Mittwoch, 5. Mai 2010

Darf man?

Darf man in einer langjährigen Beziehung eines Tages unglücklich und unzufrieden sein?
Darf man diese Beziehung in Frage stellen?
Darf man sich darüber mit anderen austauschen?
Darf man den Partner von der eigenen Unzufriedenheit in Kenntnis setzen?
Darf man erwarten, dass sich etwas ändert?
Darf man nach einem großen Knall, frisch verliebt und enthusiastisch, hoffen, dass es nun irgendwie besser wird?
Darf man sein Recht auf Nähe, Aufmerksamkeit, Zweisamkeit einfordern?
Darf man enttäuscht sein, wenn bald darauf alles wieder beim alten ist?
Darf man, halbwegs verzweifelt, weil es nicht den eigenen Vorstellungen eines glücklichen, erfüllten Lebens entspricht, Trost und Beistand bei Fremden suchen?
Darf man sich dem Fremden soweit öffnen, dass derjenige einen bald besser kennt als der eigene Partner?
Darf man dem inzwischen nicht mehr Fremden mehr Aufmerksamkeit schenken als demjenigen, mit dem man Bett und Tisch teilt?
Darf man urplötzlich aufgeregt sein, wenn der Fremde immer mehr zum Vertrauten wird?
Darf man Herzklopfen bekommen, weil man weiß, dass doch jemand an einen denkt?
Darf man ein Treffen in Erwägung ziehen, bei dem man ausnahmsweise nicht an all die Sorgen und Nöte denken will, sondern statt dessen sich frei und einfach nur wohl fühlen möchte?
Darf man einerseits unglücklich und resigniert andererseits fröhlich und aufgeregt, albern und schüchtern, gut gelaunt und optimistisch sein?
Darf man nachts schlaflos im Bett liegen, weil man sich Gedanken über die eigene Zukunft und auch Vergangenheit macht?
Darf man Verständnis vom persönlichen Umfeld erwarten, wenn man diesbezüglich seine Überlegungen laut anstellt?
Darf man weiter denken???

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