Montag, 26. April 2010

Ja-Sager

So, das ist er wieder: Der Aufreger der Woche! Und diesmal habe ich gar zwei Paradebeispiele dafür, dass Liebe bzw. das, was dafür gehalten wird, blind, taub und immun macht, und zwar gegen alle Widerstände, die automatisch bei Bekanntgabe dessen auftreten. Die Rede ist von - ja Überraschung - einer erneuten Vermählung!

Da hat man's schon mal erlebt: verliebt, verlobt, verheiratet und plötzlich entpuppt sich der Traumprinz doch nur als Frosch - oder umgekehrt, die Traumfrau als dumme Gans und eines Tages steht man wieder ganz allein da. Eine Scheidung muss ein ernüchterndes Ereignis sein, ich kanns noch nicht mit Gewissheit bestätigen, mir steht dieses Event ja noch bevor; jäh zurück geholt in die bittere Wirklichkeit. Doch dies ist nur der Höhepunkt der traurigen Wahrheit.

Der Trennungsprozess an sich ist schlimm und kräftezehrend genug. Man beginnt völlig von vorn. Das Leben, wie es vorher war, existiert so nicht mehr und vor allem: Man ist allein. Tag und Nacht. Im besten Fall ist der/die ehemalige so heiß und innig geliebte Person einem völlig gleichgültig, im schlimmeren Fall hasst und verachtet man sich gegenseitig und im allerschlimmsten Fall schwebt fortwährend die Hoffnung daher, eines Tages würde der Partner wieder zurück kehren und alles wäre wieder gut.

Fall 3 ist hoffnungslos. Doch in den Fällen 1 und 2 trocknen irgendwann die bitteren Tränen und eines Tages trifft man erneut einen Menschen, der einem viel bedeutet. Ja, es fühlt sich gut an und all das, worauf man so lange verzichtet hatte, wird nachgeholt, als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Alles ist wunderbar: ein Partner, jemand, der für einen da ist und umgekehrt, für den man da sein kann. Ein neuer Sinn. Und schon nach drei Monaten ist klar, diese Verbindung ist wertvoll und tut einem gut. Und Knall auf Fall werden Hochzeitspläne geschmiedet. - Ich glaubs einfach nicht! Was bringt jemanden dazu, so überstürzt und voreilig zu handeln? Liegt es an der Tatsache, dass die Zeit, umso älter man wird, desto schneller verrinnt? Ist es die vage Hoffnung, diesmal könnte alles gut gehen? Kann man nach wenigen Monaten wirklich sagen, den Partner fürs Leben gefunden zu haben? Ist es nicht eher ein verzweifelter Akt, den frisch gewonnenen Partner, fest an sich zu binden aus lauter Angst am Ende doch allein zu sein? Und: wird die Ehe als solches nicht völlig über- und fehlbewertet? Muss man denn sich und seinem Partner etwas beweisen und wäre es nicht viel einfacher und glaubwürdiger, es jeden Tag zu tun mit Vertrautheit, Verbundenheit, Treue und inniger Zuneigung in Form von Gesten, Worten, Taten?

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