Sonntag, 5. September 2010

Viele Wege führen nirgendwo hin

Also anstatt sich mit sinnfreien Tätigkeiten, wie beispielsweise Songtexte abtippen, so dass Musik hören keine passive Tätigkeit bleibt, sondern mit iPhone bewaffnet schön schief mitgeträllert werden kann oder dreihundertundfünfundvierzig Bilder zu knipsen, von denen 95 % als Ausschuss im Bits&Bytes-Nirvana landen und der Rest so sehr bearbeitet wird, dass selbst nahe stehende Verwandte einen beim besten Willen nicht mehr eindeutig identifizieren können und höchstens anhand der Geodaten den momentanen Aufenthaltsort bestätigen würden, kann man sich auch auf Partnersuche begeben. Das ergibt wenigstens Sinn; so muss man im Erfolgsfall seine nächste Zukunft nicht allein verbringen...

Doch so leicht wie es zunächst klingt, ist das irgendwie gar nicht. Und so langsam dämmert mir: je länger die Suche dauert, desto unwahrscheinlicher ein Erfolgserlebnis! Was haben wir nicht schon alles probiert: traditionelle Methoden wie Parties, Disco, abends im Café sitzen und die Leute (Männer) angaffen, auf allen möglichen Internetseiten angemeldet und wie irre so viele Nachrichten verfasst und beantwortet, dass damit ganze Bücher gefüllt werden könnten. Die berühmt-berüchtigte Singleparty ist ebenfalls abgehakt. Kostenpflichtige Angebote, die gefälligst innerhalb kürzester Zeit von Erfolg gekrönt sein sollten, waren eine Mär. Was bleibt denn da noch übrig?

Achja Verkuppeln (bäh, dagegen sträubt sich mein Innerstes so sehr, dass sich mir die nicht wirklich vorhandenen Nackenhaare aufstellen) ist blöd und speed-Dating fehlt auch noch in der Liste der abgehakten No-gos.

Dafür aber habe ich kürzlich aus zweiter Hand die Erfahrung gemacht, dass selbst eine Anzeige in der Tageszeitung aussichtslos scheint. Dabei war der Text kurz, prägnant, witzig und enthielt genaueste Angaben, was ein zukünftiger Romeo an sich haben muss, um das Herz der Verfasserin im Sturm zu erobern. Aber oje, ich fürchte, Romeo ist entweder Analphabet oder so vielbeschäftigt, dass er keinen Blick in den Anzeigenteil des Printmediums werfen kann. Ganz schön doof.


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