Laus über die Leber gelaufen ist. Aber welche denn?

Hm mal überlegen: Ich wache morgens auf und höre ... nichts. Keine verstohlen-tollpatschigen Kindergeräusche, die extra leise geschehen, damit sie ja noch sowas wie sturmfreie Bude haben, um eventuell eine imaginäre Party vorzubereiten (Überraschung!!) oder ganz in Ruhe im Bett ohne mütterliche Aufsicht Computerspiele spielen können, ohne dass ich die Einhaltung des Zeitrahmens überwachen könnte.

Achja: auch niemand, der neben mir schläft und dessen Grunzgeräusche mich wecken und dazu nötigen schon mal einen Kaffee zu machen. Auch kein Frühstück im Bett. Mit wem sollte ich mich unterhalten? Selbst Flipper bleibt stumm, weil ich vergessen habe, neue Batterien zu besorgen. Toller Freund. :-/

Niemand da, der spontan vorschlägt nach dem morgendlichen Sonntagsbad irgendwo hin zu fahren. Ins Grüne, ans Brandenburger Tor, zum See - irgendwo hin.

Keiner da, mit dem ich an einem verregneten, ungemütlichen Sonntag stundenlang meine Lieblingsserie schauen kann, gemeinsam lachen, mittendrin einschlafen, weils so schön kuschelig ist. Und auch keiner, mit dem man stundenlang über Zukunftsträume reden kann. Rumspinnen oder ganz ernsthaft. Wie auch immer.

Ok. Stattdessen aufwachen. Kaffee kochen. Internet lesen. Keine Lust auf eine halbwegs sinnvolle Tätigkeit. Überredet werden, den halbwegs warmen, bequemen Platz auf der Couch gegen einen unbequemen Sitz im Zug einzutauschen. Eine halbe Stunde vor dem Bahnhof auf die Verabredung warten. Um anschließend durchgefroren bei Starbucks in der Schlange zu stehen und mit anzusehen, wie superglücklich man in trauter Zweisamkeit die Sonntagsmistlaune der Singles erdulden kann. Fein. ;)

Bald ist Jubiläum

Yeah. Fast ein Jahr Single. 

Wow, ich sollte am 30. April eine Party veranstalten. Diesen Tag zu meinem persönlichen Unabhängigkeitstag erklären. Vielleicht einen Feiertag draus machen, alte Geschichten aufwärmen, gleich nach dem Aufwachen literweise Martini trinken und mich daran erfreuen, dass ich frei bin und tun und lassen kann, was ich will. Ja genau...

Tatsächlich ist Partnersuche ziemlich lästig. Und mit der Zeit stumpft man ziemlich ab. Nach angemessener Trauerzeit ist man noch euphorisch, freut sich auf neue Bekanntschaften, ist voller Hoffnung und frohen Mutes. Und tatsächlich, der eine oder andere aussichtsreiche Kandidat kreuzt den eigenen Weg. Doch der Eine sucht nur eine Affaire, teilt dir dies auch unumwunden mit und geht davon aus, dass du GENAU darauf gewartet hast, der andere weiß nicht was er will und teilt dir dies auch mit. Irgendwie. Also mal klar und deutlich, dann mal wieder sehr missverständlich.

Dann folgt hier ein Date, da eine Verabredung auf einen Kaffee. Meist aus Langeweile ohne die Aussicht, dass daraus tatsächlich mehr werden könnte, als eine weitere flüchtige Bekanntschaft. Ziemlich blöd, aber immerhin besteht ja ein winziger Funke Hoffnung, dass es doch der Richtige sein könnte, den man sich da durch die Lappen gehen lässt.

Und irgendwann kommt der Punkt, da hat man einfach keine Lust mehr. Keine Lust, ständig dieselben Fragen zu lesen, zu beantworten, zu stellen. Keine Lust, von einem Wildfremden die komplette Biographie zu lesen, weil man es sowieso in Kürze wieder vergessen hat. Es ist ja nicht die eigene. Keine Lust ein bissel zu flirten, weil man genau weiß, der Typ auf der anderen Seite ist wahrscheinlich genauso beziehungsgeschädigt wie man selbst, sucht nur einen netten Zeitvertreib oder kann sich noch nicht entscheiden, ob er lieber Kandidatin Nummer 1 treffen soll, die so nett auf dem Bild ausschaut, immer fleißig lustige Bildchen schickt oder Kandidatin Nummer 2, die so verschlossen und reserviert auftritt, dass es doch eine Herausforderung wäre, sie "rumzukriegen" oder Kandidatin Nummer 3, die sogleich einen Link zu ihrem persönlichen Paarungsfilmchen schickt, um dem Mann zu zeigen, was sie drauf hat und wie sie drauf oder drunter ist (Ja, das soll so schon mehrfach stattgefunden haben).

Langweilig.......!

Partnervermittlung/4

Ich habe mir heute mal die Zeit genommen aufzuräumen. Ja, so richtig. Die Liste der vorgeschlagenen Kandidaten umfasste inzwischen ca. 80 Namen. Eindeutig zuviel.

Diese Art von Partnerbörse ist nicht unbedingt mein Favorit, weswegen die Zeit, die ich dort verbringe, äußerst knapp bemessen ist. Der Grund hierfür ist ganz einfach: Meine Einflussmöglichkeiten sind eindeutig zu gering. Allerdings habe ich in den letzten Tagen von einem von mir nicht favorisierten Vorschlag mehrere Nachrichten erhalten: Zunächst einen Gruß, anschließend einen Katalog mit zu beantwortenden Fragen, welche ich aufgrund der Erinnerung an dieses Profil gar nicht erst gelesen habe und zu guter Letzt eine kurze persönliche Nachricht, in der in etwa stand: Ok, wenn du dich nicht traust, mache ich hiermit den Anfang. :D - Also schüchtern oder zurückhaltend bin ich nicht unbedingt und so musste ich mal etwas unternehmen, um den Spam in meinem Postfach wieder etwas zu reduzieren.

Erstes Löschkriterium: kein Bild. Absolutes No-Go!


Zweites Kriterium: ein OMG-Bild! Also entweder ein Typ, durch den ich auf der Straße einfach hindurchsehen würde - also gar nicht wahrnähme - oder der so furchtbar unattraktiv ist, dass es fast schon wieder amüsant sein könnte. Beim Löschen von Partnervorschlägen muss man einen Grund angeben. Aber den Punkt: Ach du Sch*** gab es leider nicht.


Drittes Kriterium: Das Alter. Damit meine ich nicht ein paar Jahre zu vernachlässigenden Unterschieds. Sondern die Tatsache, dass es für manche Herren tatsächlich schon zu spät ist, eine lukrative Altersversorgung abzuschließen, weil die Zeit langsam knapp wird.

Viertes Kriterium: Falscher Name. Das ist klassisch oberflächlich, ich weiß. Aber kennst du einen Tom/Tim/Max/etc., kennst du alle.

Fünftes Kriterium: fehlerhafte und/oder absolut nichts sagende Profile. Und damit meine ich soooooo langweilig, dass ich sofort wieder vergessen habe, was ich las und demzufolge hier auch kein Beispiel bringen kann.

Positiv an der "Säuberungsaktion" ist, dass automatisch alles, was mit dem Vorschlag zusammenhängt, ebenfalls gelöscht wird. Das heißt: eine weitere oder erneute Kontaktaufnahme ist nicht möglich.

So, nun ist noch eine handvoll Vorschläge übrig, von denen allerdings genau ein loser Schriftwechsel stattfindet. Wow.

Freitag, 9. April 2010

Schlechte Laune

...Ja, richtig mies und übellaunig. Mit zusammengekniffenen Lippen und hochgezogener Augenbraue. Die Arme verschränkt (Kampfstellung), der Blick kann dich zu Eis erstarren lassen, und zwar für die nächsten hundert Jahre. Genau so eine Laune meine ich. Der Auslöser hierfür ist nicht genau definierbar. Vielleicht das falsche Stichwort zum falschen Zeitpunkt, oder ein Typ, den du nicht ausstehen kannst, aber einfach nicht zu ignorieren ist, weil er kackfrech neben dir parkt, obwohl der Parkplatz genug freie Fläche zum Abstellen des eigenen oder des der Bank gehörenden Fahrzeugs bietet. Oder Langeweile. Oder Unlust irgendetwas zu tun, obwohl sich genügend Möglichkeiten regelrecht aufzwängen würden. Ein bunter Strauß guter Gründe für einfach miese Laune.

Und dann die Frage: Was ist denn mit dir los? Ich seh doch, dass du was hast! Aaaaarrrrrggggh. Völlig falsch! Derjenige, der diesen typischen Fehler begeht, zieht in Nullkommanix den gesamten aufgestauten Ärger, Frust, Missmut auf sich. Ja, derjenige muss dann ganz allein ausbaden, was er vermutlich gar nicht verursacht hat. Das ist unfair oder?

Da habe ich einen besseren Tipp: Ignorieren. Ja, das funktioniert. Gar nicht drauf eingehen und so tun, als ob nichts wäre. Klappe halten und abwarten. Irgendwann ist dieser Sturm wieder vorbei, ohne dass das in Stress und nervtötenden Streit ausgeartet wäre, denn auf jeden Fall kommen bei so einem "Gespräch" - sofern es überhaupt auf so einen bescheuerten Satz eine Antwort gibt - Dinge zu Tage, die normalerweise absolut nicht erwähnenswert wären. Oder Dinge, die längst erledigt, abgehakt sind. Da kann ich nur sagen: Tja Pech gehabt.

Also einfach drüber hinweg sehen und damit abfinden, dass Übellaunigkeit ein weit verbreitetes Phänomen ist.

...die Einen gehen zum Friseur...

Letztens im Piercingstudio.

Meiner Freundin hatte ich den Vortritt gelassen, denn ich wollte verhindern, dass sie kniff und so hatte ich zunächst einmal Gelegenheit Hinz und Kunz zu beobachten, das wohl übliche Klientel, und ihren Unterhaltungen zu lauschen, welche allerdings so uninteressant waren, dass ich alsbald abschaltete.

Endlich war es soweit. Das Pflaster an entsprechender Stelle sowie die fortgeschrittene Uhrzeit verrieten mir, dass sie es gewagt hatte. Ich war dran. Wie knapp eine Woche zuvor nahm ich Platz und wie ebenfalls zuvor fragte ich natürlich, ob nicht doch ein klitzekleiner Stein auf dem Finger möglich sei. Kann ich penetrant sein. :D Aber ich hatte mich längst für eine Stelle entschieden und zog schon mal bereitwillig das Hosenbein hoch. Diesmal sollte es etwas tiefer sein.

Die beiläufige Bemerkung "Du siehst etwas frustriert aus" überraschte mich einigermaßen. Stand mir Frust und Langeweile in großen schwarzen Lettern auf der Stirn geschrieben? Normalerweise käme jetzt der Punkt, an dem ich gelangweilt und genervt die Augen verdrehen müsste, um jede Fortsetzung des Themas zu verhindern und meinen Unmut offenkundig zur Schau zu stellen, doch dieser Typ wirkte nicht wie der Frauenversteher, welcher eine solche Reaktion provoziert hätte. Also erzählte ich ihm stattdessen, was mir zur Zeit mächtig auf den Keks geht. Währenddessen drückte und quetschte er an meinem linken Knöchel, stach mir ein Loch in die markierte Stelle und setzte den Anker. Das war ein intimer Moment, ließ ich ihn doch mir absichtlich Schmerzen zufügen.

Die Sterilität des kleinen Raums hatte keinen Einfluss auf mein Vorstellungsvermögen und die Neugierde, die ich nur durch gezieltes Nachfragen befriedigen konnte. Natürlich werde ich an dieser Stelle nicht den genauen Wortlaut des Gesprächs wiedergeben, aber Dinge wie Name, Alter etc. waren eindeutig zu banal und nebensächlich, um die kurze Zeit zu überbrücken, die wir gerade miteinander verbrachten.

Vielleicht hatte ich nicht richtig still gehalten oder Fragen nach Schmuckstücken, an den Stellen, die man im allerschlimmsten Fall nur selbst an sich bewundern kann, waren doch zu speziell; der Stein saß nicht richtig und musste noch mal raus. Autsch! Das tat wirklich weh, war aber nicht ausschließlich unangenehm.

Die gleiche Prozedur begann von Neuem und schließlich war's geschafft. - Der Bigboss kam, um ihn zur Eile zu mahnen - draußen warteten noch weiteren Kunden - und ich wollte gerade verschwinden. Doch er bat mich noch einen Moment zu bleiben. Dieser Aufforderung kam ich natürlich nach, denn nichts ist wichtiger und spannender als zum zweiten Mal die nötigen Pflegehinweise aufzunehmen. ;)

Donnerstag, 8. April 2010

Realität

Das virtuelle Daten hat so seine Tücken.

Da stolpert man meist zufällig, manchmal aber auch gezielt suchend, über ein ansprechendes Profil, sieht ein Bild, dass einen sofort anspricht und gibt sich größte Mühe, mit demjenigen irgendwie in Kontakt zu treten. Oftmals funktioniert das auch. Die ersten Nachrichten werden ausgetauscht, man stellt sich auf den anderen ein und gibt sich so, wie es dem Gegenüber vor dem anderem Bildschirm am besten ansprechen könnte.

Man lässt ihn/sie immer mehr am eigenen Leben teilhaben. Die Möglichkeiten hierzu sind ja äußerst vielfältig. Immer mehr gibt man von sich selbst preis mit dem Wunsch, vom Anderen ebenso einbezogen zu werden. Es wird geschrieben, telefoniert, geflirtet, Löcher in den Bauch gefragt zu Dingen, die einem selbst wichtig sind und wow: alles klingt ganz wunderbar.

Man trifft sich. Das erste reale Beschnuppern ist von Aufregung und vielleicht ein bissel Herzklopfen beeinflusst, denn immerhin könnte dies ja genau der Traumpartner sein, auf den man so sehnlich gehofft hat. Man trifft sich ein zweites und ein drittes Mal und dann stellt man fest; das ist ja gar nicht das, was man sich gewünscht hatte. Der Typ/die Frau weicht irgendwie von dem Bild ab, was man sich vorher so schön ausgemalt hat. Ich meine jetzt nicht mal, dass jemand absichtlich den anderen täuschte oder irreführte, sondern oft sind es nur Kleinigkeiten, die abweichen, sonst wäre es wohl kaum zu einer erneuten Verabredung gekommen und diese kann man dann nicht mal wirklich beschreiben.

Das glaube ich hat jeder, der die Partnersuche vornehmlich online betreibt, schon einmal erlebt. Und einige sogar aus beiden Perspektiven: aus der des Täuschers und aus der des Ge(Ent)täuschten. Sicher, der Idealfall sieht so aus, dass es von Angesicht zu Angesicht bei einem ausgesprochenen hdl genauso kribbelt, als stünde es als Gute-Nacht-Abschlusssatz in einer 160-Zeichen-Kurznachricht. Der andere hinnehmbare Fall ist, wenn bei beiden nicht mehr als gegenseitige Sympathie vorhanden ist. Aber manchmal ist auch nur der/die Eine hin und weg und beim Anderen reichts einfach nicht, um sich vorstellen zu können, dass daraus tatsächlich mehr draus werden könnte. Gemeines, unfaires Internet!

Dienstag, 6. April 2010

Partnervermittlung/3

So. Eigentlich gibt es wieder einmal (leider) gar nix Neues zu berichten!

Die Anzahl der Vorschläge nimmt von Tag zu Tag ab. Heute waren es nur zwei. Oje.
Ganz ehrlich? - Bisher war noch nichts vielversprechendes oder überhaupt interessantes dabei.

Aufgefallen ist mir lediglich die Tatsache, dass im Verhältnis gesehen viele Informatiker ihren Weg in meine Vorschlagsliste gefunden haben. Habe ich irgendwo erwähnt, dass ich eine Vorliebe für Technik habe, insbesondere für die mit dem kleinen angebissenen Apfel? Oder ein bissel mehr drauf habe, als mich auf irgendeine Plattform einzuloggen, ein Profil anzulegen und Nachrichten auszutauschen? - Nö, nicht dass ich wüsste.

Also entweder ist die Anzahl der Computerspezialisten überproportional vertreten - was auch verständlich wäre: Technik/Internet = online Partnersuche - oder ich sollte doch noch mal meine Angaben checken.

Tja, und das war's dann auch erstmal wieder für heute.

Montag, 5. April 2010

Wer zahlt?

...beim ersten Date

Auf den ersten Blick mag diese Frage etwas banal und oberflächlich klingen. Aber tatsächlich hängt davon maßgeblich der Erfolg oder Misserfolg eines ersten Dates ab.

Ok, folgendes Szenario:

Man verabredet sich an einem unverbindlichen Ort. Ein Café zum Beispiel. Man unterhält sich, trinkt einen Kaffee zusammen, irgendwann wird es Zeit aufzubrechen, die Bedienung bringt die Rechnung. ER zahlt und noch bevor das Geld seinen Besitzer gewechselt hat, meint er beiläufig: "Ich krieg dann fünf Euro von dir." - Wie gruselig!!! Mir ist das so noch nicht passiert, aber so oder so ähnlich läuft es ja öfter mal ab.

Und das wäre bei mir der Punkt, wo die Sache abgehakt ist. Warum? Ganz einfach: Wem eine Verabredung nicht mal einen Kaffee wert ist, zeigt doch im besten Fall, dass er/sie geizig ist und im schlimmsten Fall sehe ich das als Geringschätzung des Gegenüber.

Ich will ja gar nicht behaupten, dass traditionell der Mann zu zahlen hat. Ganz im Gegenteil. Für mich gibt es eine ganz simple Regel: Derjenige, der einlädt, bezahlt und gut ist.

Sonntag, 4. April 2010

Partnervermittlung/2

Die ersten 24 Stunden sind vorbei und immer noch nichts! Ja, wo ist er denn nun der Traumprinz, für den ich mich dort angemeldet und so umfangreich mein Profil gefüttert habe? Nee, ich bin nicht ungeduldig, aber so schwierig kann das doch nicht sein oder?

Täglich erhält man ca. 5 Vorschläge potenzieller Kandidaten. In welcher Reihenfolge eigentlich? Kommt das beste erst zum Schluss? Und wann ist dieser Zeitpunkt erreicht? - Fragen über Fragen, auf die ich momentan noch keine Antwort weiß.

Aber einiges hab ich nun doch schon herausgefunden. Und zwar:

Zunächst erst mal checke ich alle Vorschläge. Der erste Blick geht aufs Bild. Keins da? - Aussortiert.  Dann die Basisdaten: Vorname, Alter, Beruf und Wohnort. Das passt auch so halbwegs? Ok, dann kann man ja eventuell mal ein bissel im Profil lesen. Weicht das nicht extrem von den eigenen Vorstellungen ab, habe ich nun mehrere Möglichkeiten mit diesem Mitglied Kontakt aufzunehmen.

Die einfachste Variante ist, einfach ein virtuelles Lächeln zu schicken. Vielleicht kommt eins zurück. Ok. Der nächste Schritt könnte sein, dem Gegenüber einen kurzen Fragebogen zukommen zu lassen. Aus einem umfangreichen Katalog wählt werden fünf Fragen ausgewählt und der Kandidat kann aus mehreren Antwortmöglichkeiten die passenste wählen oder eigene Antworten formulieren. Das zumindest bietet eine gute Basis für eine folgende Konversation. Einen Ansatzpunkt sozusagen. Naja und weiter bin ich bisher noch nicht vorgedrungen. :)

Einmal pro Tag hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, den Suchfilter für potenzielle Kandidaten zu verändern. Aber Vorsicht: Was will ich mit einem 55-jährigen Saarländer, der bereits fünf Kinder in die Welt gesetzt hat und sich weiterhin vermehren will?

Samstag, 3. April 2010

Hemmungslos

Das Wetter war super, die Sonne lachte: Ich unternahm heute mit meinen Kindern einen ausgedehnten Waldspaziergang. Der Höhepunkt (für sie) war der Besuch auf dem großen Spielplatz auf einer Lichtung mitten im Nirgendwo.

Ich hätte ihnen noch ewig beim ausgelassenen Spielen zusehen können, hier und da mal ein kleines Wehwehchen wegpusten, und abwechselnd bei Groß und Klein auf der Schaukel für den nötigen Schwung sorgen. Aber irgendwann war es Zeit zu gehen. Der Weg zurück war weit. Und ich hatte keine Lust, meinen kleinen 20-kg-Brocken quer durchs Geäst zu tragen.

Ich rief sie also zu mir und mürrisch, denn die Zeit zum Spielen war natürlich viiiieeeel zu kurz,  kamen sie dann auch angetrabt. - So abgelegen der Spielplatz auch war, er war gut besucht. Als sie nun vor mir standen und widerwillig ihre Jacken überzogen, hörten wir ein Geräusch, das große Ähnlichkeit mit einem Knallfrosch hatte. Ups, nee, so eine Peinlichkeit würden mir meine Kinder nicht antun. Und von ihnen kam es auch nicht, sondern von einer älteren Dame (ich tippe auf Oma), die uns den Rücken zuwandte und kräftig Dampf abließ. Ja wirklich: es knatterte, gluckste, wiederhall quer durch die gesamte Lichtung.

Währenddessen sich meine Zwerge noch in gegenseitigen Schuldzuweisungen übten, verkniff ich mir ein ungläubiges Grinsen. Ich weiß ja längst, dass mit zunehmenden Alter der Peinlichkeitspegel stark sinkt, doch das Erlebnis raubt mir eine Illusion: nämlich in Würde zu altern.

Missverständnis

Die folgende Geschichte ist sowas von exemplarisch, dass ich sie einfach mal niederschreiben muss.

Und zwar folgendermaßen: Sie hatten sich, nach ausgiebigem Schriftverkehr, bereits zweimal getroffen. Doch der Funke wollte bei ihr nicht so recht überspringen. Das gab sie ihm taktvoll mit den Worten "In meinem Leben ist zur Zeit kein Platz für einen Mann" zu verstehen.

Es herrschte einige Wochen Funkstille, doch dann ein vorsichtiger Gruß und der elektronische Briefwechsel startete von neuem. Naja, bis zu dem Punkt, an dem er fragte, ob es denn bei ihr mit der Neuen nichts geworden wäre. Häh? Wie war das?

Es war nie die Rede davon, dass sie sich neuerdings unter ihresgleichen umsehen wollte! Wie können Mann und Frau sich so sehr missverstehen?

Ostergeschenk

Partnervermittlung/1

Ok, zugegeben: Es ist noch nicht Ostern. Und suchen musste ich auch nicht wirklich. Das Angebot sprang mir beim Surfen einfach so ins Auge und spontan griff ich zu.

Die Rede ist von einem kostenpflichtigen Partnervermittlungsdienst. Meine Erfahrungen dahingehend sind gleich null. Ich habe noch nie dafür bezahlt, mich auf irgendeiner Plattform anzumelden. Aber bekanntlich gibt's ja immer ein erstes Mal. Und das hier ist nun meins. ;)

Das Anmeldungsprozedere ist langwierig. Zunächst die Basisdaten. Das war ruckzuck erledigt. Weiter gings mit einem seitenlangen Fragenkatalog. Es empfiehlt sich dabei, die Fragen genau durchzulesen und so ehrlich wie möglich zu beantworten, denn daraus wird später ein persönliches Profil erstellt. Die Auswertung erfolgt in grafischer Form sowie in kleinen textbausteinartigen schriftlichen Formulierungen.

Anschließend sollte man sein Profil mit weiteren Angaben füttern, persönliche Vorlieben, Interessen, naja der übliche Quatsch eben. Schnell noch ein Bild hochgeladen und fertig ist das online Profil. Hm, vielleicht noch nicht ganz, den sämtliche Texteingaben werden von Hand geprüft und sind nicht sofort verfügbar.

Aber: Es gibt sofort eine Vorschlagsliste. Na prima. Das ist Vor- und Nachteil zugleich. Einerseits werden aufgrund der angegebenen Suchkriterien nur solche Vorschläge unterbreitet, die diesen auch entsprechen. Andererseits muss man sich darauf verlassen, dass das Programm intelligent genug ist, sinnvolle und passende Vorschläge zu unterbreiten.

Das war Teil 1. Mehr gibt es momentan nicht zu berichten.

Aber: Fortsetzung folgt...