Dienstag, 8. Juni 2010

London/1

So ein Trip in eine fremde Stadt ist ein Highlight. Ein Abenteuer. Und ein Ausflug in diese Stadt ein echtes Erlebnis. London. Die Stadt voller Gegensätze. Starbucks und Big Ben.

Angekommen in der Stadt, die niemals ruht, der erste Schock: Ich wusste von dem Linksverkehr. So wie jeder halbwegs gebildete Mitteleuropäer. Und doch ahnte ich nicht, welche weit reichende Konsequenzen der spiegelverkehrte Straßenverkehr hat. Look left/look right. An jeder Fussgängerampel war dieser deutliche Hinweis aufgezeichnet. Und für Leute mit Tendenz zur rechts/links-Schwäche kennzeichnen Pfeile die Richtung, auf die der Fussgänger sein Augenmerk legen sollte. Ich entschied mich für die Pfeile.

Und trotzdem. Sobald eine kleinere Querstraße den Hauptweg kreuzte, begann das Chaos im Kopf. In welche Richtung muss ich schauen? Wohin fährt das Auto, dass gerade in meine Richtung abbiegt? Kompliziert.

Die nächste Entdeckung: die Engländer sind ein ungemein höfliches, freundliches Volk. Vor jedem Satz fließt ein Sorry oder Excuse me ganz automatisch über ihre Lippen. Diszipliniert suchen das Ende einer jeden Schlange auf und stellen sich hinten an. Das war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, aber diese Regel ist einfach zu befolgen. Völlig gegensätzlich dazu war wiederum die Tatsache, dass ausschließlich Touristen auf das Grün der Ampel warten. Stoisch und ohne ohne Hast überquerten Einheimische geflissentlich jede rote Ampel. Jederzeit. Sogar im dicksten Berufsverkehr.

London. Eine Stadt mitten in Europa und doch eine fremde Welt. Zumindest für Provinzler wie mich. Selbst Berlin als Großstadt und das Wälzen von Insider-Reiseführern kann nicht darauf vorbereiten, was einen hier erwartet. Nicht nur, dass der Verkehr in die falsche Richtung fließt,  sogar die Uhren ticken anders. Eine Stunde zusätzlich, die auch sogleich genutzt werden musste.

Im Hotel angekommen warteten wir zunächst eine halbe Stunde auf den Bezug unseres reservierten Zimmers. Die bange Frage, was uns dort wohl erwarte, löste sich bei Betreten in Luft aus. Ein schmaler Gang, ein Schrank, ein Tisch, ein Stuhl, zwei Betten, ein winziges Bad. Mehr war nicht nötig.

Der erste Tag: durch den Hyde-Park, mit einem Starbucks-Kaffee in Richtung Harrods, weiter nach Notting Hill zum berühmten blauen Haus, welches inzwischen schwarz gestrichen ist, anschließend zur berühmten Tower Bridge und spät am Abend völlig ko zurück ins Hotel.

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